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Veröffentlicht am 28.11.2011, 20:11
Börsen-Zeitung: Herumstochern im Hebel, Kommentar zur möglichen

Schlagkraft des Euro-Rettungsschirms EFSF, von Detlef Fechtner.

Frankfurt (ots) - Europas Staatsschuldenkrise zeigt mittlerweile

manisch-depressive Züge. Die Stimmung wechselt episodisch zwischen

übertriebenen Erwartungen und tiefer Ernüchterung - nicht nur an den

Finanzmärkten, sondern auch in der Politik.

Unmittelbar vor dem Treffen der Euro-Finanzminister ist wieder

einmal die Schlagkraft des Euro-Rettungsschirms EFSF ins Blickfeld

geraten. Eigentlich gibt es keine Neuigkeiten. Trotzdem wimmelt es

auf dem Ticker von Meldungen - und die provozieren wechselweise neue

Sorgen oder Hoffnungen.

Einige Medien haben zur Schicksalsfrage erklärt, ob es der EFSF

gelingen kann, die eigene Schlagkraft auf eine Bill. Euro zu hebeln.

Schließlich haben die Euro-Regierungen diese Ansage gemacht. Es

gleicht fast einer Sportwette, ob diese Größenordnung nun auch

gelingt. Es gibt drei Antworten. Erstens: Momentan nein. Zweitens:

Demnächst vielleicht. Und drittens: Das ist eigentlich nicht

spielentscheidend. So kann es doch nicht überraschen, dass es im

gegenwärtigen Zustand allgemeiner Verunsicherung sogar schwierig

wäre, überhaupt irgendwelche Anleihen von Problemländern zu verkaufen

- egal, ob zu einem Hebel von 5 oder 4 oder 3 oder auch einem

Hebelchen von 2. Andererseits wäre es voreilig, daraus ableiten zu

wollen, dass die EFSF-Hebel-Optionen ohnehin niemals funktionieren.

Wer behauptet, heute schon zu wissen, welchen Hebel der Euro-Schirm

im Januar oder März erfolgreich wird ansetzen können, muss eine gute

Glaskugel haben oder sich bemerkenswert gut aufs Herumstochern im

Nebel verstehen.

Das aber führt zum dritten Punkt. Selbst wenn es dem

Rettungsschirm in günstigerem Umfeld möglich sein sollte, seine

Kapazität auf eine Bill. Euro auszuweiten, wird er die ursprünglich

beabsichtigte Wirkung wohl kaum erzielen - nämlich die Investoren von

seiner Schlagkraft zu beeindrucken. Der Schirm wird immer nur ein

Teil einer Lösung sein, nie die ganze Lösung.

Die EFSF ist zwar nicht ohnmächtig, denn sie kann einen Beitrag

leisten, um Zeit zu kaufen. Aber sie ist - anders als mancher erhofft

hat - auch nicht allmächtig. Die Währungsunion braucht eine

glaubwürdige Haushaltspolitik der Regierungen, und sie ist darauf

angewiesen, dass die Zentralbank ihr Interesse an einer Zukunft im

Euro signalisiert. Finanztechnik und Hebelphysik allein können

Italien oder Spanien nicht vor dem Schlimmsten bewahren. Wer darauf

vertraut hat, hat sich von Vornherein verrechnet. Und zwar ganz egal,

ob er mit 900 Mrd. oder 1,1 Bill. kalkuliert hat.

(Börsen-Zeitung, 29.11.2011)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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