Edelman Trust Barometer 2012: Vertrauen in die Institutionen auf neuem
Tiefststand - zwei Drittel zweifeln an Regierungsaussagen / 'Dinge im
Land laufen in die falsche Richtung'
Frankfurt am Main (ots) - Nachdem die Wirtschaft im vergangenen
Jahr bei den Befragten des Edelman Trust Barometer mit einem Plus von
12% noch das größte Vertrauen seit Einführung der Umfrage besaß,
verliert sie in diesem Jahr deutlich und fällt um 18 Prozentpunkte
von 52% auf 34% zurück - und damit auf den niedrigsten Wert seit
2008. Im Jahr der Staatsschuldenkrise geben die Befragten den
Regierungen im Rahmen der weltweit umfangreichsten Vertrauensstudie
(30.000 Befragte in 25 Ländern) in fast allen Nationen Tiefstnoten.
Insbesondere die von den Ratingagenturen herabgestuften Staaten der
Eurozone schneiden schlecht ab.
In puncto Glaubwürdigkeit bilden die Wirtschaftsführer (CEOs) mit
einem Wert von 21% zusammen mit Finanzanalysten (20%) und
Regierungsvertretern (22%) das klare Schlusslicht der Skala. Gewinner
sind die Peer Groups: Als glaubwürdigste Gruppe gilt im aktuellen
Ranking 'Jemand wie Sie selbst' (72%), deutliche Zuwächse verzeichnen
außerdem 'Mitarbeiter von Unternehmen' (+18% auf 41%). Dies zeigt,
dass das Vertrauen in Autoritäten sinkt und die Bürger wieder mehr
auf die Meinung von ihresgleichen vertrauen.
Zwei Drittel der Deutschen zweifeln am Wahrheitsgehalt der
Regierungsaussagen und ebenso viele sind der Meinung, dass 'die Dinge
im Land in die falsche Richtung laufen'. Ebenso viel Unzufriedenheit
zeigen die Befragten mit der gesellschaftlichen Leistung der
Wirtschaft - auch wenn im Vergleich zur Politik nur ein Drittel am
Wahrheitsgehalt der Äußerungen von Wirtschaftsvertretern zweifelt.
'Das ist ein klares Misstrauensvotum für Politik und Wirtschaft. Die
Bürger glauben weder, dass die Regierung Wege aus der Finanzkrise
finden wird, noch sehen sie ihre Erwartungen an Transparenz und
Offenheit erfüllt', so Cornelia Kunze, Geschäftsführerin von Edelman
Deutschland.
'Das Gefühl, dass die Autoritäten unfähig sind, die brennenden
Probleme der Zeit zu lösen, spiegelt sich in den Ergebnissen des
Trust Barometer 2012 deutlich wider', sagt Cornelia Kunze weiter.
'Die Regierungen werden als paralysiert wahrgenommen, den
Wirtschaftslenkern ist es nicht gelungen, eine vergleichbare
Führungsrolle zu übernehmen. Gerade in der Eurozone überrascht es
daher nicht, dass wir zu einer Region von Skeptikern geworden sind.'
Gesellschaftliche Verantwortung punktet mehr als Shareholder Value
Für den Reputations- und Vertrauensaufbau von Unternehmen reichen
operationale Faktoren wie Innovationen, ein sehr gutes Top Management
und gute Finanzergebnisse allein nicht aus. Hohe Vertrauenswerte
lassen sich nur im Verbund mit einer konsequenten Ausrichtung an den
Bedürfnissen der Gesellschaft und der Übernahme von sozialer und
gesellschaftlicher Verantwortung erreichen. So liegen bei den
Befragten ein guter Umgang mit Mitarbeitern (Platz 1) und die
Berücksichtigung von Verbraucherwünschen (Platz 2) deutlich vor
Qualitätsprodukten und -services (Platz 4) oder dem Aspekt der
Profitabilität (Platz 15). 44% der Befragten wünschen sich deshalb
auch eine stärkere Regulierung der Wirtschaft durch die Regierung.
Allein die Medien können beim diesjährigen Trust Barometer mit
einem leichten Vertrauenszuwachs von 5% auf jetzt 42% punkten - eine
Entwicklung, die nur zum Teil ihrer Rolle als Aufklärer von Krisen
zuzuschreiben ist. Auch ein sich verändernder Medienbegriff und damit
veränderte Erwartungen an Medien beeinflussen die Vertrauenswerte:
Social Media werden zunehmend als Informationsquelle wahrgenommen und
gewinnen an Bedeutung. Ohne Unterstützung der Bürger und Medien
können Politik und Wirtschaft weniger denn je ihre Vorhaben umsetzen.
Nach jahrelangem Aufwärtstrend wird auch den
Nichtregierungsorganisationen mit mehr Skepsis begegnet. Die
'Ersatzinstitutionen' werden verstärkt hinsichtlich ihrer Strukturen
und ihrer Berechtigung als moralische Instanz hinterfragt. Dennoch:
Immerhin knapp die Hälfte der Befragten vertraut in Deutschland den
NGOs.
Über das Edelman Trust Barometer
Das Edelman Trust Barometer 2012 ist die zwölfte jährlich
durchgeführte Umfrage des Unternehmens zu Vertrauen und
Glaubwürdigkeit. Die Umfrage wurde von der Marktforschungsfirma
StrategyOne entwickelt und über 20 minütige Online-Interviews
durchgeführt. Der Erhebungszeitraum lag zwischen dem 10. Oktober und
dem 30. November 2011 (Deutschland zwischen dem 12.Oktober und dem
22. November 2011). Für das Edelman Trust Barometer 2012 wurden in
weltweit 25 Ländern jeweils 1.000 Personen aus der allgemeinen
Bevölkerung sowie 200 (USA und China: 500) weitere Meinungsführer in
zwei Altersgruppen befragt (25-34 und 35-64 Jahre). Alle
Meinungsführer erfüllten folgende Kriterien: Sie besitzen einen
Hochschulabschluss, das jährliche Haushaltseinkommen befindet sich im
oberen Viertel ihres Landes bezogen auf ihr Alter, sie lesen oder
sehen mehrmals wöchentlich Wirtschafts-/Nachrichtenmedien und
verfolgen mehrmals wöchentlich Fragen der öffentlichen Politik in den
Nachrichten.
Für weitere Informationen und ggf. Grafiken nutzen Sie bitte
http://www.edelman-newsroom.de, www.edelman.com/trust.
Originaltext: Edelman GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/56846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_56846.rss2
Pressekontakt:
Edelman Deutschland
Cornelia Kunze
Telefon +49 40 37 47 98-12
Cornelia.Kunze@edelman.com
Edelman Deutschland
Alexander Fink
Telefon +49 69 75 61 99-48
Alexander.Fink@edelman.com
Tiefststand - zwei Drittel zweifeln an Regierungsaussagen / 'Dinge im
Land laufen in die falsche Richtung'
Frankfurt am Main (ots) - Nachdem die Wirtschaft im vergangenen
Jahr bei den Befragten des Edelman Trust Barometer mit einem Plus von
12% noch das größte Vertrauen seit Einführung der Umfrage besaß,
verliert sie in diesem Jahr deutlich und fällt um 18 Prozentpunkte
von 52% auf 34% zurück - und damit auf den niedrigsten Wert seit
2008. Im Jahr der Staatsschuldenkrise geben die Befragten den
Regierungen im Rahmen der weltweit umfangreichsten Vertrauensstudie
(30.000 Befragte in 25 Ländern) in fast allen Nationen Tiefstnoten.
Insbesondere die von den Ratingagenturen herabgestuften Staaten der
Eurozone schneiden schlecht ab.
In puncto Glaubwürdigkeit bilden die Wirtschaftsführer (CEOs) mit
einem Wert von 21% zusammen mit Finanzanalysten (20%) und
Regierungsvertretern (22%) das klare Schlusslicht der Skala. Gewinner
sind die Peer Groups: Als glaubwürdigste Gruppe gilt im aktuellen
Ranking 'Jemand wie Sie selbst' (72%), deutliche Zuwächse verzeichnen
außerdem 'Mitarbeiter von Unternehmen' (+18% auf 41%). Dies zeigt,
dass das Vertrauen in Autoritäten sinkt und die Bürger wieder mehr
auf die Meinung von ihresgleichen vertrauen.
Zwei Drittel der Deutschen zweifeln am Wahrheitsgehalt der
Regierungsaussagen und ebenso viele sind der Meinung, dass 'die Dinge
im Land in die falsche Richtung laufen'. Ebenso viel Unzufriedenheit
zeigen die Befragten mit der gesellschaftlichen Leistung der
Wirtschaft - auch wenn im Vergleich zur Politik nur ein Drittel am
Wahrheitsgehalt der Äußerungen von Wirtschaftsvertretern zweifelt.
'Das ist ein klares Misstrauensvotum für Politik und Wirtschaft. Die
Bürger glauben weder, dass die Regierung Wege aus der Finanzkrise
finden wird, noch sehen sie ihre Erwartungen an Transparenz und
Offenheit erfüllt', so Cornelia Kunze, Geschäftsführerin von Edelman
Deutschland.
'Das Gefühl, dass die Autoritäten unfähig sind, die brennenden
Probleme der Zeit zu lösen, spiegelt sich in den Ergebnissen des
Trust Barometer 2012 deutlich wider', sagt Cornelia Kunze weiter.
'Die Regierungen werden als paralysiert wahrgenommen, den
Wirtschaftslenkern ist es nicht gelungen, eine vergleichbare
Führungsrolle zu übernehmen. Gerade in der Eurozone überrascht es
daher nicht, dass wir zu einer Region von Skeptikern geworden sind.'
Gesellschaftliche Verantwortung punktet mehr als Shareholder Value
Für den Reputations- und Vertrauensaufbau von Unternehmen reichen
operationale Faktoren wie Innovationen, ein sehr gutes Top Management
und gute Finanzergebnisse allein nicht aus. Hohe Vertrauenswerte
lassen sich nur im Verbund mit einer konsequenten Ausrichtung an den
Bedürfnissen der Gesellschaft und der Übernahme von sozialer und
gesellschaftlicher Verantwortung erreichen. So liegen bei den
Befragten ein guter Umgang mit Mitarbeitern (Platz 1) und die
Berücksichtigung von Verbraucherwünschen (Platz 2) deutlich vor
Qualitätsprodukten und -services (Platz 4) oder dem Aspekt der
Profitabilität (Platz 15). 44% der Befragten wünschen sich deshalb
auch eine stärkere Regulierung der Wirtschaft durch die Regierung.
Allein die Medien können beim diesjährigen Trust Barometer mit
einem leichten Vertrauenszuwachs von 5% auf jetzt 42% punkten - eine
Entwicklung, die nur zum Teil ihrer Rolle als Aufklärer von Krisen
zuzuschreiben ist. Auch ein sich verändernder Medienbegriff und damit
veränderte Erwartungen an Medien beeinflussen die Vertrauenswerte:
Social Media werden zunehmend als Informationsquelle wahrgenommen und
gewinnen an Bedeutung. Ohne Unterstützung der Bürger und Medien
können Politik und Wirtschaft weniger denn je ihre Vorhaben umsetzen.
Nach jahrelangem Aufwärtstrend wird auch den
Nichtregierungsorganisationen mit mehr Skepsis begegnet. Die
'Ersatzinstitutionen' werden verstärkt hinsichtlich ihrer Strukturen
und ihrer Berechtigung als moralische Instanz hinterfragt. Dennoch:
Immerhin knapp die Hälfte der Befragten vertraut in Deutschland den
NGOs.
Über das Edelman Trust Barometer
Das Edelman Trust Barometer 2012 ist die zwölfte jährlich
durchgeführte Umfrage des Unternehmens zu Vertrauen und
Glaubwürdigkeit. Die Umfrage wurde von der Marktforschungsfirma
StrategyOne entwickelt und über 20 minütige Online-Interviews
durchgeführt. Der Erhebungszeitraum lag zwischen dem 10. Oktober und
dem 30. November 2011 (Deutschland zwischen dem 12.Oktober und dem
22. November 2011). Für das Edelman Trust Barometer 2012 wurden in
weltweit 25 Ländern jeweils 1.000 Personen aus der allgemeinen
Bevölkerung sowie 200 (USA und China: 500) weitere Meinungsführer in
zwei Altersgruppen befragt (25-34 und 35-64 Jahre). Alle
Meinungsführer erfüllten folgende Kriterien: Sie besitzen einen
Hochschulabschluss, das jährliche Haushaltseinkommen befindet sich im
oberen Viertel ihres Landes bezogen auf ihr Alter, sie lesen oder
sehen mehrmals wöchentlich Wirtschafts-/Nachrichtenmedien und
verfolgen mehrmals wöchentlich Fragen der öffentlichen Politik in den
Nachrichten.
Für weitere Informationen und ggf. Grafiken nutzen Sie bitte
http://www.edelman-newsroom.de, www.edelman.com/trust.
Originaltext: Edelman GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/56846
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Pressekontakt:
Edelman Deutschland
Cornelia Kunze
Telefon +49 40 37 47 98-12
Cornelia.Kunze@edelman.com
Edelman Deutschland
Alexander Fink
Telefon +49 69 75 61 99-48
Alexander.Fink@edelman.com