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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Noch zu viel Optimismus, Marktkommentar ...

Veröffentlicht am 22.08.2014, 20:47
OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Noch zu viel Optimismus, Marktkommentar ...

Börsen-Zeitung: Noch zu viel Optimismus, Marktkommentar von Dieter

Kuckelkorn

Frankfurt (ots) - Am Aktienmarkt ist in der gerade beendeten

Börsenwoche wieder mehr Zuversicht bei den Anlegern zu spüren

gewesen. Dies spiegelt sich auch in den Kursen wider: So hat sich der

Dax in den fünf Handelstagen per Freitag um rund 3% erholt. In den

USA sieht es sogar noch deutlich positiver aus. Der wichtigste

Benchmark-Index Standard & Poor's 500 (S & P 500) hat mit 1995

Zählern ein Allzeithoch markiert. Der Index nimmt Kurs auf die Marke

von 2000 Punkten. Das ist auch insofern bemerkenswert, als der Index

ein Kursindex ist, in den - anders als beim Dax - die Dividenden

nicht eingehen. Kursindizes sollten eigentlich eine schwächere

Entwicklung aufweisen als Performance-Indizes wie der Dax.

Dass in den vergangenen zwei Wochen viele Analysten ihre

Jahresendschätzungen für den Dax reduziert haben, widerspricht der

Beobachtung einer aktuell verbesserten Stimmung nicht. Denn bislang

handelt es sich bei vielen Häusern nur um kosmetische Anpassungen um

meist rund 500 Indexpunkte - ausgehend von bisherigen

Jahresendprognosen zwischen 10200 und 11000 Punkten. Damit

signalisieren sie ihre Einstellung, dass die Korrektur die

Perspektive einer Erholung des Dax hin zu neuen Rekordmarken nur um

einige Monate nach hinten verschoben hat.

Vorsicht angeraten

Damit stellt sich allerdings die Frage, ob die gegenwärtige

Erholung nachhaltig ist oder ob sie nicht nur ein Intermezzo

darstellt, das die Korrektur nur kurz unterbrochen hat. In der Tat

gibt es für Anleger weiterhin ernstzunehmende Argumente dafür, am

Aktienmarkt äußerst vorsichtig und zurückhaltend zu agieren Die

Gefahren könnten dabei vor allem von den USA ausgehen, wo sich der

Markt mittlerweile in noch dünnerer Luft befindet als in Europa. So

hat es, wie die Analysten der Helaba errechnet haben, beim S & P 500

gerade einmal eine Korrektur um 4% gegeben, bevor der Index zu seinem

neuesten Höhenflug gestartet ist. Die vorangegangene Korrektur um

mehr als 10% liege damit schon 27 Monate zurück - eine im

historischen Vergleich lange Zeitspanne. Gemäß dem Median sei in

Bullenmärkten seit 1928 nach neun Monaten eine ausgeprägtere

Zwischenkorrektur erfolgt.

Dabei sind die Bewertungen in den USA besonders strapaziert. Mit

einem Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der Gewinnschätzungen für die

kommenden zwölf Monate von 15,6 befinden sie sich am oberen Ende der

Werte der vergangenen fünf Jahre. Die Betrachtung von längeren

Zeitspannen - im Boom der neunziger Jahre lagen die Bewertungen noch

deutlich höher - erscheint wenig angebracht, da sich das Marktumfeld

durch die Finanzkrise umfassend geändert hat. Außerdem ist es im

Licht des jüngst veröffentlichten Protokolls der vorigen Zinssitzung

der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) fraglich, ob die Fed auf quasi

unbegrenzte Zeit einen für den Aktienmarkt extrem freundlichen Kurs

fährt.

Auch bei der DZ Bank rät man zu erhöhter Vorsicht. Dem

US-Aktienmarkt habe die Hoffnung vieler Anleger Auftrieb gegeben,

dass in den Krisen in der Ukraine, dem Irak und dem Gazastreifen bald

Entspannung angesagt sein könnte. Von fundamentaler Seite werde die

Kurserholung indes nicht unterstützt.

Optimistische Schätzungen

Auch für den hiesigen Aktienmarkt ist die Lage keineswegs rosig.

So waren die Gewinnschätzungen bereits vor dem Ausbruch des

Ukraine-Konflikts zu optimistisch. Sie spiegeln nicht ausreichend

wider, dass die Konjunktur der Eurozone auf absehbare Zeit schwach

bleibt und sich nur langsam erholt. Zuletzt haben sich zudem die

Frühindikatoren wieder deutlich eingetrübt. Die Unternehmen aus Dax

und Euro Stoxx 50 werden nicht in der Lage sein, sich dauerhaft von

der Misere der Realwirtschaft in der Eurozone zu lösen, zumal die

Kostensenkungspotenziale in den Konzernen bereits weit ausgeschöpft

sind. Außerdem fangen die sich gegenseitig hochschaukelnden

Sanktionen Moskaus und der Europäischen Union an Wirkung auf die

Konjunktur zu zeigen - und das längst nicht nur in Russland.

Für den Dax bedeutet dies, dass die gegenwärtige Erholung

möglicherweise nur von kurzer Dauer ist, und dass entweder eine

Seitwärtsbewegung oder gar eine weitere Korrektur folgen wird. Viele

Aktienstrategen werden ihre Prognosen voraussichtlich noch weiter

senken müssen, bevor sie in der Realität angekommen sind.

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