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Veröffentlicht am 17.10.2011, 20:56
Börsen-Zeitung: Ende der Schonzeit, Kommentar zu den

Finanzmarktregulierungsplänen von EU-Kommissar Michel Barnier, von

Detlef Fechtner.

Frankfurt (ots) - Lange schien es so, als würde sich die

EU-Kommission letztlich doch nicht an die heikle Aufgabe herantrauen,

EU-weite Regeln für eine geordnete Abwicklung wankender Banken

vorzuschlagen. Mal hieß es, eine solche Vorsorge würde nur noch mehr

Anleger verschrecken. Schließlich müssten dann Liquidationen im

Detail vorbereitet werden. Wer aber wagt es, auf europäischer Ebene

Beerdigungen zu planen - noch dazu, wenn gerade einige Beteiligte

ohnehin kränkeln? Ein anderer Einwand lautete, die Investoren könnten

verwirrt werden, weil sie die Insolvenzregeln fälschlicherweise nicht

nur auf Banken, sondern auch auf Staaten bezögen. Daher wurde der

EU-Vorschlag immer wieder verschoben. Auf Juli, auf September, auf

Oktober, auf November. Nun aber scheint EU-Kommissar Michel Barnier

die Sache nicht länger verzögern zu wollen.

Das ist kein Zufall. Die EU-Behörde, die seit Monaten über vielen

Vorgaben für den Finanzmarkt brütet - Ratingagenturen,

Wirtschaftsprüfer, Börsenorganisation, Insiderhandel - bekommt von

allen Seiten Dampf und soll liefern. In Sichtweite von Barniers Büro

campieren Demonstranten, die ihn auffordern, die Zügel für die Banken

noch viel, viel enger zu ziehen. Neben dem Druck der Straße bekommt

Barnier zudem die Ungeduld der Märkte zu spüren. Die Investoren, so

berichten EU-Beamte, hätten selbst großes Interesse, endlich

Sicherheit zu haben, dass es Pläne für Banken-Notfälle gibt und sie

nicht, wie bei Dexia, erst wieder mit heißer Nadel gestrickt werden

müssen.

Die Institute sollten gewarnt sein. Sie können nicht mehr darauf

setzen, dass die EU-Regulierung so sehr verzögert und verwässert

wird, bis sie sowieso prima damit leben können. Mitte November kommen

die Vorschläge für die geordnete Abwicklung. Und bis Jahresende soll

die EU-Kapitalrichtlinie zu Basel III in Ratsausschüssen diskutiert

werden. Spätestens dann sind diese beiden zentralen Bausteine der

neuen EU-Bankenregeln politisch auf dem Weg.

Gewiss, das mag noch nicht viel heißen. Denn früher musste man

nicht jede Ansage aus Brüssel für voll nehmen, weil es pfiffige

Lobbyisten meist schafften, die Gesetzesvorschläge im Laufe des

Verfahrens zu entschärfen. Aber dieses Mal ist einiges anders. Die

Banken haben derzeit wenig Verbündete, die sich offen für ihre

Interessen starkmachen. Daher sollte keine Bank mehr damit

kalkulieren, dass die Steuerzahler sie ja doch wieder rauspauken

müssen. Spätestens, wenn die Insolvenzregeln europäisches Recht

werden, rückt das Ende der Schonzeit näher.

(Börsen-Zeitung, 18.10.2011)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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