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Veröffentlicht am 28.02.2013, 20:47
Börsen-Zeitung: Brüssel III, Kommentar zur Einigung der Unterhändler

über die EU-Kapitalrichtlinie, von Detlef Fechtner.

Frankfurt (ots) - Noch ist die EU-Kapitalrichtlinie zwar nicht in

trockenen Tüchern. Aber nach der Einigung der Unterhändler stehen die

Chancen tatsächlich gut, dass der Übergang von Basel III zu Brüssel

III - oder eurokratisch: zu CRD IV - geschafft ist.

Ist das, was da ausgeschachert wurde, in allen Details klug? Hand

aufs Herz, das können derzeit nicht einmal die Unterhändler selbst

mit voller Überzeugung sagen - geschweige denn die Zaungäste. Die

EU-Kapitalrichtlinie ist einer der kompliziertesten Rechtstexte der

EU. Zudem enthalten die 1300 Seiten vieles, was nur schwer zu

verstehen ist, etwa die Verrechnung von Sifi-Puffer und

Systemrisikopuffer. Kompliziert sind zwar auch Details anderer

Gesetze. Nur geht es da nicht gleich um Milliarden. Man kann daher

noch nicht sagen: Der Kompromiss, der gefunden wurde, ist gut. Aber

man kann sagen: Es ist gut, dass ein Kompromiss gefunden wurde.

Erstens wird eine lähmende Blockade der Finanzmarktregeln in

Europa vermieden. Zum Beispiel wäre die EU wohl ohne CRD IV keinen

Schritt bei der Aufsicht weitergekommen. Die EU-Kapitalrichtlinie

ist, auch wenn sie zuletzt oft auf die Deckelung der Boni verkürzt

wurde, immerhin das Herzstück der Reaktion auf Lehman und die

Bankenkrise. Mehr Kapital, besseres Kapital, gesicherte Liquidität,

niedrigere Kredithebel - das sind Punkte, die nur dann eine Chance

haben, wenn Europa fähig ist, daraus Gesetze zu machen. Der Druck auf

die USA wird übrigens durch die jüngste Verständigung mehr steigen,

als wenn der EU-Kommissar noch fünfmal nach Amerika reist.

Zweitens beweist die EU, dass sie fähig ist, internationale Regeln

zu europäisieren. Das ist gar nicht einfach, da sich bekanntermaßen

die nationalen Bankenmärkte unterscheiden. Die EU antwortet mit einem

Ansatz, der alle Banken erfasst, aber differenziert. Aus deutscher

Sicht sind etwa Unterscheidungen bei der Definition des Kapitals oder

bei Ausnahmen für den Mittelstand von Bedeutung. Das sollte im Auge

behalten, wer sich über zu viel Flexibilität an anderer Stelle

beklagt.

Drittens darf nicht übersehen werden, dass erst CRD IV den

Vereinbarungen von Fachbeamten demokratische Legitimation verleiht.

Dass die EU-Abgeordneten auf Boni-Deckel pochen, mag für manchen

wenig mit makroprudenzieller Aufsicht zu tun haben. Aber jene, die

sich beschweren, das EU-Parlament habe angeblich sachfremde Themen

eingeschmuggelt, sind nicht glaubwürdig, wenn sie in ihrer Rede am

nächsten Sonntag ein demokratisches Europa fordern.

(Börsen-Zeitung, 1.3.2013)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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