Sprachtelefonie als Auslaufgeschäftsmodell: Mobile Datenumsätze legen
global um jährlich 9% zu und treiben Telko-Wachstum
München (ots) - Weltweite Umsätze in der mobilen Sprachtelefonie
sinken bis 2016 um 5% auf 628 Mrd. US-Dollar / Netzinfrastruktur an
der Belastungsgrenze erfordert hohe Investitionen / Irrweg Flatrate
muss durch differenzierte Preismodelle ersetzt werden / LTE wird
dominante mobile Technologie und eröffnet neue Geschäftsfelder
Die weltweiten Umsätze im Bereich der mobilen Sprachtelefonie
stehen vor einem negativen Wendepunkt: Bis 2016 werden sie um knapp
5% auf 628 Mrd. US-Dollar sinken. Auch im deutschen Markt zeichnet
sich dieser negative Trend für Sprachumsätze deutlich ab: Hier sinken
die Umsätze im gleichen Zeitraum von 15 Mrd. Euro auf voraussichtlich
12 Mrd. Euro. Damit fällt die Sprachtelefonie eher kurz- als
mittelfristig als Wachstumstreiber für Mobilfunkbetreiber aus - ein
Trend, der sich im Festnetz fortsetzt. Gleichzeitig explodieren die
Übertragungsraten im Bereich der mobilen Daten. So wächst das
Datenvolumen via Mobilfunk und Festnetz pro Jahr im Schnitt um 29%.
Die globalen Erträge, die Telekommunikationsunternehmen
beispielsweise mit der Übertragung von Bild-, Video- oder
Musikdateien erwirtschaften, legen dagegen nur um vergleichsweise
moderate 9% pro Jahr zu. In Deutschland wachsen die mobilen
Datenumsätze nach BITKOM-Schätzungen in diesem Jahr dagegen bereits
um 10% auf dann 9,4 Mrd. Euro.
Trotz der noch teilweise offenen Frage, wie sich der enorme
Datenzuwachs künftig im Geschäftsmodell der
Telekommunikationsunternehmen positiv niederschlagen kann, zeigen die
Analysen von Booz & Company, dass sich die Umsatzverluste aus dem
schrumpfenden Geschäftsbereich Sprache langfristig überkompensieren
lassen - vorausgesetzt, es werden die richtigen Maßnahmen ergriffen.
Denn ein weiterer Umsatz- und Wachstumstreiber entsteht durch die
(mobile) Digitalisierung des täglichen Lebens und aller
Geschäftsprozesse. Allerdings entfällt nach einer Verdoppelung des
Umsatzes für Apps und Internetangebote im mobilen Web in 2012 und
geschätzten Umsätzen von 26 Mrd. Euro für 2013 das Gros der Umsätze
auf neue Wettbewerber wie Apple, Facebook oder Spielehersteller wie
etwa Rovio. Zukünftig werden sich Telekommunikationsnetzbetreiber
einen größeren Umsatzbeitrag aus dem Applikationsbereich sichern
können, indem sie die Qualität und Zuverlässigkeit dieser Dienste
garantieren und für diese Wertschöpfung entlohnt werden.
Das sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Analyse 'Sprache
ist tot - es leben die Daten'. Diese stellte die internationale
Strategieberatung Booz & Company heute im Vorfeld des GSMA Mobile
World Congress 2013 vor.
Das Ende der Flatrate
Der kommerzielle Erfolg von mobilen Internetanwendungen, -inhalten
und -diensten geht bisher nicht nur weitgehend an den Netzbetreibern
vorbei, sondern führt die Infrastruktur immer häufiger an die
Belastungsgrenze. 'Ohne massive zusätzliche Investitionen ist in
Westeuropa das Limit der bestehenden Netze bereits in zwei Jahren
erreicht. Insbesondere zu Spitzenzeiten können hier Engpässe
auftreten. Um das allein in Deutschland anstehende
Investitionsvolumen von über 30 Mrd. Euro für den Ausbau der LTE- und
Glasfasernetze aus dem Cashflow finanzieren zu können, muss es den
Netzbetreibern schnellstmöglich gelingen, den zunehmenden Traffic in
entsprechende Umsätze zu konvertieren', so Dr. Roman Friedrich,
Partner und Telekommunikationsexperte bei Booz & Company.
Vor diesem Hintergrund war die Einführung der Datenflatrate ein
historischer Fehler der Netzbetreiber, denn wenige User verursachen
das Gros des Datenverkehrs. Im Schnitt erzeugen 5% der stärksten
Datennutzer 75% des Datenvolumens eines Anbieters. 'Mit der
sukzessiven LTE-Einführung öffnet sich jetzt nochmals ein
Zeitfenster, um die Flatrate-Dominanz über differenzierte Preis- und
Quality-of-Service-Modelle wieder aufzuweichen. Künftig sollten
Kunden einen Aufschlag für ein schnelles und sicheres Netz oder die
bevorzugte Behandlung bei etwaigen Engpässen beim Datenzugang
bezahlen. Nur so können die Telkos wieder substantielles Wachstum aus
dem exponentiell wachsenden Datenaufkommen generieren und ihre
Investitionen in die dafür notwendige Infrastruktur refinanzieren',
skizziert Friedrich. So machen Verizon und AT&T aus den USA den
europäischen Anbietern bereits eindrücklich vor, wie sich mit
Preisdifferenzierung je nach Gerät und Integration aller mobilen
Verbindungen unter einem Vertrag die Wachstumsraten und die
Profitabilität erheblich steigern lassen.
LTE in Deutschland vor dem Durchbruch
Zudem eröffnen die schnelleren Netze und der Boom mobiler
Endgeräte wie Smartphones und Tablets den Betreibern neue
Geschäftsfelder und Ertragsmöglichkeiten durch internetbasierte
Dienstleistungen beispielsweise im Privatkundenbereich durch
E-Health- und E-Learning-Anwendungen oder im B2B-Bereich durch
Smart-Grid-, Machine-to-Machine- oder Mobile-Payment-Lösungen. Allein
in Deutschland wird der Anteil der Smartphone-Nutzer bis 2015 um 22
Millionen auf dann 91% der Gesamtbevölkerung anwachsen. Mittelfristig
befeuert auch die LTE-Technologie den Mobile-Data-Boom weiter.
'Sowohl als Festnetzersatz als auch als mobilem Datenturbo gibt es
schon heute eine sehr hohe Nachfrage nach LTE. Der Ausbau
entsprechender Infrastruktur schreitet weiter voran. Für einen
schnelleren Durchbruch fehlt allein eine größere Palette
entsprechender Endgeräte', konstatiert Friedrich. 'Der heftige
Wettbewerb unter den etablierten Anbietern wie Samsung, Apple und
Nokia sowie aggressiven Newcomern wie Huawei und ZTE wird aber auch
diesen Engpass schnell beseitigen.'
Über Booz & Company:
Booz & Company ist mit mehr als 3.000 Mitarbeitern in 58 Büros auf
allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu
den Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und
Organisationen.
Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die Grundlagen
der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng mit unseren
Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler Märkte zu
meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu kombinieren wir
einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale Expertise mit einem
praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren Klienten jederzeit
den entscheidenden Vorteil zu schaffen - Essential Advantage.
Informationen zu unserem Management-Magazin strategy+business finden
Sie unter: www.strategy-business.com
Originaltext: Booz & Company
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44015
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44015.rss2
Rückfragen und weitere Informationen:
Susanne Mathony
Director Marketing & Communications GSA & Russia
Tel.: 089 / 54 52 5 550 oder 0170 / 22 38 550
Fax: 089 / 54 52 5 602
E-Mail: susanne.mathony@booz.com
Internet: www.booz.com/de
global um jährlich 9% zu und treiben Telko-Wachstum
München (ots) - Weltweite Umsätze in der mobilen Sprachtelefonie
sinken bis 2016 um 5% auf 628 Mrd. US-Dollar / Netzinfrastruktur an
der Belastungsgrenze erfordert hohe Investitionen / Irrweg Flatrate
muss durch differenzierte Preismodelle ersetzt werden / LTE wird
dominante mobile Technologie und eröffnet neue Geschäftsfelder
Die weltweiten Umsätze im Bereich der mobilen Sprachtelefonie
stehen vor einem negativen Wendepunkt: Bis 2016 werden sie um knapp
5% auf 628 Mrd. US-Dollar sinken. Auch im deutschen Markt zeichnet
sich dieser negative Trend für Sprachumsätze deutlich ab: Hier sinken
die Umsätze im gleichen Zeitraum von 15 Mrd. Euro auf voraussichtlich
12 Mrd. Euro. Damit fällt die Sprachtelefonie eher kurz- als
mittelfristig als Wachstumstreiber für Mobilfunkbetreiber aus - ein
Trend, der sich im Festnetz fortsetzt. Gleichzeitig explodieren die
Übertragungsraten im Bereich der mobilen Daten. So wächst das
Datenvolumen via Mobilfunk und Festnetz pro Jahr im Schnitt um 29%.
Die globalen Erträge, die Telekommunikationsunternehmen
beispielsweise mit der Übertragung von Bild-, Video- oder
Musikdateien erwirtschaften, legen dagegen nur um vergleichsweise
moderate 9% pro Jahr zu. In Deutschland wachsen die mobilen
Datenumsätze nach BITKOM-Schätzungen in diesem Jahr dagegen bereits
um 10% auf dann 9,4 Mrd. Euro.
Trotz der noch teilweise offenen Frage, wie sich der enorme
Datenzuwachs künftig im Geschäftsmodell der
Telekommunikationsunternehmen positiv niederschlagen kann, zeigen die
Analysen von Booz & Company, dass sich die Umsatzverluste aus dem
schrumpfenden Geschäftsbereich Sprache langfristig überkompensieren
lassen - vorausgesetzt, es werden die richtigen Maßnahmen ergriffen.
Denn ein weiterer Umsatz- und Wachstumstreiber entsteht durch die
(mobile) Digitalisierung des täglichen Lebens und aller
Geschäftsprozesse. Allerdings entfällt nach einer Verdoppelung des
Umsatzes für Apps und Internetangebote im mobilen Web in 2012 und
geschätzten Umsätzen von 26 Mrd. Euro für 2013 das Gros der Umsätze
auf neue Wettbewerber wie Apple, Facebook oder Spielehersteller wie
etwa Rovio. Zukünftig werden sich Telekommunikationsnetzbetreiber
einen größeren Umsatzbeitrag aus dem Applikationsbereich sichern
können, indem sie die Qualität und Zuverlässigkeit dieser Dienste
garantieren und für diese Wertschöpfung entlohnt werden.
Das sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Analyse 'Sprache
ist tot - es leben die Daten'. Diese stellte die internationale
Strategieberatung Booz & Company heute im Vorfeld des GSMA Mobile
World Congress 2013 vor.
Das Ende der Flatrate
Der kommerzielle Erfolg von mobilen Internetanwendungen, -inhalten
und -diensten geht bisher nicht nur weitgehend an den Netzbetreibern
vorbei, sondern führt die Infrastruktur immer häufiger an die
Belastungsgrenze. 'Ohne massive zusätzliche Investitionen ist in
Westeuropa das Limit der bestehenden Netze bereits in zwei Jahren
erreicht. Insbesondere zu Spitzenzeiten können hier Engpässe
auftreten. Um das allein in Deutschland anstehende
Investitionsvolumen von über 30 Mrd. Euro für den Ausbau der LTE- und
Glasfasernetze aus dem Cashflow finanzieren zu können, muss es den
Netzbetreibern schnellstmöglich gelingen, den zunehmenden Traffic in
entsprechende Umsätze zu konvertieren', so Dr. Roman Friedrich,
Partner und Telekommunikationsexperte bei Booz & Company.
Vor diesem Hintergrund war die Einführung der Datenflatrate ein
historischer Fehler der Netzbetreiber, denn wenige User verursachen
das Gros des Datenverkehrs. Im Schnitt erzeugen 5% der stärksten
Datennutzer 75% des Datenvolumens eines Anbieters. 'Mit der
sukzessiven LTE-Einführung öffnet sich jetzt nochmals ein
Zeitfenster, um die Flatrate-Dominanz über differenzierte Preis- und
Quality-of-Service-Modelle wieder aufzuweichen. Künftig sollten
Kunden einen Aufschlag für ein schnelles und sicheres Netz oder die
bevorzugte Behandlung bei etwaigen Engpässen beim Datenzugang
bezahlen. Nur so können die Telkos wieder substantielles Wachstum aus
dem exponentiell wachsenden Datenaufkommen generieren und ihre
Investitionen in die dafür notwendige Infrastruktur refinanzieren',
skizziert Friedrich. So machen Verizon und AT&T aus den USA den
europäischen Anbietern bereits eindrücklich vor, wie sich mit
Preisdifferenzierung je nach Gerät und Integration aller mobilen
Verbindungen unter einem Vertrag die Wachstumsraten und die
Profitabilität erheblich steigern lassen.
LTE in Deutschland vor dem Durchbruch
Zudem eröffnen die schnelleren Netze und der Boom mobiler
Endgeräte wie Smartphones und Tablets den Betreibern neue
Geschäftsfelder und Ertragsmöglichkeiten durch internetbasierte
Dienstleistungen beispielsweise im Privatkundenbereich durch
E-Health- und E-Learning-Anwendungen oder im B2B-Bereich durch
Smart-Grid-, Machine-to-Machine- oder Mobile-Payment-Lösungen. Allein
in Deutschland wird der Anteil der Smartphone-Nutzer bis 2015 um 22
Millionen auf dann 91% der Gesamtbevölkerung anwachsen. Mittelfristig
befeuert auch die LTE-Technologie den Mobile-Data-Boom weiter.
'Sowohl als Festnetzersatz als auch als mobilem Datenturbo gibt es
schon heute eine sehr hohe Nachfrage nach LTE. Der Ausbau
entsprechender Infrastruktur schreitet weiter voran. Für einen
schnelleren Durchbruch fehlt allein eine größere Palette
entsprechender Endgeräte', konstatiert Friedrich. 'Der heftige
Wettbewerb unter den etablierten Anbietern wie Samsung, Apple und
Nokia sowie aggressiven Newcomern wie Huawei und ZTE wird aber auch
diesen Engpass schnell beseitigen.'
Über Booz & Company:
Booz & Company ist mit mehr als 3.000 Mitarbeitern in 58 Büros auf
allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu
den Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und
Organisationen.
Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die Grundlagen
der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng mit unseren
Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler Märkte zu
meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu kombinieren wir
einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale Expertise mit einem
praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren Klienten jederzeit
den entscheidenden Vorteil zu schaffen - Essential Advantage.
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Originaltext: Booz & Company
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Director Marketing & Communications GSA & Russia
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E-Mail: susanne.mathony@booz.com
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