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Veröffentlicht am 02.04.2013, 20:53
Aktualisiert 02.04.2013, 20:56
Börsen-Zeitung: Bettvorleger des Drachen, Kommentar zu Apple von

Sebastian Schmid

Frankfurt (ots) - Wer wissen will, wie mächtige Konzerne binnen

kürzester Zeit zur Räson gerufen werden können, muss in die Ferne

blicken. Die Geldstrafen aus dem nahen Brüssel haben in der

Vergangenheit jedenfalls meist erst nach einem langwierigen Verfahren

das Verhalten verändert. Schnelle Schuldeingeständnisse sind hier

selten. China hat Apple derweil mit den Methoden einer zentral

gelenkten Diktatur binnen zwei Wochen auf die Knie gezwungen. In

dieser Zeit sah sich der teuerste börsennotierte Konzern der Welt

einem Sperrfeuer der Kritik aus staatlichen Medienorganen ausgesetzt,

das erst mit einem Entschuldigungsbrief des CEO Tim Cook und

Zugeständnissen im Verbraucherservice zumindest vorübergehend

gestoppt werden konnte.

Die weitgehende Kontrolle des Medienapparats durch die Regierung

in Peking ist allerdings nur einer der Gründe, warum Apple so schnell

einlenken musste. China ist für den iPhone-Anbieter längst zum

wichtigen Wachstumsmotor geworden. Eine Halbierung der Erlöse im

Reich der Mitte, wie sie Hewlett-Packard im PC-Geschäft vor wenigen

Jahren wegen einer ähnlichen Kritikwelle hinnehmen musste, kann sich

Apple nicht leisten.

Die kurze Machtdemonstration aus Peking sollte allerdings nicht

nur Apple und deren Anleger nervös machen. Zahlreiche westliche

Firmen, darunter etwa die deutschen Autobauer, verlassen sich

zunehmend auf Wachstum in Fernost. Zumal in Zeiten, in denen das

Europageschäft schwächelt. Einen ersten Vorgeschmack auf möglichen

Gegenwind haben die deutschen Autobauer bereits bekommen. Das

chinesische Staatsfernsehen warf Daimler, BMW und Audi vor, giftige

Dämmstoffe im Fahrzeuginnenraum einzusetzen. VW rief fast 400000

Fahrzeuge 'freiwillig' zurück, nachdem das Staatsfernsehen über

Getriebeprobleme und unzufriedene Kunden berichtet hatte. Sicher, die

Kritik an Apple fiel heftiger aus. Auch ist der Vorwurf, dem

iPhone-Anbieter mangele es an Kommunikationsbereitschaft, keine

chinesische Erfindung. Die Auseinandersetzung zeigt jedoch, dass

missliebige Konzerne von Chinas Medien dank der staatlichen Dominanz

bei Kunden leicht in Misskredit gebracht werden können. Das kann

Milliarden an Umsatz kosten und ist weit teurer als etwa eine

EU-Strafe. Der Fall Apple dient daher auch als Warnung für Freunde

der Fernostexpansion. Der Drache faucht nicht nur, er kann auch Feuer

speien. Selbst ein Konzern wie Apple droht dann schnell zu dessen

Bettvorleger zu mutieren.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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