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Veröffentlicht am 07.10.2011, 20:51
Aktualisiert 07.10.2011, 20:52
Börsen-Zeitung: Gefahren für die Märkte, Kommentar von Dieter

Kuckelkorn

Frankfurt (ots) - Der Europäischen Zentralbank (EZB) und José

Manuel Barroso, dem Präsidenten der EU-Kommission, gebührt Dank: Vor

allem ihren Ankündigungen neuerlicher Finanzspritzen und

konzertierter Aktionen für die am Abgrund stehenden europäischen

Großbanken ist es zu verdanken, dass die gerade beendete Woche an den

Kapitalmärkten einigermaßen positiv verlaufen ist.

Die EZB will dabei gedeckte Schuldverschreibungen im Volumen von

40 Mrd. Euro ankaufen und den Banken unbegrenzte Kredite mit zwölf

bzw. 13 Monaten Laufzeit gewähren. Zuvor hatte bereits die

US-Notenbank mit ihrer 'Operation Twist' eine neue Runde

quantitativer Lockerungen der Geldpolitik eingeleitet. Dabei ersetzt

die Fed kurzfristige durch langfristige Anleihen mit dem Ziel, die

für die US-Wirtschaft besonders wichtigen langfristigen Zinsen weiter

zu senken.

Darüber hinaus scheinen sich auch die konjunkturellen Perspektiven

aufzuhellen. Dieser Eindruck lässt sich jedenfalls gewinnen, wenn man

die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten zurate zieht. Im September haben

US-Unternehmen immerhin netto 103000 zusätzliche Jobs geschaffen,

mehr als von US-Ökonomen erwartet. Der Dax beendete den Freitag mit

einem Anstieg von 0,5% bei 5676 Punkten. In den vergangenen fünf

Handelstagen hat er immerhin ein Plus von 3,2% erreicht. Der Euro

weilte am Freitag über 1,35 Dollar, bis dann am Abend die

Herabstufung Italiens und Spaniens durch die Ratingagentur Fitch für

deutliche Verluste sorgte.

Positive Charttechnik

Auch aus charttechnischer Sicht hat sich die Lage verbessert. Beim

Dax kommt es offenbar zu einer Bodenbildung, die Marke von 5200

Punkten hat gehalten. Nun ist kurzfristig der Weg bis 5700 Punkte

frei und auf Monatssicht sogar bis 6000 oder 6100 Zähler. Dies setzt

aber voraus, dass es auf der politischen Ebene zu Fortschritten bei

der Rettung der Banken kommt. Genau darauf spekulieren derzeit

offensichtlich nicht wenige Marktteilnehmer. Ihr Kalkül ist, dass bis

zum EU-Gipfel im November eine große Lösung für die angeschlagenen

Kreditinstitute gefunden wird. Auch von der EZB könnte weitere

Unterstützung kommen. Für viele Akteure an den Märkten ist eine

Zinssenkung im November, wenn der neue EZB-Präsident Mario Draghi

seine erste Zinssitzung leitet, eine ausgemachte Sache.

Nicht übersehen werden sollte allerdings, dass es für dieses

durchweg positive Szenario erhebliche Gefahren gibt. Ein Risiko

besteht beispielsweise darin, dass derzeit kein Marktteilnehmer genau

weiß, in welchem Zustand sich die europäischen Großbanken befinden.

Der Beinahe-Zusammenbruch der belgischen Dexia kam jedenfalls

überraschend. Im Juli hatte das Institut den Stresstest der

europäischen Bankenaufsicht noch ohne Probleme bestanden. Offenbar

sieht es auch bei den französischen Häusern alles andere als rosig

aus. Dafür spricht, dass auf Seiten der französischen Regierung eine

gewisse Nervosität zu bemerken ist. Gemäß Agenturberichten will Paris

inzwischen sogar den europäischen Rettungsschirm European Financial

Stability Facility (EFSF) anzapfen, um Frankreichs Banken zu

rekapitalisieren. Berlin wehrt sich gegen die Zweckentfremdung der

Mittel, weil aus deutscher Sicht zunächst die nationalen Regierungen

für ihre Banken aufkommen sollen. Ein Streit zwischen Berlin und

Paris könnte auch die Aufstockung der EFSF von 240 Mrd. Euro auf 440

Mrd. Euro verzögern, was Unsicherheit an den Märkten auslösen würde.

Ob es tatsächlich zu einer großen konzertierten Rekapitalisierung

kommt, so wie Barroso sie anstrebt, steht derzeit in den Sternen.

Außerdem ist es noch längst keine ausgemachte Sache, dass Draghi

quasi als erste Amtshandlung den Leitzins senken wird. Wie die

Volkswirte der Unicredit anmerken, hat die EZB anlässlich der

Zinssitzung vom Donnerstag keinen eindeutigen Hinweis auf eine

baldige Zinssenkung gegeben, weil sie ihre Inflationseinschätzung

nicht mit Abwärtsrisiken verbunden habe.

Hinzu kommen weitere Störfaktoren, beispielsweise seitens der

Ratingagenturen. So hatten die Marktteilnehmer die Herabstufung

Italiens und Spaniens nicht auf dem Radarschirm. Und was die

Aktienmärkte betrifft, so gilt es zunächst einmal, die Quartalssaison

zu überstehen. Bei Analysten gehen die Meinungen weit auseinander, ob

die Auswirkungen des Konjunktureinbruchs schon ausreichend in den

Prognosen (und damit in den Kursniveaus) berücksichtigt sind.

Somit sieht es weiterhin nicht danach aus, als wäre an den Märkten

eine nachhaltige Erholung angesagt. Wahrscheinlicher ist, dass sich

die von hoher Volatilität geprägte Seitwärtsbewegung auf absehbare

Zeit fortsetzt.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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