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Veröffentlicht am 28.12.2012, 18:16
Börsen-Zeitung: Keine Experimente, Kommentar zum Jahreswechsel von

Claus Döring

Frankfurt (ots) - Welch langweiliges Jahr! Die Welt ist nicht

untergegangen am 21. Dezember, die USA sind noch nicht von der

fiskalischen Klippe gestürzt, ja nicht einmal Griechenland ist 2012

pleite gegangen. Und die Währungsunion hat die Prophezeiungen der

Euro-Skeptiker einfach ignoriert: Sie besteht fort, hat Deutschland

nicht unter den Target-Salden begraben, und der Euro notiert mit 1,32

Dollar wieder so hoch wie Silvester 2010.

Es besteht wenig Aussicht, dass 2013 aus deutscher Sicht viel

spannender wird, allen apokalyptischen Jahreswechselwarnungen zum

Trotz. Die Inflationsrate in Euroland nähert sich der Idealmarke von

unter 2 Prozent, von der vielfach befürchteten kalten Enteignung ist

vorerst nichts in Sicht. Mario Draghi hat in seinem ersten Jahr als

Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) große Überraschungen

vermieden. Die Geldpolitik in Euroland hat sich zwar geändert, ist

aber insofern berechenbar, als die EZB den Euro verteidigen wird,

komme da, was da wolle. 2013 wird Draghi nicht groß gefordert werden.

Denn die eigentlichen Herausforderungen einzelner Euro-Länder,

nämlich die zu hohe Staatsverschuldung und die steigende

Arbeitslosigkeit, können nicht von der EZB bewältigt werden, sondern

müssen politisch gelöst werden.

Das Wirtschaftswachstum in Deutschland dürfte 2013 zwar bescheiden

ausfallen, aber mit rund 1% ausreichen, um hierzulande einen

konjunkturellen Einbruch zu vermeiden. Denn in den USA, in China und

in wichtigen Schwellenländern stehen die Zeichen wieder auf Wachstum.

Davon wird Deutschland profitieren, weil der industrielle Sektor -

wie langweilig - immer noch einen hohen Anteil der Wertschöpfung

ausmacht. Dank einer an den Realitäten orientierten Tarifpolitik -

Langeweile im Quadrat! - haben die deutschen Produzenten ihren

Wettbewerbsvorsprung halten, teils ausbauen können.

Finanzierungsengpässe sind für die hiesige Wirtschaft kein Thema,

weil die dreigliedrige Struktur der deutschen Kreditwirtschaft sich

bewährt hat und die soliden 'langweiligen' Institute wieder ähnlich

gut dastehen wie vor der Krise.

Das Thema Staatsverschuldung, weltweit ein Problem, lockt in

Deutschland niemanden hinterm Ofen vor. Gewiss ist es nicht

sonderlich ambitioniert, bei sprudelnden Steuereinnahmen nur das

Schuldenwachstum, nicht aber die Schuldenhöhe zu drosseln. Aber in

der Politik wie an den Märkten ist alles relativ. Verglichen mit den

USA und Japan nehmen sich die Staatsschulden Deutschlands wie der

Eurozone insgesamt wenig dramatisch aus. Mit den Mitteln der

'Finanzrepression' wird es die Politik wieder richten.

Unangenehm wird 2013 für Euroland-Nachbarn wie Frankreich, Spanien

und Italien. Die Wirtschaft dort schrumpft, die Arbeitslosigkeit

steigt. Da wird Deutschland um Zeichen der Solidarität und weitere

Rettungseinsätze nicht herumkommen. Doch die Bundeskanzlerin hat

Übung darin, die geforderte Verbundenheit mit größtmöglicher

Konditionalität zu verknüpfen. Schon deshalb werden die Wähler Angela

Merkel im Herbst zu einer weiteren Amtszeit als Bundeskanzlerin

verhelfen. Die Deutschen mögen nach den Übertreibungen der

Deregulierung und den Nackenschlägen der Finanzkrise keine

Experimente mehr. Langweilig, gewiss. Aber für Deutschland nicht das

Schlechteste.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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