Jahrestagung des Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie (BILD)
Garmisch-Partenkirchen (ots) -
Dr. Thomas Stumpf, Geschäftsführer der Fels-Werke, Goslar, zum
neuen Vorsitzenden des BVK gewählt - Moritz Iseke, geschäftsführender
Gesellschafter der Kalkwerke Oetelshofen, Wuppertal, als
stellvertretender Vorsitzender des BVK bestätigt Kalkindustrie
erwartet leicht rückgängigen Absatz Hauptrisiken: Eurokrise,
Energiewende, Kosten durch den Emissionshandel
Dr. Thomas Stumpf, Mitglied der Geschäftsführung der Fels-Werke
GmbH, Goslar, wurde von der Mitgliederversammlung in
Garmisch-Partenkirchen einstimmig zum neuen Vorsitzenden des
Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie, Köln, gewählt. Moritz
Iseke, geschäftsführender Gesellschafter der Kalkwerke H. Oetelshofen
GmbH & Co. KG, Wuppertal, wurde erneut als stellvertretender
Vorsitzender bestätigt. Beide freuen sich, die deutsche Kalkindustrie
in den kommenden zwei Jahren gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer
Martin Ogilvie vertreten zu können.
'Nur mit industrieller Stärke können wir die Lasten Europas
schultern. Wir brauchen die industriellen Wertschöpfungsketten in
Deutschland und können nicht zulassen, dass diese weiter
beeinträchtigt werden' appellierte Michael Liell, Mitglied der
Geschäftsführung der Rheinkalk GmbH, Wülfrath, und scheidender
Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie e.V.
(BVK), an die Politik in Berlin und Brüssel.
Auch die Risiken aus der Energiewende seien zu beachten. Nicht nur
eine klimafreundliche Energiepolitik sei das Ziel, Energie müsse auch
versorgungssicher bereitgestellt werden und bezahlbar sein. Mit einem
Anteil von ca. 40 % seien die Energiekosten der bestimmende Faktor
der Kalkindustrie.
Der Vorsitzende stellte die aktuellen Zahlen der Kalkindustrie
vor: Der Marktabsatz bei den ungebrannten Erzeugnissen betrug im Jahr
2011 18,4 Mio. Tonnen und ist gegenüber dem Vorjahr um mehr als 2 %
gestiegen. Von den 18,4 Mio. Tonnen ungebrannter Kalkprodukte wurden
ca. 40 % für Anwendungen des Baugewerbes und insbesondere für den
Straßen- und Wegebau geliefert. Mit einem Absatzplus von 2 % in 2011
betrug der Markt der gebrannten Kalkprodukte etwas mehr als 6,5 Mio.
Tonnen. Das zunächst positive Ergebnis wurde aber fast ausschließlich
von der überproportionalen Erholung der Kalklieferungen an die
Baustoffindustrie getragen. Die übrigen Verbrauchersegmente waren
konstant bzw. rückläufig.
Für industrielle Zwecke sind 3,1 Mio. Tonnen Kalke geliefert
worden. Wie im Vorjahr betrug der Absatz an die Eisen- und
Stahlindustrie 2,4 Mio. Tonnen. Die Lieferungen für
Umweltschutzanwendungen waren um 1,7 % rückläufig und betrugen ca.
1,3 Mio. Tonnen. Überproportional zurückgegangen sind die Lieferungen
von Kalken für die Luftreinhaltung (- 5 %). Rückläufig waren auch die
Lieferungen an das Baugewerbe (- 12,3 %). Hierbei sind vor allem die
rückläufigen Lieferungen an den Straßen- und Wegebau (- 16,8 %) zu
erwähnen.
Die Absatzentwicklung im 1. Quartal 2012 hat sich gegenüber 2011
negativ entwickelt. Bei den gebrannten Produkten wurden mit 1,52
Tonnen 3,7 % weniger abgesetzt als im vergangenen Jahr. Das Plus im
Bereich der Baustoffe und im Umweltschutzbereich konnte das Minus aus
den wichtigen Bereichen Stahl- und Chemieindustrie nicht ausgleichen.
Die deutsche Kalkindustrie geht daher auch wegen des Rückgangs im
Automobilmarkt und bei den Ausrüstungsinvestitionen davon aus, dass
über das Jahr 2012 das Ergebnis des Jahres 2011 nicht erreicht werden
kann.
Schließlich ging Liell noch auf die Auswirkungen des
Emissionshandels ein. Es sei davon auszugehen, dass zum Ende der
dritten Handelsperiode über alle Anlagen der Kalkindustrie in
Deutschland gut 20 % der Zertifikate zugekauft werden müssten. Dies
bedeute - zusätzlich zu den steigenden Energiepreisen - eine weitere
Belastung für die Kalkindustrie. Es sei auch nicht zu erwarten, dass
die Preise für CO2-Zertifikate auf dem heutigen Niveau verharrten.
Dabei sei die Produktivität der Branche und die energetische Leistung
der Brennöfen nahezu ausgereizt. Die zusätzlichen Kosten könnten
nicht mehr durch weitere Kostenreduzierungen aufgefangen werden.
Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Martin Ogilvie legte
der Mitgliederversammlung den Geschäftsbericht 2011/2012 vor und
erläuterte die wichtigsten Themenbereiche.
Der Bericht belegt, dass die Produkte der Kalkindustrie für den
Industriestandort Deutschland unverzichtbar sind, da Kalkstein und
Kalk am Anfang zahlreicher industrieller Wertschöpfungsketten stehen.
Aktuelle Kernbereiche der Verbandstätigkeit sind die Lobbyarbeit in
Berlin und Brüssel zu den Themenbereichen Energiewende, Klimapolitik
und ETS sowie der Neuregelung des Spitzenausgleichs.
Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Wolfgang Hüther, Direktor des
Instituts der Deutschen Wirtschaft, Köln, mit dem Thema 'Deutsche
Industrie: Was trägt den Erfolg in der Zukunft?'
Jeder Bundesbürger verbraucht täglich etwa 250 g gebrannte und 5,5
kg ungebrannte Kalk- und Dolomiterzeugnisse. Im Bundesverband der
Deutschen Kalkindustrie e.V. (BVK) sind über 100 Mitgliedsfirmen aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreten mit insgesamt mehr
als 4.000 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von rund 650 Millionen
Euro.
Originaltext: Bundesverband d. Dt. Kalkindustrie
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Pressekontakt:
Martin Ogilvie
Tel. 0221/934673-23
martin.ogilvie@kalk.de
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abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -
Garmisch-Partenkirchen (ots) -
Dr. Thomas Stumpf, Geschäftsführer der Fels-Werke, Goslar, zum
neuen Vorsitzenden des BVK gewählt - Moritz Iseke, geschäftsführender
Gesellschafter der Kalkwerke Oetelshofen, Wuppertal, als
stellvertretender Vorsitzender des BVK bestätigt Kalkindustrie
erwartet leicht rückgängigen Absatz Hauptrisiken: Eurokrise,
Energiewende, Kosten durch den Emissionshandel
Dr. Thomas Stumpf, Mitglied der Geschäftsführung der Fels-Werke
GmbH, Goslar, wurde von der Mitgliederversammlung in
Garmisch-Partenkirchen einstimmig zum neuen Vorsitzenden des
Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie, Köln, gewählt. Moritz
Iseke, geschäftsführender Gesellschafter der Kalkwerke H. Oetelshofen
GmbH & Co. KG, Wuppertal, wurde erneut als stellvertretender
Vorsitzender bestätigt. Beide freuen sich, die deutsche Kalkindustrie
in den kommenden zwei Jahren gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer
Martin Ogilvie vertreten zu können.
'Nur mit industrieller Stärke können wir die Lasten Europas
schultern. Wir brauchen die industriellen Wertschöpfungsketten in
Deutschland und können nicht zulassen, dass diese weiter
beeinträchtigt werden' appellierte Michael Liell, Mitglied der
Geschäftsführung der Rheinkalk GmbH, Wülfrath, und scheidender
Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie e.V.
(BVK), an die Politik in Berlin und Brüssel.
Auch die Risiken aus der Energiewende seien zu beachten. Nicht nur
eine klimafreundliche Energiepolitik sei das Ziel, Energie müsse auch
versorgungssicher bereitgestellt werden und bezahlbar sein. Mit einem
Anteil von ca. 40 % seien die Energiekosten der bestimmende Faktor
der Kalkindustrie.
Der Vorsitzende stellte die aktuellen Zahlen der Kalkindustrie
vor: Der Marktabsatz bei den ungebrannten Erzeugnissen betrug im Jahr
2011 18,4 Mio. Tonnen und ist gegenüber dem Vorjahr um mehr als 2 %
gestiegen. Von den 18,4 Mio. Tonnen ungebrannter Kalkprodukte wurden
ca. 40 % für Anwendungen des Baugewerbes und insbesondere für den
Straßen- und Wegebau geliefert. Mit einem Absatzplus von 2 % in 2011
betrug der Markt der gebrannten Kalkprodukte etwas mehr als 6,5 Mio.
Tonnen. Das zunächst positive Ergebnis wurde aber fast ausschließlich
von der überproportionalen Erholung der Kalklieferungen an die
Baustoffindustrie getragen. Die übrigen Verbrauchersegmente waren
konstant bzw. rückläufig.
Für industrielle Zwecke sind 3,1 Mio. Tonnen Kalke geliefert
worden. Wie im Vorjahr betrug der Absatz an die Eisen- und
Stahlindustrie 2,4 Mio. Tonnen. Die Lieferungen für
Umweltschutzanwendungen waren um 1,7 % rückläufig und betrugen ca.
1,3 Mio. Tonnen. Überproportional zurückgegangen sind die Lieferungen
von Kalken für die Luftreinhaltung (- 5 %). Rückläufig waren auch die
Lieferungen an das Baugewerbe (- 12,3 %). Hierbei sind vor allem die
rückläufigen Lieferungen an den Straßen- und Wegebau (- 16,8 %) zu
erwähnen.
Die Absatzentwicklung im 1. Quartal 2012 hat sich gegenüber 2011
negativ entwickelt. Bei den gebrannten Produkten wurden mit 1,52
Tonnen 3,7 % weniger abgesetzt als im vergangenen Jahr. Das Plus im
Bereich der Baustoffe und im Umweltschutzbereich konnte das Minus aus
den wichtigen Bereichen Stahl- und Chemieindustrie nicht ausgleichen.
Die deutsche Kalkindustrie geht daher auch wegen des Rückgangs im
Automobilmarkt und bei den Ausrüstungsinvestitionen davon aus, dass
über das Jahr 2012 das Ergebnis des Jahres 2011 nicht erreicht werden
kann.
Schließlich ging Liell noch auf die Auswirkungen des
Emissionshandels ein. Es sei davon auszugehen, dass zum Ende der
dritten Handelsperiode über alle Anlagen der Kalkindustrie in
Deutschland gut 20 % der Zertifikate zugekauft werden müssten. Dies
bedeute - zusätzlich zu den steigenden Energiepreisen - eine weitere
Belastung für die Kalkindustrie. Es sei auch nicht zu erwarten, dass
die Preise für CO2-Zertifikate auf dem heutigen Niveau verharrten.
Dabei sei die Produktivität der Branche und die energetische Leistung
der Brennöfen nahezu ausgereizt. Die zusätzlichen Kosten könnten
nicht mehr durch weitere Kostenreduzierungen aufgefangen werden.
Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Martin Ogilvie legte
der Mitgliederversammlung den Geschäftsbericht 2011/2012 vor und
erläuterte die wichtigsten Themenbereiche.
Der Bericht belegt, dass die Produkte der Kalkindustrie für den
Industriestandort Deutschland unverzichtbar sind, da Kalkstein und
Kalk am Anfang zahlreicher industrieller Wertschöpfungsketten stehen.
Aktuelle Kernbereiche der Verbandstätigkeit sind die Lobbyarbeit in
Berlin und Brüssel zu den Themenbereichen Energiewende, Klimapolitik
und ETS sowie der Neuregelung des Spitzenausgleichs.
Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Wolfgang Hüther, Direktor des
Instituts der Deutschen Wirtschaft, Köln, mit dem Thema 'Deutsche
Industrie: Was trägt den Erfolg in der Zukunft?'
Jeder Bundesbürger verbraucht täglich etwa 250 g gebrannte und 5,5
kg ungebrannte Kalk- und Dolomiterzeugnisse. Im Bundesverband der
Deutschen Kalkindustrie e.V. (BVK) sind über 100 Mitgliedsfirmen aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreten mit insgesamt mehr
als 4.000 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von rund 650 Millionen
Euro.
Originaltext: Bundesverband d. Dt. Kalkindustrie
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Martin Ogilvie
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