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Veröffentlicht am 26.09.2011, 20:56
Börsen-Zeitung: Unruhe vor dem Sturm, Kommentar zur Debatte über einen

früheren Start des Euro-Rettungsschirms ESM, von Detlef Fechtner.

Frankfurt (ots) - Wenn Finanzpolitiker tatsächlich darauf zielen,

Menschen und Märkte zu beruhigen, dann gelingt ihnen das derzeit

denkbar schlecht. Denn als wären die Probleme in Zeiten steigender

Schuldenquoten und sinkender Wachstumsraten nicht bereits groß genug,

sorgen die Regierungen für stetig neue Irrungen und Wirrungen.

Aktuelles Beispiel ist der Fahrplan für die Euro-Rettungsschirme.

Bisher ist geplant, dass der dauerhafte Notfonds ESM von Mitte 2013

an die Stabilität in Euroland schützen soll und bis dahin das

Provisorium EFSF in Kraft bleibt. Nun aber ist eine Debatte über

einen früheren Start des ESM entbrannt - auch durch Äußerungen von

Bundesfinanzminister Schäuble.

Gewiss, es lassen sich einige Argumente finden, die für ein

möglichst frühzeitiges Inkrafttreten des ESM sprechen. Erstens

besitzt der Dauer-Schirm eine robustere Grundlage, weil er auf

internationalem Recht fußt, nicht bloß auf luxemburgischem

Privatrecht. Zweitens ist sein organisatorisches Format näher an

einer Bank, da die Euro-Länder nicht bloß Garantien für den ESM

stellen, sondern auch 'echtes Geld' als Bareinlage. Deshalb könnte

der ESM vieles tun, was mit der EFSF verdammt schwierig werden dürfte

- gerade mit Blick auf die aktuellen Überlegungen, mehr Kapital zu

mobilisieren, indem der Fonds gehebelt wird. Drittens sieht der

Dauer-Schirm die berühmten CAC-Klauseln vor, die eine geordnete

Insolvenz eines Staats durch klare Regeln für die Gläubiger zumindest

vereinfachen.

Einem früheren Übergang auf den ESM stehen indes auch Hindernisse

im Weg. Die nötige Mini-Vertragsänderung müsste durch alle 27

nationalen Parlamente gepeitscht werden. Und die Regierungen müssten

bereits im Jahr 2012 Milliarden an den ESM überweisen. Vor allem aber

provoziert die Diskussion über den ESM-Fahrplan gerade jetzt

Irritationen, weil derzeit europaweit die umstrittene EFSF-Ausweitung

ratifiziert wird. Sie erweist sich als Debatte zur Unzeit, denn in

Brüssel und Berlin entsteht neue Unsicherheit. Ist, so fragen die

Kritiker, der Vorschlag nicht Beleg dafür, dass nicht einmal die

Verfechter einer erweiterten EFSF daran glauben, dass der Schirm groß

und stark genug ist, um drohenden Unwettern zu trotzen. Die

Kontroverse verstärkt die Ängste vor einem bevorstehenden Sturm und

sorgt für Unruhe. Eine Unruhe, die endgültig in Unverständnis

umschlägt, wenn es nun heißt, es gehe ja ohnehin nur um das Vorziehen

des ESM um einige Wochen. Wenn dem wirklich so ist, hätte sich die

Politik diese Diskussion sparen können.

(Börsen-Zeitung, 27.9.2011)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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