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Veröffentlicht am 08.11.2011, 20:51
Aktualisiert 08.11.2011, 20:52
Börsen-Zeitung: Operation Wahrheit, Kommentar zum Gewinneinbruch bei

der Société Générale von Gerhard Bläske

Frankfurt (ots) - Aktionäre der Société Générale konnten am

gestrigen Dienstag aufatmen. Trotz eines deutlichen Rückgangs des

Nettogewinns im dritten Quartal strich das Papier große Kursgewinne

ein. Analysten hatten zwar bessere Ergebnisse erwartet. Doch an den

Märkten überwog offenbar die Erleichterung darüber, dass es nicht

noch schlimmer gekommen ist.

Grund zur Freude haben die Anteilseigner dennoch nicht. Denn

erstens fährt das Papier schon seit Jahren Achterbahn. Zuletzt ging

es meistens nach unten. Zweitens aber gibt es für 2011 keine

Dividende. Die Bank steht unter Druck. Sie muss ihre Kapitalbasis

stärken und will dafür keinesfalls Staatshilfe in Anspruch nehmen.

Auch eine Kapitalerhöhung birgt in diesen Zeiten Risiken. Es soll nun

gespart werden, Boni werden reduziert, Kosten eingespart,

risikoreiche Engagements und riskante Papiere verkauft, Personal

abgebaut, Gewinne einbehalten. Doch ob die Märkte der Bank diesmal

glauben, ist fraglich.

Noch immer wirkt der Fall des Händlers Jérome Kerviel nach, der

4,9 Mrd. Euro verzockte. Dass er allein handelte, können sich viele

nicht vorstellen. Zudem verlor die Bank in der Subprime-Krise hohe

Beträge und verfügt über ein großes Portefolio toxischer Papiere, das

nun losgeschlagen werden muss. Es kommt hinzu, dass französische

Banken viel stärker als Institute anderer Länder in den Krisenstaaten

der Eurozone engagiert sind: Durch die Nutzung von

Bilanzierungsspielräumen säten sie Misstrauen an den Märkten, weil

sie im zweiten Quartal nur 21% ihrer Griechenland-Exposures

abgeschrieben haben, viel weniger als andere.

Das gesamte französische Bankenwesen ist in Verruf geraten. Die

franko-belgische Bank Dexia muss wegen ihrer riskanten Politik

zerschlagen werden und wird teilweise verstaatlicht. Die

Ratingagenturen haben Frankreichs Institute heruntergestuft, die

Triple-A-Bewertung des ganzen Landes ist - auch wegen der Banken -

bedroht.

Ob es der SocGen und den anderen Instituten des Landes gelingt,

mit den angekündigten Maßnahmen sowie einer Abschreibung der

Griechenland-Anleihen auf 40% ihres Nominalwertes verloren gegangenes

Vertrauen wiederzugewinnen, ist fraglich. Zu fragil ist die

gesamtwirtschaftliche Lage, zu groß das Portfolio an Risikopapieren,

zu unabsehbar die Risiken in einigen Märkten, zu unsicher auch die

Perspektiven im Retail Banking, wo die Margen derzeit besonders

gering sind. Die Operation Wahrheit bei der SocGen kommt spät -

vielleicht zu spät.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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