Börsen-Zeitung: Augen auf und durch, Kommentar zu den neuen
Wachstumszielen des Chemiekonzerns BASF, von Sabine Wadewitz.
Frankfurt (ots) - Nebel über Ludwigshafen und eingeschränkte Sicht
durch die aktuelle konjunkturelle Großwetterlage. Das neu formierte
Vorstandsteam der BASF wagt dennoch den Blick in die Glaskugel und
erhöht die Wachstumsziele bis 2020. Dies ist ein willkommenes Zeichen
der Stabilität aus der Realwirtschaft, während die Finanzmärkte
verrücktspielen. Dabei werden die aktuellen Risiken aus der
Staatsschuldenkrise und Euro-Rettung nicht verschwiegen. Doch Augen
auf und durch - der Konzern lässt sich von einem vorübergehenden
Abschwung nicht aufhalten.
Die nicht als unverbesserlich optimistisch bekannte Führungsriege
des weltgrößten Chemiekonzerns bleibt auch mit der neuen Prognose auf
dem Teppich. War bislang langfristig ein eher moderates Wachstum im
Unternehmen von durchschnittlich 4% die Vorgabe, wird nun auf 6%
erhöht und dabei bis 2020 eine stärkere Dynamik des weltweiten
Wirtschaftswachstums unterstellt als in der vergangenen Dekade. Das
ist angesichts der aktuellen Abkühlung mutig, aber auf lange Sicht
nicht weltfremd, wenn man die rasante Entwicklung in den
Schwellenländern beobachtet. Akquisitionen sind in der neuen Prognose
ebenfalls vorgesehen, was die Feinsteuerung erleichtern sollte. Und
immerhin hat BASF in den vergangenen zehn Jahren den Umsatz jährlich
im Schnitt um fast 8% ausgebaut. Da die Chemie bei vielen großen
Zukunftsthemen, etwa Ernährung und Energieversorgung, am Ball ist,
sollten die Wachstumstreiber langfristig intakt sein.
Auch bei den Margenzielen der BASF wachsen die Bäume erst einmal
nicht in den Himmel. Der Spielraum ist nach der stetigen
Ertragsstärkung und Kostensenkung in den vergangenen Jahren begrenzt.
Das Unternehmen hat das Portfolio permanent durchforstet und
umgebaut, womit die Rendite gestärkt und die Volatilität abgebaut
wurde. Eine operative Marge von 18% war schon für 2012 gesetzt und
wird nun bestätigt, für 2015 legt das Management die Latte nicht
höher und stellt erst für 2020 ein Niveau von 20% in Aussicht - ein
Wert, der 2004 schon einmal überschritten wurde. Hier lässt das
Management verständlicherweise Vorsicht walten.
Alles in allem stehen in der BASF die Zeichen auf Kontinuität.
Dass der im Mai angetretene neue Konzernlenker Kurt Bock nach der ihm
zugestandenen Quiet Period eine Revolution ankündigen würde, war
nicht zu erwarten - und nicht wünschenswert. Beharrliche und stetige
Wertsteigerung ist sicher die bessere Firmenpolitik.
(Börsen-Zeitung, 30.11.2011)
Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Wachstumszielen des Chemiekonzerns BASF, von Sabine Wadewitz.
Frankfurt (ots) - Nebel über Ludwigshafen und eingeschränkte Sicht
durch die aktuelle konjunkturelle Großwetterlage. Das neu formierte
Vorstandsteam der BASF wagt dennoch den Blick in die Glaskugel und
erhöht die Wachstumsziele bis 2020. Dies ist ein willkommenes Zeichen
der Stabilität aus der Realwirtschaft, während die Finanzmärkte
verrücktspielen. Dabei werden die aktuellen Risiken aus der
Staatsschuldenkrise und Euro-Rettung nicht verschwiegen. Doch Augen
auf und durch - der Konzern lässt sich von einem vorübergehenden
Abschwung nicht aufhalten.
Die nicht als unverbesserlich optimistisch bekannte Führungsriege
des weltgrößten Chemiekonzerns bleibt auch mit der neuen Prognose auf
dem Teppich. War bislang langfristig ein eher moderates Wachstum im
Unternehmen von durchschnittlich 4% die Vorgabe, wird nun auf 6%
erhöht und dabei bis 2020 eine stärkere Dynamik des weltweiten
Wirtschaftswachstums unterstellt als in der vergangenen Dekade. Das
ist angesichts der aktuellen Abkühlung mutig, aber auf lange Sicht
nicht weltfremd, wenn man die rasante Entwicklung in den
Schwellenländern beobachtet. Akquisitionen sind in der neuen Prognose
ebenfalls vorgesehen, was die Feinsteuerung erleichtern sollte. Und
immerhin hat BASF in den vergangenen zehn Jahren den Umsatz jährlich
im Schnitt um fast 8% ausgebaut. Da die Chemie bei vielen großen
Zukunftsthemen, etwa Ernährung und Energieversorgung, am Ball ist,
sollten die Wachstumstreiber langfristig intakt sein.
Auch bei den Margenzielen der BASF wachsen die Bäume erst einmal
nicht in den Himmel. Der Spielraum ist nach der stetigen
Ertragsstärkung und Kostensenkung in den vergangenen Jahren begrenzt.
Das Unternehmen hat das Portfolio permanent durchforstet und
umgebaut, womit die Rendite gestärkt und die Volatilität abgebaut
wurde. Eine operative Marge von 18% war schon für 2012 gesetzt und
wird nun bestätigt, für 2015 legt das Management die Latte nicht
höher und stellt erst für 2020 ein Niveau von 20% in Aussicht - ein
Wert, der 2004 schon einmal überschritten wurde. Hier lässt das
Management verständlicherweise Vorsicht walten.
Alles in allem stehen in der BASF die Zeichen auf Kontinuität.
Dass der im Mai angetretene neue Konzernlenker Kurt Bock nach der ihm
zugestandenen Quiet Period eine Revolution ankündigen würde, war
nicht zu erwarten - und nicht wünschenswert. Beharrliche und stetige
Wertsteigerung ist sicher die bessere Firmenpolitik.
(Börsen-Zeitung, 30.11.2011)
Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de