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Veröffentlicht am 03.11.2011, 20:51
Aktualisiert 03.11.2011, 20:52
Börsen-Zeitung: European Federal Reserve, Kommentar zur

EZB-Zinssenkung von Stephan Balling

Frankfurt (ots) - Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank

(EZB), den Leitzins um 25 Basispunkte zu senken, ist falsch. Sie

zeugt von gefährlichen Vorstellungen über Aufgabe und Möglichkeiten

einer Zentralbank. Um Missverständnissen vorzubeugen: Das liegt nicht

daran, dass der neue EZB-Präsident Mario Draghi Italiener ist. Es

wäre jetzt zu billig, ihn als wachsweichen Römer hinzustellen, der

von Stabilitätspolitik keine Ahnung hat und auch nichts davon hält.

Darum geht es nicht. Schließlich hat er auch in Deutschland und vor

allem in den USA Verbündete.

Es geht darum, dass die EZB nun offenkundig einen fundamentalen

Wechsel in ihrer Strategie vollzogen hat. Stabilitätspolitik war

gestern, heute ist Wachstumförderung! Bisher sollten Eurolands

Währungshüter nur für stabile Preise sorgen, die Inflation sollte

unter, aber nahe 2% bleiben. Die EZB hatte kein doppeltes Mandat.

Darin unterschied sie sich von der US-Notenbank Federal Reserve

(Fed). Aufgabe der Fed ist es, die Wirtschaft zu stimulieren und

dafür zu sorgen, dass neue Jobs entstehen. Dieses Ziel steht in

Washington gleichberechtigt mit dem Kampf gegen Inflation.

Offenbar ist das nun auch in Frankfurt so. Die EZB ist zu einer

European Federal Reserve geworden. Für Konsumenten und Anleger heißt

das: Das Tor zur Inflation ist weit offen. Das zeigen Draghis

gestrige Worte. Er begründete den Zinsschritt mit einer sich

eintrübenden Konjunktur. Es sei dabei zu erwarten, dass die

Inflationsrate in einigen Monaten wieder unter die Marke von 2%

falle, dem Ziel der EZB, weshalb niedrigere Zinsen ja nicht schaden

könnten.

Mag sein, dass die EZB damit auf kurze Sicht Recht behält. Gemäß

ihrem alten Ziel hätte sie aber ihre Politik daran ausrichten sollen,

was der Preisstabilität langfristig nutzt, und nicht daran, was ihr

kurzfristig nicht schadet. Derzeit liegt die Inflation übrigens bei

3% - deutlich über dem EZB-Ziel. Aber auch Deflationsgefahren sieht

Draghi nicht. Trotzdem hat er den Leitzins wieder in Richtung des

Rekordtiefs von 1% gesenkt.

Außerdem: Risiken für die Preisstabilität können auch die Käufe

von Staatsanleihen mit sich bringen. Draghi machte gestern keine

Anstalten, diese zu beenden. Für 174 Mrd. Euro hat die EZB

mittlerweile Regierungsbonds gekauft. Sicher, das ist kein Vergleich

zur Fed: Sie hat unter ihrem Präsidenten Ben Bernanke mittlerweile

US-Treasuries für mehr als 1,6 Bill. Dollar in der Bilanz. Nimmt

Draghi auch hier die Fed zum Vorbild? Falls ja, dann lässt sich

rufen: Welcome to Frankfurt, Ben Draghi!

Originaltext: Börsen-Zeitung

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