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Veröffentlicht am 10.10.2012, 20:37
Aktualisiert 10.10.2012, 20:40
Börsen-Zeitung: Enders' geplatzter Traum, Kommentar zum Scheitern der

Fusion von EADS und BAE Systems, von Stefan Kroneck.

Frankfurt (ots) - EADS-Chef Thomas Enders ist mit seiner Vision,

einen europäischen Rüstungsweltmarktführer zu schaffen, gescheitert.

Wahr ist, dass die divergierenden nationalen Interessen Deutschlands,

Frankreichs und Großbritanniens den geplanten Zusammenschluss mit BAE

Systems torpedierten. Das Gezänk um Macht und Einfluss in einem

Gebilde aus der Airbus-Muttergesellschaft und dem britischen

Rüstungskonzern war aber bereits mit Ankündigung des Vorhabens Mitte

September absehbar. Dafür ist dieses industriepolitische Thema zu

komplex. Die hochsensiblen Punkte Standorte und staatliche

Mitspracherechte boten ausreichend Sprengstoff.

Vor diesem Hintergrund können Enders und BAE-CEO Ian King nun

Berlin, Paris und London den Schwarzen Peter zuschieben. Die

politischen Differenzen sind aber nur ein Teil der Wahrheit. Wahr ist

zudem, dass es beiden Topmanagern nicht gelang, auch die privaten

Großaktionäre und den Finanzmarkt von ihrem Plan zu überzeugen. Die

Börse reagierte von Anfang an skeptisch. Die EADS-Aktie verlor

zeitweise 15% an Wert, das BAE-Papier kam nicht über ein Plus von 4%

hinaus.

Die EADS-Anteilseigner Daimler und Lagardère klatschten nicht

Beifall, sondern fielen Enders in den Rücken - insbesondere Arnaud

Lagardère, Chef des gleichnamigen französischen Medienkonzerns, der

zugleich dem EADS-Verwaltungsrat vorsitzt. Auch der Stuttgarter

Autokonzern gab im Fusionspoker eine schwache Figur ab. Die Schwaben

versteckten sich dezent hinter der Bundesregierung, statt moderierend

in die Verhandlungen einzugreifen. Dabei wäre eine Fusion für beide

Unternehmen ein eleganter Weg gewesen, sich von ihren ungeliebten

EADS-Anteilen zu verabschieden.

Wahr ist zudem, dass ein Zusammenschluss auf operativer Ebene

nicht der große strategische Wurf geworden wäre, den Enders und King

suggerierten. BAE Systems birgt aufgrund der starken Ausrichtung auf

den US-Markt hohe Risiken. Nimmt Washington aufgrund von Sparzwängen

drastische Einschnitte im Verteidigungsetat vor, träfe dies BAE

Systems empfindlich. Daher ist die Befürchtung, dass das Scheitern

die europäische Rüstungsindustrie insgesamt schwäche, übertrieben.

BAE Systems wird nicht zwangsläufig zu einem Übernahmeziel von

US-Wettbewerbern. Fakt ist, dass die Briten aufgrund magerer Zeiten

ihr Heil in Verbindung mit einem größeren, breit diversifizierten

Konzern suchten.

Enders' Traum ist geplatzt. Auch ein erneuter Anlauf des in seiner

Position nun geschwächten EADS-CEO hätte keine Erfolgsaussichten.

(Börsen-Zeitung, 11.10.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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