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Veröffentlicht am 07.11.2011, 20:56
Aktualisiert 07.11.2011, 21:00
Börsen-Zeitung: Lasst uns Geld drucken, Kommentar zur Bundesbank von

Stephan Balling

Frankfurt (ots) - Allmählich brechen alle Dämme. Offenbar treibt

manchen Politiker vor allem in Paris gar nicht mehr die Frage um, ob

mit Hilfe der Notenpresse klamme Euro-Staaten von ihren Schulden

befreit werden sollen, sondern nur noch, wie. Da sind zunächst die

Käufe von Staatsanleihen: Vergangene Woche hat die Europäische

Zentralbank (EZB) über diesen Kanal den Krisenländern indirekt wieder

mal 10 Mrd. Euro spendiert.

Um die Bilanz der EZB etwas zu schonen - offenbar wachsen die

Sorgen um das knappe Eigenkapital der Währungshüter -, kursieren

jetzt neue Ideen, wie mit Hilfe der Notenbanken die Fiskalprobleme

der Regierungen gelöst werden sollen. Am Wochenende gab es Berichte,

denen zufolge die Goldreserven unter anderem der Bundesbank dafür

verwendet werden sollen. Die Bundesregierung hat dies - nachdem erste

Berichte in den Medien kursierten - dementiert. Das Gold ist sicher,

hieß es. Wahrscheinlich erinnerte man sich in Berlin, welcher

Aufschrei durch die Republik ging, als einst Theo Waigel mit dem

Bundesbankgold die deutsche Einheit finanzieren wollte.

Mag sein, dass der Bezug aufs Gold in den Medien etwas überspitzt

dargestellt wurde. Eigentlich geht es wohl um die

Sonderziehungsrechte der Bundesbank beim Internationalen

Währungsfonds (IWF), also 'nur' indirekt um die Goldreserven.

Einfach ausgedrückt: Eurolands Zentralbanken sollen - offenbar

nach dem Willen Frankreichs - auf dem Umweg über den IWF Geld

drucken, das dann in die Zweckgesellschaft des Euro-Rettungsschirms

EFSF fließt. Diese kann dann zum Beispiel italienische Staatsanleihen

kaufen, ohne dass die Bilanz der EZB noch stärker belastet wird.

Doch solch ein Vorgehen kann Inflationsgefahren hervorrufen. Und

auch der deutsche Steuerzahler trägt dabei ein Risiko. Unterm Strich

geht es immer darum, Geld von Deutschland nach Südeuropa zu schicken.

Damit der Wahlbürger das nicht gleich merkt, gerieren sich (auch

deutsche) Politiker als Investmentbanker, wie zuletzt bei der

Hebelung des Euro-Rettungsschirms EFSF über ein Special Purpose

Vehicle (SPV, Zweckgesellschaft). Am Ende taucht das Risiko in keiner

Bilanz auf - wie einst bei Lehman Brothers.

Das Ganze ist ein weiterer Fußtritt gegen demokratische

Prinzipien. Einst lag das Budgetrecht einmal beim Parlament. Durch

die Anleihekäufe und den drohenden Missbrauch von

Sonderziehungsrechten wird dieses eherne Prinzip jeglicher

demokratischer Verfassung nun immer weiter ausgehebelt. Die

Monetisierung der Staatsschulden hat längst begonnen.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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