😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ots.CorporateNews: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Liquiditätsrally Teil II, ...

Veröffentlicht am 24.02.2012, 19:57
Börsen-Zeitung: Liquiditätsrally Teil II, Börsenkommentar

'Marktplatz', von Thorsten Kramer.

Frankfurt (ots) - Der Schuldenschnitt in Griechenland hat eines

unterstrichen: Es gibt für das finanziell stark angeschlagene Land

keine schnelle Trendwende. Die Rettung gelingt - wenn überhaupt - nur

mit einem mühseligen 'Hilfsmarathon'. Aktieninvestoren sicherten

angesichts der anhaltenden Unsicherheit über die Zukunft

Griechenlands in den zurückliegenden Tagen erst mal Kursgewinne ab.

Und mancher fragt sich jetzt, ob das vielleicht schon der Beginn der

seit langem erwarteten Korrektur an den Aktienmärkten ist.

Voraussichtlich ist er es noch nicht. Denn in der neuen Woche

steht mit dem zweiten Tendergeschäft der Europäischen Zentralbank

(EZB) mit dreijähriger Laufzeit ein Ereignis auf der Agenda, das die

ohnehin schon gute Liquiditätsversorgung der Aktienmärkte zusätzlich

verbessern wird. Wo sollen die Akteure auch hin mit den ganzen

Geldern? Staatsanleihen sind nicht mehr sicher, Papiere aus

'AAA'-Ländern bieten zudem eine mickrige Rendite. Als Alternativen

bleiben zurzeit vor allem Unternehmensanleihen, wie man an der

enormen Nachfrage wie jüngst bei ThyssenKrupp ablesen kann - und eben

Dividendentitel. Viele Aktienmärkte sind immer noch günstig bewertet,

die konjunkturellen Perspektiven haben sich in den zurückliegenden

Monaten verbessert und viele Anleger sind an den Börsen weiterhin

unterinvestiert. Das lässt Freiraum für Kursfantasie.

Für das Volumen des EZB-Tenders reichen die Prognosen der Banken

inzwischen bis zu der unvorstellbaren Summe von 650 Mrd. Euro. Der

erste Tender vom 22. Dezember mit einem Volumen von knapp 500 Mrd.

Euro hatte bereits einen stark beflügelnden Effekt auf Risiko-Assets.

Der globale Benchmark-Index MSCI World kletterte seitdem um rund 10%,

und der MSCI-Schwellenländer-Index rückte sogar um 16% vor, weil

Anleger speziell dort noch größeren Nachholbedarf und bessere

Wachstumsperspektiven sehen. Zu den großen Profiteuren zählen aber

auch der deutsche Aktienmarkt sowie die Märkte in Skandinavien, die

vom Status eines sicheren Hafens in Europa getragen werden.

Quantitative Lockerungsmaßnahmen der amerikanischen sowie der

japanischen Notenbank, so zeigen Analysen, hatten in der

Vergangenheit zumeist ganz ähnlich positive Kurseffekte - häufig

sogar über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Allerdings ist der

Effekt vor allem dann überdurchschnittlich gewesen, wenn die

Lockerungsmaßnahmen überrascht haben. Sollte das Tendervolumen am

Mittwoch nicht so hoch wie prognostiziert ausfallen, birgt dies also

bereits Enttäuschungspotenzial. Zudem bemängeln Marktteilnehmer, dass

bisher nicht deutlich ist, wie Europas Notenbanker nach dem

Tendergeschäft weiter verfahren wollen. Auch die Hoffnungen auf

weitere Hilfen der EZB könnten also enttäuscht werden und den zu

erwartenden positiven Kurseffekt schmälern. Vielleicht wäre das dann

auch der Auslöser für umfangreiche Gewinnmitnahmen an den Börsen.

Denn es gibt inzwischen einige Entwicklungen, die zumindest

vorsichtige Marktteilnehmer an der Nachhaltigkeit der Börsenrally

zweifeln lassen.

So fielen zuletzt einige Wirtschaftsindikatoren in den USA und

Europa nicht mehr so robust aus wie erwartet, der

Einkaufsmanagerindex für die Eurozone rutschte sogar unter die

wichtige Schwelle von 50 Punkten und signalisierte damit Kontraktion.

Dies unterstreicht die Einschätzung der EU-Kommission, die den

Euroraum 2012 in der Rezession sieht - lediglich Deutschland stemmt

sich gegen diesen Trend. Dies bleibt natürlich nicht ohne Folgen für

die Gewinnperspektiven vieler Unternehmen. Bereits jetzt setzt es

unter anderem französischen Aktien zu, dass Analysten ihre

Gewinnschätzungen für die Firmen zusammenstreichen.

Hierzulande ist die Entwicklung nicht so negativ, Skeptiker weisen

jedoch darauf hin, dass der starke Anstieg des Dax seit dem

Jahreswechsel nicht durch höhere Gewinnprognosen unterstützt worden

ist. Für einen weiteren und vor allem nachhaltigen Anstieg der Kurse

müsste also zunächst mal das Gewinnmomentum steigen, wie es

beispielsweise bei der Commerzbank heißt. Damit dürfte zurzeit allein

angesichts der vielen sehr vorsichtig formulierten Ausblicke der

Konzerne aber kaum zu rechnen sein.

Hinzu kommt, dass sich die Stimmung quer durch alle Segmente

spürbar verbessert hat. Dies zeigt, dass bereits viele Akteure ihre

Risikoaversion abgelegt haben - dies gilt als aussagekräftiger

Kontraindikator. Optimisten sollten sich ihrer Sache also nicht zu

sicher sein. Der zweite Teil der Liquiditätsrally an den

Aktienmärkten könnte kürzer ausfallen als erhofft.

(Börsen-Zeitung, 25.2.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.