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Veröffentlicht am 23.01.2012, 18:50
Börsen-Zeitung: Stumpfes Schwert, Kommentar zum von der Europäischen

Union gegen den Iran verhängten Ölembargo, von Dieter Kuckelkorn.

Frankfurt (ots) - Nun also hat die Europäische Union das bereits

seit längerem diskutierte Ölembargo gegen den Iran verhängt. Damit

hat sich die EU über Bedenken des stark von iranischen Lieferungen

abhängigen Griechenland hinweggesetzt. Der britische Außenminister

William Hague hat zwar von einem 'beispiellosen Sanktionspaket'

gesprochen. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass der Druck,

der mit den Maßnahmen auf den Iran und dessen Atomprogramm ausgeübt

wird, ziemlich gering ist. Es handelt sich eher um ein stumpfes

Schwert, mit dem die Europäer herumfuchteln.

Dies wird schon daran deutlich, dass die Maßnahmen erst zum 1.

Juli vollständig in Kraft treten sollen. Bequemer kann man es dem

Iran eigentlich nicht machen. Das Land, das mit einer Förderung von

2,5 Mill. Barrel pro Tag zu den großen Produzenten gehört, liefert

bislang bereits 60% seiner Mengen nach Asien, nur 20% gehen in die

EU. In dem halben Jahr, das bis zur vollen Wirksamkeit der

EU-Beschlüsse vergehen soll, dürfte es der iranischen Ölindustrie

gelingen, für den Großteil des auf Europa entfallenden Absatzes neue

Kunden zu finden. So ist beispielsweise China äußerst zurückhaltend,

was die Unterstützung der Sanktionen betrifft. Es ist nicht weit

hergeholt anzunehmen, dass das Reich der Mitte bei Bedarf stärker auf

iranisches Öl zurückgreifen würde.

Mit Blick auf die globale Konjunktur ist indes zu begrüßen, dass

die EU ihre Sanktionen behutsam umsetzt. Ein Ölpreisschock ist das

Letzte, was die europäischen Volkswirtschaften und auch die USA

derzeit brauchen können. Die für Europa erwartete leichte Rezession

würde sich infolge einer solchen Entwicklung zweifellos deutlich

verschärfen.

Wegen der nur moderaten Auswirkungen ist auch nicht zu erwarten,

dass sich die iranische Führung durch das europäische Ölembargo

derart provoziert führt, dass sie die Straße von Hormus mit ihren

Seestreitkräften sperrt und einen Krieg mit den USA riskiert. Durch

die Meeresenge werden immerhin 20% des weltweit benötigten Öls

transportiert, eine Blockade würde daher für einen enormen

Ölpreisschock sorgen.

Somit lässt sich eigentlich nur ein Staat identifizieren, der von

dem Embargo getroffen wird: Griechenland. Das hoch verschuldete

südeuropäische Land lässt sich in größerem Umfang vom Iran beliefern,

weil die Iraner bereit sind, Athens Ölschulden zu stunden. Die

Griechen werden ihr gesamtes Öl ab dem Sommer sofort bezahlen müssen.

(Börsen-Zeitung, 24.1.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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