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Veröffentlicht am 29.10.2012, 20:21
Börsen-Zeitung: Revolution frisst ihre Kinder, Kommentar zu den

Arbeitsplatzabbauplänen bei der UBS, von Bernd Wittkowski.

Frankfurt (ots) - Ob die UBS nach dem Abbau von 20000

Arbeitsplätzen seit dem ersten Finanzkrisenjahr 2007 nun die

kolportierten weiteren 10000 Stellen streicht oder auf dieser

Restrukturierungsetappe 'nur' 5000, eines steht fest: Die

Finanzrevolution hat begonnen, ihre Kinder zu fressen. Denn diese

Aktion sieht nicht mehr lediglich nach einem weiteren Drehen an der

Kostenschraube aus, sondern nach einem grundsätzlichen Neustart. Und

sie wird, sosehr sie zum Teil UBS-spezifische Ursachen und

Konsequenzen hat, über die 2008 vom Staat gerettete Schweizer

Großbank hinaus in der Branche Wirkung zeigen.

Die UBS, das gehört zum Spezifischen, war mehr als mancher

namhafte Wettbewerber eine Zockerbank mit offenbar mangelhaftem

Risikomanagement und dementsprechend stark von der Finanzkrise

betroffen - so betroffen, dass sich der damalige

Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel in Anbetracht

milliardenschwerer Subprime-Abschreibungen schon 2007 öffentlich

'erschüttert' zeigte und sich explizit dafür schämte, 'dass wir so

etwas produziert haben'. Der 2,3 Mrd. Dollar und - schlimmer - jede

Menge Reputation kostende Handelsskandal, der gerade vor einem

Londoner Gericht aufgearbeitet wird, macht seit gut einem Jahr

deutlich, dass die Lernkurve bei der UBS auch danach eher flach

verlief.

Zum Allgemeinen gehört, dass der Kapitalmarkt das einst

vergötterte Investment Banking ob seiner notorischen

Ertragsvolatilität - übrigens erstaunlich spät - mit Liebesentzug

straft bzw. es zu honorieren scheint, wenn ernsthaft Anstalten

gemacht werden, diese Aktivitäten, damit das Risikoexposure und vor

allem den Eigenkapitalbedarf zu dezimieren. Am Montag bescherten die

Investoren, wohl in Vorfreude auf einen Aktienrückkauf, der UBS und

sich selbst einen Kurssprung von mehr als 7%. Hoffentlich haben sie

nicht übersehen, dass die Demontage einer bisher tragenden Säule des

Geschäfts erst einmal einen Milliardenaufwand erfordert.

Aus volkswirtschaftlicher und gesellschaftlicher Perspektive kann

es nach den namentlich für die Steuerzahler teuren Erfahrungen der

jüngeren Vergangenheit nur begrüßt werden, wenn UBS & Co. die Lehren

ziehen und zum Finanzkasino deutlich auf Distanz gehen. Wissen muss

man freilich, dass dieser Kahlschlag der Eidgenossen ein Menetekel

für die ganze Branche ist. Eine Überkapazität von jeder zwölften bis

sechsten Stelle hieße zum Beispiel auf das deutsche Kreditgewerbe

übertragen, dass dem 'Reset' hierzulande noch 54000 bis 108000

Arbeitsplätze zum Opfer fallen könnten. Auf Sicht weniger Jahre kein

ganz unrealistisches Szenario.

(Börsen-Zeitung, 30.10.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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