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ots.CorporateNews: Bertelsmann Stiftung / Euro-Austritt Griechenlands könnte weltweite ...

Veröffentlicht am 17.10.2012, 10:01
Euro-Austritt Griechenlands könnte weltweite Wirtschaftskrise auslösen

Gütersloh/Brüssel (ots) -

Bertelsmann Stiftung warnt vor weitreichenden Dominoeffekten

Ein Austritt Griechenlands aus dem Euro trägt das Risiko eines

europäischen und sogar internationalen Flächenbrandes und könnte eine

weltweite Wirtschafskrise zur Folge haben. Zu den Betroffenen würden

nicht nur die Südeuropäer oder die Mitglieder der EU sondern auch die

USA, China und andere Schwellenländer gehören. Zu diesem Ergebnis

kommt eine volkswirtschaftliche Berechnung der Prognos AG im Auftrag

der deutschen Bertelsmann Stiftung, die die finanziellen Folgen und

erstmals auch die Wachstumsverluste für Deutschland sowie die 42

wichtigsten Industrie- und Schwellenländer bis zum Jahre 2020 in der

Folge eines Euro-Austritts der Griechen oder weiterer Krisenländer

analysiert. Die Szenario-Berechnungen sind für die Autoren der Studie

besorgniserregend.

Für Griechenland wäre das Szenario mit einem Staatsbankrott, einer

massiven Abwertung der neuen griechischen Währung, Arbeitslosigkeit,

Nachfrageverlusten u.v.a. verbunden, was sich bereits schnell auf

seine direkten Handelspartner auswirkt. In dem südeuropäischen Land

selbst würden sich die anschließenden Wachstumsverluste bis zum Jahre

2020 auf 164 Milliarden Euro oder 14.300 Euro pro Einwohner belaufen.

Die 42 wichtigsten Volkswirtschaften der Welt müssten in der Summe

aber bereits einen Verlust von insgesamt 674 Milliarden Euro

verkraften.

Da aber nicht auszuschließen ist, dass ein Euro-Austritt

Griechenlands massive Folgen für weitere südeuropäische Krisenländer

hätte, wurden die Berechnungen auch auf diese Szenarien ausgeweitet.

Käme es beispielsweise in der Folge auch zu einem zusätzlichen

Austritts Portugals aus dem Euro-Verbund, bedeutet dies zum Beispiel

für Deutschland einen Wachstumsverlust von 225 Milliarden Euro bis

2020 und notwendigen Schuldenverzicht von 99 Milliarden Euro.

Weltweit würden sich die kumulierten Wachstumsverluste aber bereits

auf 2,4 Billionen Euro summieren, wobei auch schon die USA und China

mit 365 bzw. 275 Milliarden Euro betroffen wären. In Deutschland

würden sich bei diesem Szenario die Einkommensverluste pro Kopf über

acht Jahre auf 2.790 Euro summieren.

'Wir müssen jetzt in der aktuellen Situation unbedingt den

Ausbruch eines Flächenbrandes verhindern', warnt Aart De Geus,

Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung. Die mit einem

Ausscheiden von Griechenland oder Portugal einhergehende

Verunsicherung der Märkte berge die Gefahr eines derart drastischen

Risikoaufschlags für die ohnehin hoch belasteten Länder Spanien und

Italien, dass eine weitere Erosion der Eurozone unvermeidlich würde.

Auch die Belastungen des Austrittes für die Länder selbst seien für

die europäische Solidargemeinschaft kaum verkraftbar, so De Geus.

Denn noch weitaus dramatischer wäre das Szenario, wenn auch der

Ausstieg Spaniens einberechnet wird. Verlässt zusätzlich Spanien die

Eurozone, erhöhen sich die Wachstumseinbußen in Deutschland bis 2020

auf 850 Mrd. Euro, bei einem Verzicht auf Forderungen in Höhe von

insgesamt 266 Mrd. Euro. In den USA würde es den Wachstumsverlust von

1,2 Billionen Euro nach sich ziehen und in den 42 untersuchten

Ländern von 7,9 Billionen Euro. Auch die kumulierten

Wachstumsverluste pro Kopf schießen in diesem Szenario sprunghaft in

die Höhe. Für Deutschland wäre die Folge ein Verlust von 10.500 Euro

pro Kopf über acht Jahre bis 2020, in den USA von 3.700 Euro und in

Frankreich oder Spanien sogar von 18.200 Euro bzw. 16.000 Euro.

Unbeherrschbar schließlich würde die Lage, wenn die Euro-Krise

dazu führt, dass auch Italien die Eurozone verlassen müsste:

Deutschland müsste auf 1,7 Billionen Euro verzichten und insgesamt

455 Mrd. Euro Forderungen abschreiben. Hier wären die

wirtschaftlichen Einbußen in Deutschland mit mehr als 21.000 Euro pro

Kopf teilweise noch höher als in den Ausstiegsländern Griechenland

mit mehr als 15.000 Euro, Portugal und Italien mit fast 17.000 Euro

sowie in Spanien mit 20.500 Euro. Die Bevölkerung wäre in der Folge

auch durch ansteigende Arbeitslosigkeit betroffen: So würde allein in

Deutschland die Zahl der Arbeitslosen bis zum Jahre 2015 um mehr als

eine Million ansteigen.

Dieses Szenario würde schließlich auch in eine dramatische

internationale Rezession und Weltwirtschaftskrise münden. Bis 2020

würden sich die Wachstumsverluste in den Untersuchungsländern auf

17,2 Billionen Euro belaufen. Absolut betrachtet wären die Verluste

dabei in Frankreich (2,9 Billionen Euro), in den USA (2,8 Billionen

Euro), in China (1,9 Billionen Euro) und in Deutschland mit rund 1,7

Billionen Euro am höchsten.

In ihrer Gesamtbewertung kommen die Autoren zu dem Fazit: Ein

zunächst isolierter Austritt Griechenlands und sein Staatsbankrott

wären zwar ökonomisch verkraftbar, könnten aber mit ihren schwer

kalkulierbaren Folgen die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession

stürzen, die auch vor außereuropäischen Volkswirtschaften keinen Halt

machen würde. Neben den rein ökonomischen Konsequenzen ist auch mit

erheblichen sozialen Spannungen und politischen Instabilitäten zu

rechnen ? vor allem in den Ländern, die aus dem Euro ausscheiden,

aber auch in anderen Volkswirtschaften. Die Gefahr eines

Flächenbrandes mit seinen wirtschaftlichen Konsequenzen und seinen

politischen wie sozialen Folgewirkungen eines griechischen

Staatsbankrotts und Austritts aus dem Euro sind so bedrohlich, dass

die internationale Staatengemeinschaft ? auch außerhalb Europas ?

beides verhindern sollte.

Über die Studie: Den Berechnungen liegt das umfangreiche

ökonometrische VIEW-Modell der Prognos AG zu Grunde, das die

Volkswirtschaften von 42 Industrie- und Schwellenländern auf Basis

empirischer Daten über einen langen Zeitraum und in hoher

Detaillierung abzubilden vermag. Für die Berechnung der

Ausstiegskosten der vier Länder wurden im Sinne der Vergleichbarkeit

einheitliche Exit-Annahmen verwendet. So wurden für alle Länder ein

60-prozentiger Schuldenschnitt bei privaten wie öffentlichen

Gläubigern angenommen und eine 50-prozentige Abwertung der jeweils

neu eingeführten Währungen in den Austrittsländern gegenüber dem Euro

unterstellt.

Weitere Informationen im Netz: www.bertelsmann-stiftung.de

Further Information: http://ots.de/D1nM1

Originaltext: Bertelsmann Stiftung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7977

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7977.rss2

Rückfragen an:

Andreas Esche

Tel. ++49 (0) 52 41 / 81-81333

E-Mail: andreas.esche@bertelsmann-stiftung.de

Dr. Thieß Petersen

Tel. ++49 (0) 52 41 / 81-81218

E-Mail: thiess.petersen@bertelsmann-stiftung.de

Dr. Ulrich Schoof

Tel. ++49 (0) 52 41 / 81-81384

E-Mail: ulrich.schoof@bertelsmann-stiftung.de

Dr. Jan Arpe

Tel. ++49 (0) 52 41 / 81-81157

E-Mail: jan.arpe@bertelsmann-stiftung.de

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