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Veröffentlicht am 09.01.2012, 20:51
Aktualisiert 09.01.2012, 20:52
Börsen-Zeitung: Zu viel Macht, Kommentar zur Schweizerischen

Nationalbank von Daniel Zulauf

Frankfurt (ots) - Mit dem sofortigen Rücktritt als Präsident der

Schweizerischen Nationalbank (SNB) hat Philipp Hildebrand die

richtige Konsequenz aus der Affäre um seine privaten Devisengeschäfte

gezogen. Er hätte seine Unschuld ohnehin nie zweifelsfrei belegen

können, sagte er gestern. Gerade so, als wollte er diese Erkenntnis

beweisen, legte er den Medien gestern eine bislang unveröffentlichte

Mail an seinen Kundenberater bei der Bank Sarasin vor, die den

Eindruck erweckt, als habe er von der fraglichen Transaktion seiner

Ehefrau entgegen seiner eigenen Beteuerungen doch Kenntnis gehabt.

Im Zweifel für den Angeklagten - für Notenbanker hat dieser

Rechtsgrundsatz keine Gültigkeit. Die Glaubwürdigkeit der Institution

ist ein höheres Gut als der rechtliche Schutz ihrer Leitungsorgane.

Man kann aus dieser Affäre viele Lehren ziehen: zum Beispiel, dass

Notenbankchefs überhaupt keine privaten Devisen- oder Finanzgeschäfte

tätigen sollten. Aber reicht das? Die Antwort lautet: Nein. Zwar

wiederholt sich Geschichte bekanntlich immer wieder, aber eben nie

gleich. Darum sind Vorkehrungen im Reglement zum Verhalten von

Notenbankchefs zwar wichtig, bieten aber keinen ausreichenden Schutz

für die Institution.

Besser wäre es deshalb, die Macht des Präsidenten zu beschneiden.

Diese ist bei der SNB deutlich größer als bei den meisten anderen

Zentralbanken. Die Institution wird seit ihrer Gründung 1907 von

einem dreiköpfigen Gremium geleitet. Die potente Stellung des Chefs

und seine starke öffentliche Präsenz macht ihn angreifbar. Das ist

dann ein steter Quell der Instabilität für die gesamte Bank. Die

Lehre aus der Hildebrand-Affäre muss also sein, dass die SNB ihr

Direktorium zum eigenen Schutz vergrößert und die Macht auf mehr

Schultern verteilt. In der Schweiz wird zwar gerne argumentiert, dass

kleine Gremien effizienter arbeiten und entscheiden können. Aber

erstens ist das nur eine Behauptung, und zweitens zeigt der

vorliegende Fall die Gefahren dieses Modells in aller Deutlichkeit.

Mit einer Verbreiterung des Gremiums wäre auch die Transparenz

über die geldpolitischen Entscheidungen zu verbessern. Während die

Bank of England und die US-Notenbank Fed über ihre Protokolle

öffentlich machen, dass Entscheidungen im Kollektiv und nach

Mehrheiten getroffen werden, herrscht in Bezug auf die SNB der

Eindruck vor, als sei sie eine One-Man-Show. Das ist für die SNB und

für jeden Nachfolger Hildebrands ein inakzeptables Großrisiko.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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Pressekontakt:

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Telefon: 069--2732-0

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