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Veröffentlicht am 26.05.2012, 10:01
taz: Künftiger Deutsche-Bank-Chef bot selbst Schrott-Papier an /

Dokumente aus US-Untersuchungsausschuss zeigen Anshu Jains

Vergangenheit als Investmentbanker

Berlin (ots) - Interne Unterlagen aus der Deutschen Bank zeigen:

Der neue Bankchef Anshu Jain war im Jahr 2007 persönlich am Verkauf

einer Anlage beteiligt, die der Bank eine Schadensersatz-Klage

einbrachte. Jain soll am kommenden Freitag gemeinsam mit Jürgen

Fitschen den Vorstandsvorsitz der Deutschen Bank übernehmen. Wie die

taz-Wochenendausgabe berichtet, finden sich die Hinweise auf die

Verstrickung Jains in einer Dokumentation des

Untersuchungsausschusses des US-Senats, der die Ursachen der

Finanzkrise erforschte.

In dem Schadensersatz-Verfahren hatte sich die Deutsche Bank im

Februar 2012 außergerichtlich geeinigt. Sie zahlte eine Summe, deren

Höhe sie nicht bekannt geben möchte. Kläger war eine

Tochtergesellschaft der deutschen Mittelstandsbank IKB mit dem Namen

Loreley, die bei ihren Geschäften mit der Deutschen Bank knapp 440

Millionen Dollar verloren hatte. Die IKB musste im Jahr 2007 von der

Bundesregierung mit mehreren Hilfspaketen gerettet werden.

Der Senatsausschuss hatte hunderttausende interne Mails und

Dokumente von Banken, Versicherungen und Aufsichtsbehörden gesichtet

und eine Auswahl davon veröffentlicht. Eins der Dokumente ist eine

Excel-Datei, in der die Mitarbeiter der Deutschen Bank Anfang des

Jahres 2007 notierten, welchen Anlegern sie Anteile an dem

Hypothekenfonds Gemstone VII anbieten und wie die Verhandlungen mit

den Anlegern laufen. Daraus geht hervor, dass Jain die Papiere der

Schweizer Bank UBS anbot. Er hatte allerdings keinen Erfolg, da die

UBS nicht zugriff.

Andere Vertreter der Bank waren erfolgreicher. Die IKB kauft

Anteile an Gemstone VII für 87 Millionen Dollar, die Commerzbank für

15 Millionen Dollar. In den Verkaufsunterlagen zu Gemstone VII

prognostizierte die Deutsche Bank, die Qualität der in Gemstone VII

enthaltenen Kredite werde sich während der Laufzeit verbessern. Das

Gegenteil passiert: Sowohl die Anteile der Commerzbank als auch die

der IKB sind inzwischen wertlos.

Am 5. Oktober 2011 reichten mehrere IKB-Tochtergesellschaften in

New York Klage gegen die Deutsche Bank ein. Die Darstellungen der

Deutschen Bank in dem Verkaufsprospekt seien 'falsch und irreführend'

gewesen, die Bank habe 'vorsätzlich oder unter rücksichtsloser

Missachtung der Wahrheit' gehandelt. Die IKB-Tochtergesellschaften

zitierten in ihrer Klage ausführlich aus den internen Dokumenten der

Bank, die der Senat veröffentlicht hatte. Es ging vor allem um den

Mailverkehr von Greg Lippmann, einem der Top-Händler der Bank. Er

arbeitete in der Investmentsparte, die Anshu Jain schon damals

leitete. Lippmann war an der Auswahl der Hypothekenpapiere beteiligt,

die in Gemstone VII gebündelt und weiterverkauft wurden.

Als 'Crap', also Schrott, bezeichnete Lippmann etwa das

Hypothekenpapier ABSHE 2006-HE1 M7. Genau dieses Papier ist mit fünf

Millionen Dollar in Gemstone VII enthalten. Ebenfalls Bestandteil

waren von Gemstone 80 Millionen Dollar Hypothekenpapiere der

kalifornischen Bank Long Beach, laut Lippmann 'einer der schwächsten

Namen im Markt'.

Auf die taz-Nachfrage, ob Jain beim Anbieten von Gemstone auf die

Bewertungen seines Händlers Greg Lippmann hinwies, antwortete

Deutsche-Bank-Sprecher Ronald Weichert: 'Ich glaube nicht, dass er da

großen Kontakt gehabt hat.' Er nannte die vom US-Senatsausschuss

dokumentierten internen E-Mails 'nicht bemerkenswert'. Sie zeigten

lediglich, 'dass es am Markt wie auch innerhalb der Deutschen Bank

unterschiedliche Auffassungen über die Perspektiven des

US-Wohnimmobilienmarktes gab'.

Originaltext: taz - die tageszeitung

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Pressekontakt:

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