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ots.CorporateNews: ING Investment Management / Emerging Equity Markets Monthly - November 2011

Veröffentlicht am 18.11.2011, 14:51
Emerging Equity Markets Monthly - November 2011

Frankfurt am Main (ots) - Einleitung

Der Ausblick für die Schwellenländer hängt in hohem Maße von der

Lage im Euroraum sowie davon ab, inwieweit China seine

Binnennachfrage ankurbeln kann. In Bezug auf den Euroraum sind wir

weiterhin sehr besorgt. China dagegen sehen wir weiterhin als eine

der wenigen Quellen an, aus denen in den kommenden Monaten gute

Nachrichten für die Finanzmärkte kommen könnten.

In dieser Ausgabe des Emerging Equity Markets Monthly (EEMM)

werden wir erläutern, wie wir uns angesichts unserer Prognosen für

den Euroraum und für China positionieren. Wir sind weiterhin defensiv

positioniert und haben diejenigen Länder untergewichtet, die am

stärksten vom Welthandel abhängig sind und den größten ausländischen

Finanzierungsbedarf aufweisen. Gleichzeitig halten wir China, Indien

und Russland für attraktiv, da die Wachstumsdynamik in diesen Ländern

höher als anderswo sein dürfte.

Langsameres Wachstum der Weltwirtschaft, Verschärfung der Krise im

Euroraum, China als Hoffnungsträger

Nach einer merklichen Unterperformance im September schnitten

Schwellenländer-Aktien im Oktober und November relativ gut ab. Der

Kursrückgang im September war vor allem auf die Befürchtung

zurückzuführen, dass es in China zu einer harten Landung kommen

könne.

Die chinesischen Behörden begannen bereits im September, die

Kreditvergabebedingungen für kleine und mittelständische Unternehmen

zu lockern. Und in der ersten Oktoberwoche wurde eine politische

Kursänderung deutlich signalisiert, indem die erste Anleiheemission

einer Provinz zur Finanzierung von Infrastrukturinvestitionen

angekündigt wurde. Seither waren weitere Belege für eine

Lockerungstendenz zu erkennen: ein Paket mit steuerlichen Maßnahmen

und zur Förderung der Kreditvergabe an kleine und mittelständische

Unternehmen und ein Anstieg der Neukreditvergabe der Banken. In der

letzten Oktober- und der ersten Novemberwoche war das

Neukreditvolumen um 25% höher als in den ersten Oktoberwochen.

Diese Hinweise auf eine politische Kursänderung haben dazu

beigetragen, die Furcht vor einer harten Landung merklich abklingen

zu lassen, die den chinesischen Markt belastet und zu einer

deutlichen Unterperformance von Schwellenländer-Aktien gegenüber den

Industrieländern geführt hat. Die Stimmungsaufhellung in Bezug auf

den politischen Kurs und die Konjunktur in China erwies sich als

kräftig genug, um die negativen Auswirkungen der verschlechterten

Situation im Euroraum auf die Schwellenländer zu kompensieren.

Da es inzwischen tatsächlich als möglich erscheint, dass

Griechenland aus dem Euroraum ausscheidet, und italienische

Anleiherenditen ein gefährliches Niveau erreicht haben, hat sich die

Krise in Europa (wieder einmal) zugespitzt. Die möglichen

Implikationen für das weltweite Finanzsystem, den Welthandel und die

Kapitalströme in die Schwellenländer sind beträchtlich. Die globalen

Aktienmärkte - einschließlich der Schwellenländer-Aktien - sind

anfällig. Im bisherigen Jahresverlauf war die Korrektur moderat. In

den vergangenen Wochen haben sich die Märkte bemerkenswert gut

gehalten. Die Wirtschaftsdaten aus den USA und China waren zuletzt

besser als erwartet, aber zugleich sind die Risiken für das

europäische Finanzsystem nunmehr höher als noch vor einigen Monaten.

Unseres Erachtens könnten die Aktienkurse von ihrem gegenwärtigen

Niveau aus deutlich sinken, wenn die Krise im Euroraum weiter

schwelt.

Trotz des günstigeren Ausblicks für China sind die Schwellenländer

nicht immun. Im aktuellen Umfeld, in welcher das weltweite Wachstum

weiterhin schwächelt, und die größte Wirtschaft Europa auf eine

Rezession zusteuert, bedingt durch große Risiken einer umfassenden

Bankenkrise und schlechten Aussichten beim Handelswachstum und beim

Kapitalfluss. Das Exportwachstum in Asien ist bereits seit drei

Monaten negativ. Der Gesamtwert der Exporte der asiatischen

Schwellenländer ist inzwischen um 7% niedriger als im Juli. Bei der

jüngsten Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex für China ging der

Wert für die Export-Auftragseingänge wieder unter die neutrale

Schwelle von 50 zurück, was darauf hindeutet, dass das Exportwachstum

in den kommenden Monaten und vielleicht sogar Quartalen negativ

bleiben dürfte.

Unsere schwerwiegenden Befürchtungen in Bezug auf die Lage im

Euroraum und die Anfälligkeit der Kapitalströme in die

Schwellenländer sind die Hauptgründe dafür, dass wir in unserem

Schwellenländer-Aktienportfolio eine defensive Positionierung

beibehalten. Wir halten diejenigen Märkte für attraktiv, in denen die

Wachstumsdynamik stärker als anderswo sein dürfte: China, Indien und

Russland. In China verlangsamt sich das Wachstum, aber da der

Inflationsdruck sinkt und die Behörden die Wirtschaftspolitik

gelockert haben, halten wir das Risiko einer harten Landung im Jahr

2012 für begrenzt. Der Aktienmarkt entwickelt sich seit Anfang

Oktober günstig, und unseres Erachtens besteht beträchtliches

Aufwärtspotenzial, wenn die Behörden ihren Lockerungskurs fortsetzen.

Unsere negative Prognose für Europa hängt mit der positiven Prognose

für China zusammen. Wir sind der Auffassung, dass die chinesischen

Behörden entschiedener handeln werden, wenn sich das Exportwachstum

stärker abschwächt. Anders ausgedrückt: Eine Verschärfung der Krise

in Europa führt zu einer aggressiveren Lockerung der Politik in

China.

Die Gründe für Investitionen in Indien sind nicht so eindeutig.

Die Konjunktur verlangsamt sich wegen der höheren Zinsen und der

politischen Turbulenzen, was sich auf die Infrastrukturinvestitionen

ausgewirkt hat. Der Aktienmarkt hat von Oktober 2010 bis Februar 2011

schlecht abgeschnitten. Seither hat sich Indien parallel zu den

übrigen Schwellenländern entwickelt. In der Zwischenzeit sind die

Gewinnerwartungen gesunken, und die Marktbewertung ist zum

langfristigen Durchschnitt zurückgekehrt. Die Zentralbank hat die

Zinsen in den vergangenen anderthalb Jahren um 3,75% angehoben und

dürfte sie nicht weiter erhöhen. Das Wachstum dürfte auch im

kommenden Jahr bei über 7% liegen. Die Inflationsrate ist mit 9% noch

hoch, dürfte aber in den kommenden Quartalen sinken, wenn sich das

Wachstum verlangsamt. Wir halten den Markt im derzeitigen weltweiten

Umfeld vor allem deshalb für attraktiv, weil Indiens Wachstum unseres

Erachtens vor allem von endogenen Faktoren getragen wird.

Russland ist vor allem aufgrund des Bewertungsniveaus attraktiv;

der Markt ist einem 12-Monats-KGV von lediglich 5x mit Abstand der

billigste Schwellenländermarkt. Auch die hohe Wahrscheinlichkeit

einer Wachstumsbeschleunigung in den kommenden Quartalen ist von

großer Bedeutung. Dies steht in klarem Gegensatz zu den übrigen

Schwellenländern, wo sich das Wachstum eindeutig verlangsamt. Die

Regierung, die in der ersten Jahreshälfte eine restriktive

Fiskalpolitik verfolgte, hat begonnen, die Konjunktur vor den

Parlaments- bzw. Präsidentschaftswahlen im Dezember bzw. März

anzukurbeln. Gleichzeitig bleibt der Ölpreis trotz der weltweiten

Konjunkturverlangsamung robust. Wir haben unser Engagement in

Russland Anfang Oktober erhöht, weil der Markt zu den

Hauptprofiteuren eines lockereren Kurses in China gehören dürfte.

Fazit

Schwellenländer-Aktien haben während der jüngsten Probleme im

Euroraum gut abgeschnitten. Grund dafür ist der günstigere Ausblick

für China. Die ersten Schritte hin zu einer politischen Lockerung und

die sinkende Inflationsrate deuten darauf hin, dass aus China auch in

den kommenden Monaten gute Nachrichten für Schwellenländer-Aktien

kommen könnten. Die Lage im Euroraum stellt weiterhin das größte

Risiko für die Finanzmärkte allgemein und sicherlich auch für

Schwellenländer-Aktien dar. Der Welthandel und die Kapitalströme in

die Schwellenländer sind anfällig. Weiterhin sollten Länder gemieden

werden, die besonders stark vom Exportwachstum und von ausländischen

Portfoliozuflüssen abhängig sind.

Maarten-Jan Bakkum

GEM equity strategist

Originaltext: ING Investment Management

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66684

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66684.rss2

Pressekontakt:

ING Investment Management

Birgit Stocker

-Head of PR D/A/CHT:

+49 69 50 95 49 - 15

e-mail: birgit.stocker@ingim.com

www.ingim.de

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