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Veröffentlicht am 25.10.2012, 10:03
Knaus Tabbert, Evotec und Krautzberger sind die 'Turnarounder des

Jahres 2012'

Hamburg (ots) - Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO und das

Wirtschaftsmagazin 'impulse' zeichnen zum siebten Mal erfolgreiche

Unternehmenssanierer aus

Berlin, 25. Oktober 2012 - Giovanni Marcon von Knaus Tabbert, Dr.

Werner Lanthaler von Evotec und Holger Weidmann von Krautzberger sind

die 'Turnarounder des Jahres 2012'. Im Rahmen einer festlichen Ehrung

in der Berliner Bertelsmann Repräsentanz erhielten die erfolgreichen

Sanierer die von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO und dem

Wirtschaftsmagazin 'impulse' bereits zum siebten Mal vergebene

Auszeichnung. 'Wir wollen Unternehmer auszeichnen, die ihre Firma

nachhaltig aus der Krise geführt haben. Die Auszeichnung würdigt

Unternehmerpersönlichkeiten, die es geschafft haben, durch ihr

mutiges Handeln in sehr schwierigen wirtschaftlichen Situationen

einen nachhaltigen Unternehmenserhalt zu erreichen', beschreibt Dr.

Arno Probst, BDO-Vorstandmitglied, die Idee des Wettbewerbs. Für

'impulse'-Chefredakteur Dr. Nikolaus Förster zeichnen die

diesjährigen Preisträger vor allem mutige Entscheidungen aus: 'In

einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ein Unternehmen wieder auf

Kurs zu bringen, ist eine herausragende Managementleistung.' Neben

der Trend-Umkehr zu tragfähigem Wachstum bewertet die Experten-Jury

vor allem die konsequente Umsetzung des erstellten

Sanierungskonzeptes. Bei diesem Wettbewerb werden Unternehmer

ausgezeichnet, die existenzgefährdende Entwicklungen ihrer Firmen

durch innovative und mutige Schritte gemeistert haben.

'Turnarounder des Jahres 2012' in der Kategorie der großen

Unternehmen (mehr als 750 Beschäftigte) ist Giovanni Marcon,

Geschäftsführer der Knaus Tabbert GmbH mit Sitz in Jandelsbrunn im

Landkreis Freyung-Grafenau im niederbayerischen Dreiländereck. 2008

war das Schicksalsjahr des traditionsreichen Herstellers von

Wohnwagen und Wohnmobilen. Das Unternehmen war insolvent, im Zuge der

Finanzkrise war der Markt zusammengebrochen, die Verkaufszahlen

hatten sich binnen zwei Jahren europaweit halbiert. Die Holländer Wim

de Pundert und Klaas Meertens mit ihrer Private-Equity-Firma HTP

übernahmen Knaus Tabbert und engagierten Giovanni Marcon als

Geschäftsführer, der die Firma wieder zum Laufen bringen sollte. Der

Sohn italienischer Gastarbeiter war beim Luxusuhrenhersteller Lange &

Söhne für Vertrieb und Marketing zuständig und leitete davor für Fiat

das Händlernetz. Als er im Juni 2009 sein Amt bei Knaus Tabbert

antrat, ächzten die Lager unter Überproduktion, die Händler saßen auf

vollen Höfen und wollten erst die Alt-Bestände verkaufen. Mit Hilfe

eines Betriebsmittelkredits, verbürgt von den Ländern Bayern und

Hessen, verschaffte sich Marcon Luft zum Handeln. Im Unternehmen

wurden Prozessverantwortliche eingesetzt, die Kompetenz der

altgedienten Mitarbeiter angezapft, mit Zustimmung des Betriebsrates

auch flexible Beschäftigungsinstrumente eingeführt. Vor allem aber

nahm Marcon die Modellpolitik in Angriff. Statt teurer

Nischenprodukte in Mini-Auflagen lag der Fokus wieder auf dem

Volumengeschäft. Neue Modelle wurden intern entwickelt, in kürzester

Zeit 28 neue Modelle gestemmt. Marcon umging die Zwischenhändler und

gab die Wohnmobile lieber günstiger an den Endhandel ab.

'Margenterroristen' nennen ihn seitdem die Konkurrenten. Aber die

Maßnahmen hatten Erfolg: Nach der Halbierung des Umsatzes 2008 auf

2009 von 305 auf 134 Millionen Euro stieg er von 2009 bis 2011 wieder

auf 241 Millionen Euro an. Der Gewinn lag 2011 bei 13 Millionen Euro.

Für 2014 sind 367 Millionen Euro Umsatz angepeilt. Auch bei den

Mitarbeiterzahlen macht sich der Aufschwung bemerkbar: 400

zusätzliche Stellen (860 Mitarbeiter 2008) hat Giovanni Marcon schon

neu geschaffen, in den nächsten zwei Jahren sollen noch einmal 200

dazukommen.

'Turnarounder des Jahres 2012' in der Kategorie der mittleren

Unternehmen (200 bis 750 Mitarbeiter) ist Dr. Werner Lanthaler,

Vorsitzender des Vorstandes der Evotec AG aus Hamburg. Das 1993 vom

Chemie-Nobelpreisträger Manfred Eigen und anderen Wissenschaftlern

gegründete Biotech-Unternehmen drohte 2008 in die Insolvenz zu

stürzen, der Aktienkurs lag bei nur noch 55 Cent - ein Pennystock.

Bei 40 Millionen Euro Umsatz belief sich der operative Verlust auf 50

Millionen Euro. Der Aufsichtsrat suchte nach einem neuen Chef und

stieß dabei auf Dr. Werner Lanthaler, Ex-McKinsey-Berater und

Finanzvorstand des österreichischen Impfstoff-Entwicklers Intercell.

Unter der Maxime 'kein Zeitverlust' präsentierte der neue Chef nach

drei Wochen einen Aktionsplan bis 2012, der vorsah, sich auf das

Dienstleistungsgeschäft in Forschungsallianzen mit Pharmakonzernen zu

konzentrieren, die Entwicklung von Medikamenten auf die

aussichtsreichsten Produkte zu beschränken und nur in Partnerschaften

voranzu¬treiben sowie die operativen Kosten maßgeblich zu reduzieren.

Die Forschungsausgaben wurden zurückgefahren, 90 der 420 Mitarbeiter

wurde gekündigt. Die Umstrukturierung von Evotec kam gerade zur

rechten Zeit, in der Pharmaindustrie wurde verstärkt die

Frühphasenforschung für neue Wirkstoffe ausgelagert. Hier konnte

Evotec punkten: mit exzellentem Know-how und der Fähigkeit,

technologisch hoch effizient zu arbeiten. Inzwischen gibt es

Entwicklungspartnerschaften und Forschungsallianzen mit rund 60

Unternehmen, erst im Oktober wurde eine fünfjährige Zusammenarbeit

mit Bayer vereinbart. Evotec ist heute profitabel, schon 2010 wies

das Unternehmen einen operativen Gewinn aus - den ersten in der

Firmengeschichte. Seit dem Antritt von Lanthaler stieg der Aktienkurs

auf drei Euro, ein Plus von 400 Prozent seit Frühjahr 2009. Der Fokus

der Firma liegt inzwischen auf Expansion, Unternehmen in Göttingen,

München und San Francisco wurden gekauft, die Mitarbeiterzahl stieg

auf 600. Der Umsatz soll 2012 bei 90 Millionen Euro liegen. Ein neuer

Aktionsplan, der bis 2016 läuft, definiert die neuen Ziele von Werner

Lanthaler: Evotec soll den Umsatz um zehn Prozent steigern und etwa

20 Millionen Euro jährlich investieren. Im Moment ist Werner

Lanthaler allerdings nicht an Bord, eine Erkrankung zwingt ihn in

eine ungeplante Ruhephase, per E-Mail und Tele¬fon arbeitet er aus

Wien, wo er sich behandeln lässt.

'Turnarounder des Jahres 2012' in der Kategorie der kleinen

Unternehmen (bis 200 Mitarbeiter) ist Holger Weidmann,

Geschäftsführer der Krautzberger GmbH aus Eltville am Rhein. Das 1902

gegründete Unternehmen für Druckluftspritzpistolen ging Anfang 2009

in die Planinsolvenz. 2008 riss die Finanzkrise ein großes Loch in

die Auftragsbestände, Anfang 2009 lagen sie 70 Prozent niedriger als

im Jahr davor. Selbst Kündigungen und Kurzarbeit schafften keinen

Spielraum. Neben den fehlenden Aufträgen war auch der Rückkauf der

ehemaligen Betriebsstätte in Leipzig Grund für die finanzielle

Schieflage, das Geschäft war insgesamt zu kurzfristig finanziert.

Jährlich mussten Verlustübernahmen bis zu einer Million Euro

geleistet werden. Im Januar 2009 schließlich konnte der Lohn für die

Mitarbeiter nicht mehr gezahlt werden. Mit einem

Planinsolvenz-Verfahren wollten die Brüder Weidmann retten, was zu

retten war. Der erste Schritt war ein Forderungsverzicht der

Gläubiger. Die Weidmanns erreichten, dass diese auf 94 Pro¬zent ihrer

Forderungen verzichteten. Aber es waren weitere Einsparungen nötig -

sie gingen soweit, dass die Mitarbeiter sogar selbst Arbeitsplätze

und Toiletten reinigten. Rettender Strohhalm war das Insolvenzgeld,

das die Mitarbeiter drei Monate als Lohn¬ersatz bekamen. Trotzdem

mussten noch 30 der 90 Beschäftigten entlassen werden. Auch die

Leipziger Immobilien, die seit 20 Jahren Verluste einbrachten, wurden

abgewickelt. Um Kunden und Zulieferer zu überzeugen, dass es mit

Krautzberger wieder nach vorn gehen werde, griff Weidmann zu

ungewöhnlichen Methoden. Er ging völlig offen mit der prekären

Situation der Firma um, ließ ZDF und Hessischen Rundfunk

Fernsehreportagen über die Auswirkungen der Krise bei sich im Betrieb

machen. Und setzte beim Insolvenzverwalter durch, dass trotz

Streichen aller Messeauftritte wenigstens der Stand auf der Hannover

Messe bestehen blieb. Die Maßnahmen zeigten Wirkung: Schon 2010 wurde

das Insolvenzverfahren abgeschlossen, ein Gewinn von zwei Millionen

Euro konnte ausgewiesen werden. Ende März 2012 zahlte Krautzberger

die letzte Rate der Verwertungsquote an die Gläubiger. Für Holger

Weidmann liegt der Grund für den Turnaround nicht nur im

Spezialwissen der Firma, sondern auch im Zusammenhalt zwischen ihm

und seinem Bruder, auf den er sich in der Geschäftsleitung unbedingt

verlassen konnte - 'so etwas ist unbezahlbar'.

'Die diesjährigen Preisträger zeigen, dass mit Einsatz,

Kreativität, Hartnäckigkeit und Durchsetzungswillen auch bei

scheinbar hoffnungslosen Fällen ein erfolgreicher Turnaround möglich

ist', sagt Dr. Arno Probst. Dr. Nikolaus Förster ergänzt: 'Es zeigt

sich immer wieder, wie entscheidend die Persönlichkeit des

Unternehmers ist. Intelligente Konzepte allein reichen nicht aus, um

einen Turnaround erfolgreich zu bewältigen.'

Mitglieder der Jury sind - neben Dr. Arno Probst,

Vorstandsmitglied der BDO AG, und 'impulse'-Chefredakteur Dr.

Nikolaus Förster - Martin Fischedick, Bereichsvorstand Cor¬porate

Banking der Commerzbank AG, Prof. Dr. Hans-Jürgen Kirsch, Institut

für Rech¬nungslegung und Wirtschaftsprüfung der Westfälischen

Wilhelms-Universität Münster, Eberhard von Rundstedt, ehemaliger

Geschäftsführer von Rundstedt HR Partners, Albrecht von der Hagen,

Hauptgeschäftsführer von DIE FAMILIENUNTERNEHMER - ASU e.V., sowie

Dr. Matthias Wittstock, Leiter des Referats Unternehmensgründung im

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

Fotos von der Preisverleihung können angefordert werden per Tel.

040/3992720 oder E-Mail an presse@publikom.com.

Originaltext: impulse, G+J Wirtschaftsmedien

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8327

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8327.rss2

Pressekontakt:

Philippe Prinz von Croÿ, Projektleiter Turnarounder

BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,

Tel. 040/30293-387, philippe.croy@bdo.de

Antonia Götsch, Leitende Redakteurin Mittelstand

G+J Wirtschaftsmedien, Tel. 040/3703-0, goetsch.antonia@guj.de

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