WAZ: Schlag für die Deutsche Bank - Kommentar von Rolf Obertreis
Essen (ots) - Selbst im Ferienmonat August kommt die Deutsche Bank
nicht zur Ruhe. Rechtsstreitigkeiten, Prozesse und mögliche Anklagen
sogar gegen die Spitze der Bank überschatten das Geschäft. Jürgen
Fitschen, der Co-Chef der Bank, soll angebliche Falschaussagen seiner
Anwälte im Prozess mit dem Medienunternehmer Leo Kirch nicht
verhindert haben. Ob etwas dran ist an den Vorwürfen der Münchener
Staatsanwälte? Das weiß niemand. Und doch werden Fitschen und die
Bank von vielen an den Pranger gestellt, als ob alles schon belegt
sei.
Die Nachricht über die fertiggestellte Anklage ist ein neuer
Schlag für die Bank. Ein wenig geschicktes, wenn nicht gar
gesetzwidriges Auftreten von Top-Managern vor Gericht - darüber muss
man sich angesichts der Schar von Anwälten, die für die Bank
arbeiten, sehr wundern. Dass kaum einer dem Institut den von Fitschen
und Co-Chef Anshu Jain versprochenen Kulturwandel abnimmt, ist kaum
überraschend. Die Bank leidet nicht nur unter ihrem angekratzten
Image, sondern auch darunter, dass beide Chefs alles andere als
makellos dastehen.
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