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Veröffentlicht am 16.11.2011, 19:41
Börsen-Zeitung: Der Puszta-Faktor, Kommentar zum Quartalsverlust der

BayernLB, von Björn Godenrath.

Frankfurt (ots) - Sechs Quartale in Folge hat die BayernLB ein

positives Ergebnis vorlegen können. Diese Serie ist nun gerissen.

Rückstellungen von über 100 Mill. Euro für einen auf zweifelhafter

gesetzlicher Grundlage verordneten Tausch von Fremdwährungskrediten

in Ungarn haben die Landesbank in die Verlustzone gedrückt. Hinzu

kommen die Bankenabgaben, Abschreibungen auf griechische Bonds sowie

Gegenwind bei den im Fair Value erfassten Marktwerten. In Summe will

Landesbanken-Chef Gerd Häusler nun nicht mehr garantieren, dass 2011

ein positives IFRS-Konzernergebnis ausgewiesen wird - obwohl nach

neun Monaten ein Vorsteuergewinn von 152 Mill. Euro zu Buche steht.

Und wenn es ganz dumm läuft, dann drohen auf Jahressicht selbst im

HGB-Einzelabschluss rote Zahlen. Denn die BayernLB stellt sich darauf

ein, im Schlussquartal aus naheliegenden Gründen eine

Buchwertabschreibung auf ihre Ungarn-Tochter vorzunehmen. Einen

mittleren dreistellige Millionenbetrag könne dies im HGB-Zahlenwerk

ausmachen, so Finanzvorstand Stephan Winkelmeier. Da es im Gegensatz

zur IFRS-Bilanzierung nicht zu so hohen Abschlägen im Fair Value

kommt, ist der Ergebnispuffer sehr viel größer. Wenn's gut läuft,

könnten also doch ein paar Euro für die leidgeplagten Kapitalgeber

der BayernLB übrig bleiben.

Die dürften sich inzwischen daran gewöhnt haben, dass die

Landesbank kaum einen Fettnapf auslässt. Das Puszta-Desaster kann man

den Verantwortlichen von heute aber kaum anlasten - zu absurd ist

das, was der rechtspopulistische Regierungschef Viktor Orban in

Budapest veranstaltet. So verständlich das Ansinnen auch ist, seinem

durch Fremdwährungskredite gebeutelten Wahlvolk Linderung zu

verschaffen - die Verabschiedung eines Zwangsumtausch-Gesetzes zu

Lasten der Banken stellt einen Eingriff in privatwirtschaftliche

Kreditverträge dar, der nicht Bestand haben darf. Auch wenn es sich

de facto um eine Enteignung handelt, soll die Angelegenheit auf der

Prioritätenliste in Brüssel etwas weiter hinten rangieren - die

Schuldenkrise besitzt viele Facetten.

Dabei ist es um Ungarn derzeit schlecht bestellt. Über den

Kapitalmarkt kann sich das Land kaum noch refinanzieren, der Bonität

droht Ramsch-Status, der Forint wertet weiter ab, die

Staatsverschuldung ist im dritten Quartal von 75% auf 82% des

Bruttoinlandsprodukts (BIP) gestiegen. Den IWF hatte Orban

rausgeschmissen, weil er sich nicht an die Sparauflagen halten

wollte. Angesichts katastrophaler Kennzahlen kann der nächste

Hilferuf nicht mehr fern sein.

(Börsen-Zeitung, 17.11.2011)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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