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Veröffentlicht am 19.10.2011, 21:11
Börsen-Zeitung: Echtes Risikokapital, Kommentar zur Ausgestaltung des

Euro-Rettungsschirms ESFS, von Angela Wefers.

Frankfurt (ots) - Darf es etwas mehr sein? Auf 440 Mrd. Euro ist

das Haftungsvolumen des akuten Euro-Rettungsschirms EFSF angelegt und

die europäischen Parlamente haben sich schwer genug getan, diese

Summe zu billigen. Kaum ist das Plazet da, arbeiten die Regierungen -

allen voran in Berlin und Paris - daran, das gegebene Volumen zu

vergrößern. Denn schon wieder ist ein Rettungspaket, kaum dass es

beschlossen ist, zu klein für den nimmersatten Finanzmarkt. Der

schielt schon längst nicht mehr auf die Probleme im winzigen

Griechenland, sondern sorgt sich um die bedeutend größeren Spanien

und Italien.

Sicher ist, dass die Regierungen den europäischen Parlamenten

keine Genehmigung für weitere Mittel mehr abringen können. So haben

ihre Arbeitsstäbe nach Lösungen gesucht, wie das Rad noch etwas

größer gedreht werden kann, ohne in Konflikt mit dem Budgetrecht der

gewählten Abgeordneten zu geraten. In Berlin wird abgewiegelt. Es

geht angeblich nur darum, die genehmigten Mittel effektiv zu nutzen.

Bei genauem Hinsehen mag dies sogar stimmen: Übernimmt die EFSF nur

die Haftung für den besonders risikoreichen Teil einer

Finanzierungstranche für eine Staatsanleihe und überlässt den Rest -

statt sich selbst finanziell zu verausgaben - einem privaten

Investor, dann wird ihr Risiko dadurch nicht größer oder kleiner.

Doch mussten die Parlamente und auch die Steuerzahler bislang von

einem anderen Modell ausgehen: Dass ein insolventer Staat niemals

komplett ausfallen und auch die EFSF nie mit ihrem vollen Engagement

in die Haftung genommen werden wird. Nun aber sind die Mittel, die

die EFSF im Feuer haben wird, mit einem Mal viel stärker gefährdet

als bisher suggeriert. Die EFSF gibt echtes Risikokapital. Die

beruhigende Erklärung, es gehe bei der Haftungssumme, die für

Deutschland immerhin die Größenordung der kompletten Steuereinnahmen

des Bundes in einem Haushaltsjahr ausmacht, nicht um echtes Geld,

sondern nur um mehr oder weniger formale Garantien, stimmt so nicht

mehr.

Die Lösung mag intelligent sein, weil sie den Finanzmärkten Futter

gibt und zugleich auch eine Alternative zu der von Frankreich

zunächst favorisierten Banklizenz für die EFSF bietet, die das Tor

zur monetären Staatsfinanzierung aufmachen würde. Der

Glaubwürdigkeit, die nicht nur bei den Banken, sondern auch bei den

Regierungen abhandengekommen ist, dient ein solcher Schritt jedoch

nicht. Es bleibt der schale Geschmack, dass die Abgeordneten in

Kenntnis von nur der halben Wahrheit an die Urnen geschickt wurden.

(Börsen-Zeitung, 20.10.2011)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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