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Veröffentlicht am 23.02.2012, 20:11
Börsen-Zeitung: Good Banks, Bad Banks, Kommentar zur Bilanzvorlage der

Commerzbank, von Bernd Wittkowski.

Frankfurt (ots) - 'Unser fest in der Realwirtschaft verankertes

kundenorientiertes Geschäftsmodell hat sich bewährt und ist auch in

einem herausfordernden Umfeld erfolgreich.' Der Satz könnte von einer

grundsoliden Bank stammen. Er stammt diesmal jedoch von

Commerzbank-Chef Martin Blessing. Und er trifft sogar zu, weil er auf

die sogenannte Kernbank (Privatkunden, Mittelstand, Mittel- und

Osteuropa, Corporates & Markets) gemünzt ist. Dummerweise besteht die

Commerzbank aber aus zwei Banken: einer Good Bank und einer Bad Bank.

Die eine kann das Geld kaum so schnell verdienen, wie es in der

anderen verbrannt wird.

In Zahlen: Die Kernbank hat 2011 'operativ' - zu einem Viertel

aufgehübscht durch Einmaleffekte aus Kapitaltransaktionen, die mit

'operativ' wenig zu tun haben - 4,5 Mrd. Euro erwirtschaftet und

damit das Vorjahresergebnis gut verdoppelt. Gleichzeitig steht in der

Sparte Asset Based Finance ein verdreifachter Fehlbetrag von 3,9 Mrd.

Euro zu Buche. Dieser Bereich umfasst vor allem die gewerblichen

Immobilien- und die Staatsfinanzierungen, die weitgehend bei der

Tochter Eurohypo angesiedelt sind - deren 4,6 Mrd. Euro schwere

Übernahme anno 2005 hat sich als einer der teuersten Fehleinkäufe der

Bankgeschichte erwiesen. Das desaströse Ergebnis der 'Bad Bank' geht

natürlich größtenteils auf den Fall Griechenland zurück, der den

sonst so coolen Blessing ein wenig aus der Fassung bringt. Recht hat

er, wenn er den Schuldenschnitt für ebenso 'freiwillig' hält, wie es

die mit Folter erzwungenen Geständnisse während der spanischen

Inquisition waren. Die Wut in Blessings Bauch ist umso verständlicher

angesichts der Schaffung einer Zweiklassengläubigergesellschaft von -

hier in anderem Sinne - 'Good Banks' (die Notenbanken, die sich um

den Forderungsverzicht drücken) und 'Bad Banks' (die Geschäftsbanken,

die in die Röhre gucken).

Die Fassung verlieren könnten derweil aber auch die Steuerzahler,

deren stille Einlage von den Gelben schon wieder nicht verzinst wird,

wiewohl sich der Ausfall nur noch auf 170 Mill. Euro beläuft. Und

allmählich voll sein dürfte das Maß der Zumutungen schließlich aus

Sicht der Aktionäre, zumal die am Donnerstag angekündigte

Kapitalerhöhung doch angeblich gar nicht erforderlich wäre, um die

verschärften aufsichtlichen Anforderungen zu erfüllen. An der Börse

setzte es dafür erst mal eine Klatsche von 6,6%. Die seit Jahren

darbenden Anteilseigner wird es nur sehr begrenzt trösten, dass

Blessing mit seinem eigenen Investment schon mehr als das bescheidene

Nettoeinkommen der vergangenen vier Jahre verloren hat.

(Börsen-Zeitung, 24.2.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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