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Veröffentlicht am 17.02.2012, 20:51
Börsen-Zeitung: Vom Schnupfen kuriert, Marktkommentar von Dieter

Kuckelkorn

Frankfurt (ots) - Wenn die Märkte der entwickelten Länder niesen,

haben die Emerging Markets einen Schnupfen. Diese Weisheit hat sich

wieder einmal bestätigt: Das vergangene Jahr war von der europäischen

Schuldenkrise, einer in den USA ebenfalls zu hohen Staatsverschuldung

sowie im zweiten Halbjahr 2011 von massiven Konjunkturängsten

gekennzeichnet. Demgegenüber sahen die Schwellenländer wesentlich

besser aus.

Die Staatsschulden sind in fast allen Emerging Markets - vor allem

den asiatischen - wesentlich niedriger als in der Ersten Welt. Zudem

ist die Konjunktur in den betreffenden Regionen wesentlich robuster,

ein Rückfall in die Rezession, wie er für die USA und Europa

diskutiert worden ist, stand erst gar nicht zur Debatte. Ein

kritischer Punkt war zwar die Inflation, die in einigen Ländern

kräftig aus dem Ruder zu laufen schien - die entsprechenden Sorgen

der Anleger waren zumindest im Nachhinein übertrieben. Trotz der

besseren Situation der Schwellenländer wurden deren Finanzmärkte aber

2011 schwer getroffen. Anleger aus den etablierten Märkten sind nicht

etwa in die solideren Emerging Markets geflohen, sie zogen

stattdessen in großem Umfang Mittel ab, weil sie woanders

Finanzlöcher zu stopfen hatten.

Renaissance des Risikos

Inzwischen, so scheint es, ist der Schnupfen der Emerging Markets

auskuriert. Die Märkte haben von der Aufhellung der konjunkturellen

Perspektiven, der größeren Zuversicht der Investoren sowie der damit

verbundenen Renaissance der Risiko-Assets profitiert. Die Anleger

sind in Scharen in die Schwellenländer zurückgekehrt. Aus den

entsprechenden Aktienfonds wurden im gesamten vergangenen Jahr netto

50 Mrd. Dollar abgezogen, im laufenden Turnus sind per 15. Februar

bereits 17 Mrd. Dollar reinvestiert worden. Emerging-Market-Bondfonds

erhielten bislang Nettozuflüsse von 3,8 Mrd. Dollar. Je früher

Investoren wieder in die Emerging Markets eingestiegen sind, desto

mehr besteht aktuell Grund zur Freude. Der MSCI Emerging Markets als

der wichtigste Aktienindex für die Schwellenländer hat seit

Jahresanfang 13% zugelegt. Ausgehend vom Stand per Mitte Dezember

2011 beträgt der Anstieg sogar satte 18%. Dies vergleicht sich mit

einem Minus im gesamten vergangenen Jahr von rund 20%. Viele

Analysten sind auch grundsätzlich weiter positiv für die

Schwellenländer gestimmt. So wird bei Barclays neben der

Positionierung der Anleger und dem steigenden Risikoappetit auf die

attraktiven Bewertungen hingewiesen.

Allerdings könnte es nach der kräftigen Rally der Emerging Markets

nun zunächst eine Korrektur geben. Dafür spricht, dass sich viele

Investoren bereits darauf einstellen. So haben die Nettozuflüsse

wieder spürbar nachgelassen. In der Woche per 15.Februar sind nur

noch 2,2 Mrd. Dollar in Schwellenländer-Aktienfonds gegangen, in den

fünf Handelstagen davor waren es 5,5 Mrd. Dollar. Eine Korrektur muss

allerdings nicht unbedingt ein Grund zu ernster Sorge sein. Viele

Marktteilnehmer fühlen sich an die Entwicklung der Jahre 2006 und

2007 erinnert. Damals hatte es nach einem starken Auftakt ebenfalls

eine Korrektur gegeben, die 2006 sogar besonders ausgeprägt war. In

beiden Jahren war per Ultimo dann ein kräftiger Jahresgewinn zu

verzeichnen.

Allerdings gibt es für das grundsätzlich positive Anlageszenario

auch Risiken. Investoren sind beispielsweise gut beraten, den

weiteren Verlauf der Griechenland-Krise genau zu beobachten. Die

Entwicklung der vergangenen Tage - vor allem die anhaltende

Hängepartie um die Auszahlung des zweiten Hilfspakets - tat den

Schwellenländer-Assets nämlich nicht besonders gut, der MSCI Emerging

Markets weist für die gerade beendete Handelswoche ein Minus auf.

Belastet hat zudem die Herabstufung von sechs europäischen Ländern

durch die Ratingagentur Moody's. Dass sich Moody's nun auch noch die

Finanzindustrie vornimmt, dürfte das Sentiment nicht gerade

verbessern. Auf mögliche größere systemische Risiken im Zusammenhang

mit der Griechenland-Krise verweisen auch die Analysten von Barclays.

Zudem merken sie an, dass in den Märkten immer noch die Angst vor

einer harten konjunkturellen Landung der chinesischen Volkswirtschaft

zu spüren sei, auch wenn die Analysten von einer sanften Landung

ausgehen.

Damit stellt sich die Frage, welche Anlageziele innerhalb der

Emerging Markets im weiteren Jahresverlauf besonders attraktiv sind.

Die Analysten der Citigroup setzen für 2012 besonders auf die großen

BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China - mit dem Rat,

China überzugewichten. Dafür spreche vor allem, dass die Inflation in

diesen Ländern besonders deutlich zurückgehe.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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