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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Im Schatten der Fed, Börsenkommentar ...

Veröffentlicht am 17.01.2014, 19:21

Börsen-Zeitung: Im Schatten der Fed, Börsenkommentar 'Marktplatz', von

Dieter Kuckelkorn.

Frankfurt (ots) - Assets aus den Emerging Markets haben Anlegern

zuletzt wenig Freude bereitet. Im abgelaufenen Jahr verzeichneten die

Aktienmärkte der meisten Schwellenländer eine deutlich schlechtere

Performance als die entwickelten Märkte. Sichtlich unter Druck

gerieten auch die Währungen der Länder, so dass einige Beobachter

schon wieder von einer Krise der Emerging-Markets-Anlagen sprechen.

Allerdings hat es auch 2013 positive Ausnahmen gegeben. So haben

etwa die Aktienmärkte Nigerias und Sambias ein Plus von mehr als 30%

verzeichnet. Und auch der indische Markt hat mit einem Plus des

Leitindex BSE Sensex von 9% und dessen Allzeithoch Anfang Dezember

wieder Tritt gefasst.

Aktuell ist eine ganze Reihe von Analysten davon überzeugt, dass

die Schwellenländer-Assets das Schlimmste überstanden haben und dass

es - wenn auch moderat - nach oben geht. Dafür spricht, dass sich die

Weltkonjunktur im laufenden Jahr weiter erholt. Die Eurozone kehrt zu

Wachstum zurück, in den USA gewinnt die Erholung an Fahrt. Allerdings

ist in Ländern wie China das Expansionstempo früherer Jahre wohl

nicht mehr erreichbar.

Nach Ansicht von Emerging-Markets-Analysten spricht für Assets

dieser Länder auch, dass die Regierungen damit begonnen haben,

strukturelle Probleme mit Reformen anzugehen. So hat etwa die Staats-

und Parteiführung in Peking nicht weniger als 60 Maßnahmen in den

Bereichen Gesundheitsversorgung, Sozialsysteme, Justiz, Urheberrechte

und Patente, Banking, Geldpolitik und Umweltschutz in Aussicht

gestellt. Das Programm hat zwar den Zeitrahmen einer ganzen Dekade.

Beobachter gehen jedoch davon aus, dass das Vorhaben chinesischen

Assets bereits 2014 Rückenwind gibt.

Zusätzlicher Rückenwind könnte zudem in einigen Ländern durch

anstehende Parlamentswahlen erzeugt werden. So sagen etwa die

Analysten des US-Brokerhauses Jefferies voraus, dass der indische BSE

Sensex im Vorlauf der Wahlen um bis zu 10% steigen könnte und als

Reaktion auf die Wahlergebnisse um bis zu 15%. Allerdings setze dies

voraus, dass entsprechend den Wünschen der Investoren der Kandidat

der regierenden BJP, Narenda Modi, die Abstimmung gewinnt. Wahlen

stehen außer in Indien im ersten Halbjahr 2014 in Indonesien,

Südafrika und Thailand an. In der zweiten Jahreshälfte sind sie in

der Türkei, in Brasilien und in Nigeria vorgesehen.

Es gibt allerdings einen Einflussfaktor, der sämtliche für

Investoren positive Trends zunichtemachen kann: Genau wie 2013 könnte

das 'Tapering' der Fed für Katerstimmung sorgen. Bereits im

abgelaufenen Jahr hatte die Ankündigung der Fed, ihr Liquidität

spendendes Bondkaufprogramm einschränken zu wollen, die teilweise

kräftigen Verluste an den Schwellenländermärkten ausgelöst.

Mittlerweile hat die US-Notenbank mit der Kürzung des Programms

begonnen. Bisher ist die Reduzierung mit 10 Mrd. Dollar pro Monat

zwar nicht gravierend. Die Fed hat zudem auch durchblicken lassen,

dass der Leitzins weiter auf dem gegenwärtigen ultraniedrigen Niveau

verharren soll. Allerdings haben allein schon positive

Konjunkturdaten aus den USA Ängste der Anleger vor einer Forcierung

des Tapering geweckt, diese könnten neue Kapitalabzüge aus den

Emerging Markets auslösen.

Ein Blick auf die Kapitalflüsse zeigt, dass das Jahr 2014 für

diese Märkte nicht gut begonnen hat: Die Mittelabzüge halten

offensichtlich an. So sind in der Woche per 15. Januar rund 774 Mill.

Dollar aus Emerging-Markets-Bond-Fonds abgezogen worden. Aus

Aktienfonds wurden sogar 1,3 Mrd. Dollar in die entwickelten Märkte

umgeleitet. Dementsprechend hat auch der Aktienindex MSCI Emerging

Markets seit Anfang Januar 3% eingebüßt. Dies alles deutet nicht auf

einen Stimmungsumschwung zugunsten der Schwellenländeranlagen hin.

Die meisten Anleger sind sich wohl bewusst, dass die bisherigen

Wachstumsmodelle in vielen Schwellenländern an ihre Grenzen gestoßen

sind. So wies die russische Volkswirtschaft im dritten Quartal

keinerlei Wachstum mehr auf, und Brasilien kam auf anämische 2,5%.

Hinzu kommt, dass viele strukturelle Ungleichgewichte - wie die hohe

private Verschuldung - die Investoren weiter verschrecken.

Das alles spricht dagegen, dass 2014 das Jahr einer glanzvollen

Renaissance der Emerging Markets wird. Die Trendwende zum Besseren

dürfte noch eine ganze Weile auf sich warten lassen.

(Börsen-Zeitung, 18.1.2014)

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