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Veröffentlicht am 15.08.2012, 19:57
Börsen-Zeitung: Dreistes Spiel, Kommentar zu den Vorstellungen

Griechenlands über einen Aufschub des Sparprogramms, von Claus Döring.

Frankfurt (ots) - Aus griechischer Sicht ist es eine glänzende

Idee, das mit der Troika aus Internationalem Währungsfonds (IWF),

EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB) vereinbarte

Sparprogramm statt bis zum Jahr 2014 erst bis 2016 umsetzen zu

müssen. Denn erstens kann Griechenlands Ministerpräsident Antonis

Samaras darauf hoffen, dass bis dahin die einzige Regierung

Eurolands, die gegenwärtig auf strikter Einhaltung der Vereinbarungen

besteht, nämlich die deutsche, von jemand anders als Angela Merkel

geführt wird. Die Bekenntnisse der potenziellen SPD-Kanzlerkandidaten

Peer Steinbrück und Sigmar Gabriel zur Schuldengemeinschaft dürfte

man in Athen mit vor Freude roten Ohren vernommen haben. Und zweitens

werden bis dahin so viele weitere zig Milliarden Euro Hilfskredite

nach Griechenland geflossen sein, dass Euroland, sollte es dann noch

existieren, sich das Ziehen der Reißleine erst recht nicht mehr

leisten könnte. Denn je länger der Zustand der Konkursverschleppung

anhält, desto teurer wird die unausweichliche Pleite.

Nach dem Motto 'Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo

ein Lichtlein her' konnten sich die Griechen bisher stets darauf

verlassen, dass sich im Geflecht europäischer Institutionen und

Rechtsverhältnisse immer noch ein Weg findet, um an frisches Geld zu

kommen. Selbst der Beschluss der EZB vom Juli, keine griechischen

Anleihen als Sicherheiten mehr zu akzeptieren, hat das griechische

Finanzministerium nicht wirklich in Verlegenheit gebracht. Das

'Lichtlein' heißt in diesem Fall Emergency Liquidity Assistance (ELA)

und wird befeuert von der griechischen Nationalbank. Ursprünglich als

geldpolitisches Notstandsinstrument erdacht, wird ELA inzwischen zur

dauerhaften Finanzierung Griechenlands durch die Notenpresse

missbraucht. Im Juli haben sich die ELA-Kredite auf 106 Mrd. Euro

beinahe verdoppelt. Die formale Haftung der griechischen Notenbank

ist eine faktische Haftung des Eurosystems. Doch EZB-Präsident Mario

Draghi macht immer noch gute Miene zum bösen Spiel.

Aus europäischer Sicht ist es geradezu dreist, parallel zur

Linke-Tasche-rechte-Tasche-Geldmarktauktion vom Wochenbeginn, mit der

gut 4 Mrd. Euro in Hellas Kasse kamen, den Aufschub des Sparprogramms

zu ventilieren. Denn im Klartext heißt das nichts anderes, als dass

Griechenland ein weiteres Hilfspaket benötigt, um die Zeit zu

überbrücken, bis man dann aber endlich und wirklich und ganz sicher

sparen wird.

(Börsen-Zeitung, 16.8.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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