WAZ: Lupenreiner Merkelismus - Kommentar von Knut Pries
Essen (ots) - In der Reihe europäischer Krisengipfel ist die erste
Zusammenkunft 2012 eine klein dimensionierte Veranstaltung mit
knapper Tagesordnung. Doch hat das Treffen für Angela Merkel
besondere Bedeutung: Es markiert eine wichtige Etappe auf dem Weg aus
der Krise. Der Gipfel erteilt den beiden Instrumenten den Segen, die
dafür sorgen sollen, dass die Währungsunion nie wieder in eine
existenzbedrohende Schieflage gerät. Der Rettungsschirm ESM und der
Euro-Fiskalpakt sind lupenreiner Merkelismus. Sie folgen der Logik,
wonach man den Willen zum Sparen durch Zwang ersetzen muss und die
Märkte erst wieder Kredite spendieren werden, wenn der Schuldner
Merkels Zwangsjacke anhat. Wenn das System festgezurrt ist, wird umso
schmerzlicher offenkundig, dass die akute Bedrohung fortdauert:
Griechenland rutscht weiter auf den Abgrund zu. Merkel weiß das -
ihre Schwerpunktsetzung ist nicht nur der Versuch, alle zur
Stabilität zu erziehen. Sie soll auch die Landsleute auf eine
unangenehme Wahrheit vorbereiten: Es wird dieses Mal noch teurer -
aber ich habe dafür gesorgt, dass es kein nächstes Mal gibt.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Essen (ots) - In der Reihe europäischer Krisengipfel ist die erste
Zusammenkunft 2012 eine klein dimensionierte Veranstaltung mit
knapper Tagesordnung. Doch hat das Treffen für Angela Merkel
besondere Bedeutung: Es markiert eine wichtige Etappe auf dem Weg aus
der Krise. Der Gipfel erteilt den beiden Instrumenten den Segen, die
dafür sorgen sollen, dass die Währungsunion nie wieder in eine
existenzbedrohende Schieflage gerät. Der Rettungsschirm ESM und der
Euro-Fiskalpakt sind lupenreiner Merkelismus. Sie folgen der Logik,
wonach man den Willen zum Sparen durch Zwang ersetzen muss und die
Märkte erst wieder Kredite spendieren werden, wenn der Schuldner
Merkels Zwangsjacke anhat. Wenn das System festgezurrt ist, wird umso
schmerzlicher offenkundig, dass die akute Bedrohung fortdauert:
Griechenland rutscht weiter auf den Abgrund zu. Merkel weiß das -
ihre Schwerpunktsetzung ist nicht nur der Versuch, alle zur
Stabilität zu erziehen. Sie soll auch die Landsleute auf eine
unangenehme Wahrheit vorbereiten: Es wird dieses Mal noch teurer -
aber ich habe dafür gesorgt, dass es kein nächstes Mal gibt.
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