😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ots.CorporateNews: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Schwer zu fassen, Kommentar zum ...

Veröffentlicht am 19.03.2012, 19:27
Börsen-Zeitung: Schwer zu fassen, Kommentar zum EU-Grünbuch über

Schattenbanken, von Detlef Fechtner.

Frankfurt (ots) - Man könnte meinen, die EU-Kommission habe

gestern bereits alle Probleme mit Schattenbanken gelöst. Verbände und

Ministerien loben, dass EU-Kommissar Michel Barnier endlich jene an

die Leine nimmt, die Bankgeschäfte betreiben, ohne Banken zu sein.

Eigentlich, so scheint es, fehle jetzt nur noch die weltweite

Angleichung der Regelwerke. Von wegen.

Die EU ist noch weit entfernt von klaren und wirkungsvollen

Regeln, die spezifische Risiken von Geldmarktfonds,

Verbriefungsgesellschaften oder anderen Investmentvehikeln angemessen

begrenzen. Nur zur Klarstellung: Das, was Barnier gestern vorgestellt

hat, ist keine EU-Verordnung, sondern ein EU-Grünbuch - nicht das

Ergebnis von Überlegungen, sondern der Ausgangspunkt.

Die EU-Behörde muss zunächst einmal einräumen, dass gerade die -

auch von ihr betriebene - ehrgeizige Regulierung der traditionellen

Kreditwirtschaft einen immer größeren Teil der Geschäfte in den

Schatten treibt. Während die Zügelung klassischer Banken fast im

Wochentakt voranschreitet, erschöpft sich die Regulierung der

Schattenbanken bislang weitgehend in Ankündigungen. Es ist

bezeichnend, wenn das Grünbuch an dieser Stelle nicht viel mehr als

die Hedgefonds-Richtlinie anführen kann.

Zudem räumen EU-Beamte drei grundsätzliche Probleme ein. Erstens

sorgt oft erst das Zusammenspiel mehrerer Zweckgesellschaften und

Fonds dafür, dass Risiken entstehen. Sie zu begrenzen, ist schwer, da

sich EU-Regulierung gewöhnlich auf einzelne Akteure, nicht deren

Interaktion bezieht. Zweitens können Schattenbanken schnell ihre

Organisations- und Rechtsform anpassen und damit der schwerfälligeren

Regulierung entfliehen. Kurz: Schattenbanken sind regulatorisch

schwer zu fassen. Drittens taucht das Problem auf, dass der Begriff

sehr unterschiedliche Anbieter zusammenfasst. Ihre Risiken durch

europäische One-size-fits-all-Verordnungen eingrenzen zu wollen, ist

nahezu unmöglich.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Es ist völlig richtig, dass

sich die EU die Schattenbanken vornimmt. Es ist aber noch längst

nicht raus, ob die Regulierung der Unregulierten tatsächlich gelingt.

Und es ist zu erwarten, dass die EU-Behörde den aus ihrer Sicht

einfachsten Weg geht und Schattenbanken über den Umweg ihrer

Geschäftspartner, also der traditionellen Banken, an die Leine zu

nehmen versucht. Das bedeutet wiederum mehr Aufwand gerade für jene,

die beklagen, dass EU-Regulierung vor allem die belastet, die ohnehin

schon reguliert sind.

(Börsen-Zeitung, 20.3.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.