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Veröffentlicht am 01.11.2012, 19:51
Aktualisiert 01.11.2012, 19:52
Börsen-Zeitung: Vorsicht, zerbrechlich, Kommentar zu den Baustellen

der EU-Politik, von Detlef Fechtner.

Frankfurt (ots) - Au Backe, in Brüssel geht die Angst um. Im

November sollen sich eigentlich Europas Regierungschefs darüber

einigen, wer künftig wie viel in die EU-Kasse einzahlt. Das wird ein

böses Hauen und Stechen - zumal in einer Zeit, in der ohnehin Argwohn

vorherrscht, weil viele Milliarden bereits in Euro-Schirme geflossen

sind. Zudem sitzt anders als vor sieben Jahren nicht der - für

britische Verhältnisse europafreundliche - Tony Blair mit am Tisch,

sondern David Cameron. Und selbst der hat nun in der Heimat eine

Schlappe einstecken müssen, weil er als noch zu kompromissbereit

gegenüber der EU gilt. Also, wenn das kein Grund ist, um in Brüssel

Panik auszulösen.

Bislang galt das Kalkül, dass sich die Briten ja mehr schaden als

nutzen, wenn sie beim Poker ums Billionen-Budget hartleibig bleiben.

Denn im Falle eines Scheiterns des Sieben-Jahres-Etats wegen

britischer Widerstände könnten sich die 26 EU-Partner revanchieren

und ersatzweise jährliche Haushalte absegnen - gegen Londons Veto.

Spätestens seit Mittwoch aber ist diese Sicht der Dinge zu eng.

Denn eine Provokation Camerons, der nun zu Hause unter argem Druck

steht, ist gerade jetzt riskant, wo die EU auf sein Entgegenkommen in

anderen Angelegenheiten dringend angewiesen ist. Schließlich ist eine

Lösung nicht allein beim Sieben-Jahres-Haushalt in weiter Ferne,

sondern auch bei der Bankenaufsicht - und die soll ja fahrplanmäßig

an Silvester zumindest auf dem Papier beschlossen sein. Ganz zu

schweigen von der politischen Reform der Union, die im Grunde ja auch

noch 2012 abgehakt werden sollte.

Mit dem Terminplan ist die EU längst so weit hintendran wie sonst

nur die Griechen mit ihrem Anpassungsprogramm. Mindestens die erste

Novemberhälfte wird draufgehen, um eine Lösung für Athens akute

Finanzprobleme zu finden und einen Grexit zu verhindern. Unmittelbar

danach sind alle Kräfte nötig, um beim Geschacher über die

EU-Finanzierung einig zu werden. Was niemand braucht, ist eine

weitere Abkopplung Großbritanniens von der EU. Nicht zufällig hat der

Albtraum der EU-Spitzen mittlerweile mehrere Namen: Nicht bloß

Grexit, sondern auch Brexit.

Dabei muss man nicht einmal bis zum bitteren Ende eines Austritts

denken. Schon ein spürbarer Rückzug von Briten - oder der ebenfalls

skeptischen Schweden - würde die Union schwer erschüttern. Die EU

bekommt bereits Risse. Damit daraus keine Bruchstellen werden,

sollten die Regierungschefs als erstes ihre überehrgeizigen Zeitpläne

für den Rest dieses Jahres strecken.

(Börsen-Zeitung, 2.11.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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