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Veröffentlicht am 09.05.2012, 20:56
Aktualisiert 09.05.2012, 21:00
Börsen-Zeitung: Schild-Bürgerstreich, Kommentar zur Finanzagentur von

Kai Johannsen

Frankfurt (ots) - Hü und hott - hü und hott. Treffender lässt sich

der Umgang des Bundesfinanzministeriums mit seinem Schuldenmanager

Deutsche Finanzagentur, der auch das Privatkundengeschäft des

deutschen Staates regelt, wohl nicht bezeichnen. Und so langsam

dürfte dieses Hin und Her in der Öffentlichkeit ziemlich lächerlich

wirken, insbesondere angesichts der Tatsache, dass der Zeitabstand

zwischen beiden Kommandos schon recht kurz geworden ist.

Zur Erinnerung: Im Sommer 2008 kommt die Finanzagentur, die bis

dahin in erster Linie den institutionellen Anlegern aufgrund der

Refinanzierungsaktivitäten für den deutschen Staat bekannt war, mit

einem neuen Produkt für Privatanleger: die Tagesanleihe - ein

Geldmarktkonto im Anleiheformat, für die Schildkröte Günther Schild

in den Medien kräftig Werbung machte. Angesichts der seinerzeit

ausufernden Subprime- und Bankenkrise empfanden die Banken das

Produkt als einen Frontalangriff. Der Bund machte weiter. Nur wenige

Wochen später wurde bekannt, dass der Bund noch mehr Pläne für

Privatanlegerprodukte in der Schublade hat: Sparplan für

Bundeswertpapiere, variabel verzinsliche Anleihe, indexierter

Bundesschatzbrief und besonders gute Transaktionskonditionen -

nämlich Nulltarif. Dass der Bund in der Folgezeit von der Ausführung

dieses Schild-Bürgerstreichs im Retailgeschäft absah, war der

Finanzkrise geschuldet: Sie verschob auch im Finanzministerium die

Prioritäten. Gut dreieinhalb Jahre blieb es ruhig.

Im Februar dieses Jahres dann die Ankündigung der Finanzagentur,

dass nun die nächsten Produkte das Licht der Welt erblicken werden.

Erst der Sparplan - Arbeitstitel 'Schatzdepot des Bundes' - danach

die variabel verzinsliche Anleihe. Alles quasi startklar. Und man

darf davon ausgehen, dass der Bundesfinanzminister über die Pläne

informiert war. Schließlich wird ja jedes Detail der Produkte mit

seinem Haus abgestimmt. Nun, wenige Wochen später, zieht das

Ministerium wieder die Bremse an. Alles müsse noch mal durch die

Brille der Wirtschaftlichkeit betrachtet werden, heißt es.

Jenseits dieses Zickzackkurses aus Produktankündigungen und

Rückziehern ist festzuhalten, dass sich die Finanzagentur im Retail

Banking bisher nicht mit Ruhm bekleckert hat. Das Finanzministerium

sollte sich neben der betriebswirtschaftlichen vor allem die

ordnungspolitische Frage stellen, was der Staat im Retail Banking zu

suchen hat. Es ist ja nicht so, dass es an leistungsfähigen

Sparkassen, Volksbanken und Privatbanken fehlte, um Anlageprodukte

des Bundes an den Bürger zu bringen.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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