Börsen-Zeitung: Das Konjunkturprogramm, Kommentar zur
Rekordbeschäftigung von Reinhard Kuls
Frankfurt (ots) - So lässt man sich den Start in das neue Jahr
gefallen: Deutschland steigert die Beschäftigung auf ein
Rekordniveau, und ein Ende des Jobwunders ist, zumindest kurzfristig,
nicht in Sicht.
Auch wenn der deutsche Arbeitsmarkt beileibe nicht ohne Probleme
dasteht - die noch immer hohe Zahl an Langzeitarbeitslosen etwa ist
hier zu nennen, oder der zusätzliche Bedarf an Stellen für ältere
Arbeitnehmer vor dem Hintergrund des Schritt für Schritt steigenden
Renteneintrittsalters - beeindruckend ist die Zahl von 41 Millionen
Menschen in Deutschland mit einer Arbeitsstelle gleichwohl. Bis vor
ein paar Jahren wäre eine so gute Entwicklung nicht vorstellbar
gewesen. Jetzt endlich machen sich die schmerzhaften Reformen
bezahlt, die Deutschland in den vergangenen Jahren, vor allem unter
den Vorgängerregierungen der jetzigen Koalition, ergriffen hat.
Die globale Rezession nach der Subprime-Krise und der
Lehman-Pleite hatte Deutschland 2009 den größten wirtschaftlichen
Einbruch der Nachkriegsgeschichte eingebrockt. Jedenfalls, wenn man
nur die Veränderungsraten des Bruttoinlandsprodukts betrachtet und
nicht den Arbeitsmarkt. Denn die deutschen Unternehmen, die
Bundesregierung und so gut wie alle Konjunkturexperten gingen davon
aus, dass es sich dabei um einen vorübergehenden Nachfrageausfall
handelt. Die Unternehmen streckten ein wenig die abzuarbeitenden
Orders, bauten Überstundenkonten ab, und die Regierung verlängerte
das konjunkturelle Kurzarbeitergeld. Sie sollten recht behalten, denn
der Wiederaufschwung kam schnell und mit Macht. Bei der Beschäftigung
war von Rezession ohnehin nichts zu sehen.
Von der höheren Erwerbstätigkeit profitiert zum einen der
Privatkonsum. Die deutschen Verbraucher haben nach Einschätzung des
Deutschen Industrie- und Handelskammertags 2011 so tief in die Tasche
gegriffen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Dies ist für das
exportlastige Deutschland besonders wichtig, macht sich im globalen
Handel doch schon eine Flaute bemerkbar. Die Binnennachfrage bietet
den dringend benötigten Ausgleich, auch um die konjunkturell so
wichtige Investitionsbereitschaft der Firmen zu stützen. Zum anderen
wird das deutsche Sozial- und Rentensystem entlastet. Der deutsche
Staat ist ohnehin hochverschuldet und kann die zusätzlichen Einnahmen
aus Einkommen- und Verbrauchsteuern gut gebrauchen. So erweist sich
die Rekordbeschäftigung als hoch wirksames Konjunktur- und
Sanierungsprogramm.
Originaltext: Börsen-Zeitung
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Telefon: 069--2732-0
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Rekordbeschäftigung von Reinhard Kuls
Frankfurt (ots) - So lässt man sich den Start in das neue Jahr
gefallen: Deutschland steigert die Beschäftigung auf ein
Rekordniveau, und ein Ende des Jobwunders ist, zumindest kurzfristig,
nicht in Sicht.
Auch wenn der deutsche Arbeitsmarkt beileibe nicht ohne Probleme
dasteht - die noch immer hohe Zahl an Langzeitarbeitslosen etwa ist
hier zu nennen, oder der zusätzliche Bedarf an Stellen für ältere
Arbeitnehmer vor dem Hintergrund des Schritt für Schritt steigenden
Renteneintrittsalters - beeindruckend ist die Zahl von 41 Millionen
Menschen in Deutschland mit einer Arbeitsstelle gleichwohl. Bis vor
ein paar Jahren wäre eine so gute Entwicklung nicht vorstellbar
gewesen. Jetzt endlich machen sich die schmerzhaften Reformen
bezahlt, die Deutschland in den vergangenen Jahren, vor allem unter
den Vorgängerregierungen der jetzigen Koalition, ergriffen hat.
Die globale Rezession nach der Subprime-Krise und der
Lehman-Pleite hatte Deutschland 2009 den größten wirtschaftlichen
Einbruch der Nachkriegsgeschichte eingebrockt. Jedenfalls, wenn man
nur die Veränderungsraten des Bruttoinlandsprodukts betrachtet und
nicht den Arbeitsmarkt. Denn die deutschen Unternehmen, die
Bundesregierung und so gut wie alle Konjunkturexperten gingen davon
aus, dass es sich dabei um einen vorübergehenden Nachfrageausfall
handelt. Die Unternehmen streckten ein wenig die abzuarbeitenden
Orders, bauten Überstundenkonten ab, und die Regierung verlängerte
das konjunkturelle Kurzarbeitergeld. Sie sollten recht behalten, denn
der Wiederaufschwung kam schnell und mit Macht. Bei der Beschäftigung
war von Rezession ohnehin nichts zu sehen.
Von der höheren Erwerbstätigkeit profitiert zum einen der
Privatkonsum. Die deutschen Verbraucher haben nach Einschätzung des
Deutschen Industrie- und Handelskammertags 2011 so tief in die Tasche
gegriffen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Dies ist für das
exportlastige Deutschland besonders wichtig, macht sich im globalen
Handel doch schon eine Flaute bemerkbar. Die Binnennachfrage bietet
den dringend benötigten Ausgleich, auch um die konjunkturell so
wichtige Investitionsbereitschaft der Firmen zu stützen. Zum anderen
wird das deutsche Sozial- und Rentensystem entlastet. Der deutsche
Staat ist ohnehin hochverschuldet und kann die zusätzlichen Einnahmen
aus Einkommen- und Verbrauchsteuern gut gebrauchen. So erweist sich
die Rekordbeschäftigung als hoch wirksames Konjunktur- und
Sanierungsprogramm.
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