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Veröffentlicht am 19.10.2011, 21:16
Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema

Bankenrettung:

Bielefeld (ots) - Karl Blessing, Bundesbankpräsident in den

sechziger Jahren, meinte kürzlich ganz lapidar: »Es gibt keine harte

Währung ohne harte Maßnahmen.« Die Frage ist nur: Für wen sind sie

hart? Nur für die Steuerzahler, oder auch für die Politiker, oder gar

für die Banken? In der Tat, es geht nicht mehr nur um Griechenland,

wo gestern ein Streik das Land lahmlegte und heftige Proteste gegen

die geplanten Sparmaßnahmen stattfanden. Das Finanzsystem weltweit

steht vor einem Umbruch. Die Wut über die Boniritter und ihre

ausbleibende Rechenschaftsablegung wächst. Die »Neue Zürcher Zeitung«

warnt: »Gelingt es nicht, Sprachlosigkeit und Ignoranz zu überwinden,

wird die Belastbarkeit des sozialen Zusammenhalts zur eigentlichen

Schicksalsfrage westlicher Demokratien.« Das haben auch manche

Politiker verstanden. Finanzminister Schäuble bereitet die

Ackermänner dieser Welt schon auf harte Maßnahmen vor. Die

systemrelevanten Banken werden mehr als geplant dazu beitragen

müssen. Im Klartext: Sie werden ihre griechischen Staatsanleihen, mit

denen sie bisher satte Gewinne einfuhren, abschreiben müssen. Und das

Risiko werden sie selber tragen, so dass sie an ihre Reserven ran

müssen. Seither geht die Angst um, die Banken misstrauen einander

wieder. Statt sich gegenseitig wie üblich Geld zu leihen bringen sie,

aus Angst vor faulen Krediten in den Tresoren der Kollegen, ihr Geld

lieber zur Europäischen Zentralbank, auch wenn sie dort sehr viel

weniger Zinsen dafür bekommen. Dieses Misstrauen jedoch gefährdet die

Realwirtschaft und die Kommunen. Denn Unternehmen und Kommunen

bekommen von den Banken kaum noch Kredite. Schlimmer noch als in

Deutschland grassiert die Angst in Frankreich. Deshalb würde der

französische Präsident gern auf das Geld der Europäischen Zentralbank

zugreifen, um eben die französischen Banken zu retten. Davor aber

steht noch seine Freundin Angela Merkel. Beim EU-Gipfel am Wochenende

wird man gemeinsam beraten, wie man wo an Geld herankommt, ohne das

Gesicht und die nächsten Wahlen zu verlieren - und um die Banken zu

retten. Ein gewisses Geschmäckle haben die Forderungen der Euro- und

Europa-Retter schon. Wenn Kommissionspräsident Barroso etwa keck eine

höhere Kapitalausstattung der Banken und den Verzicht auf Boni und

Dividenden fordert, dann darf man auch fragen: Woher sollen die

Banken das Kapital bekommen, um sich besser auszustatten? Die

diversen Rettungsfonds werden es ermöglichen. Und das ist wieder das

Geld des Steuerzahlers. Redlich ist das nicht. Ehrlicher wäre es, mal

ein paar Banken das Risiko ihrer Gier zahlen zu lassen. Und kostete

es die eine oder andere Pleite eines Bankerfreundes. Für diese

Casino-Banker muss es beim Gipfel heißen: Rien ne va plus - nichts

geht mehr. Das ist hart aber immer noch billiger als der Verlust des

sozialen Zusammenhalts.

Originaltext: Westfalen-Blatt

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Pressekontakt:

Westfalen-Blatt

Nachrichtenleiter

Andreas Kolesch

Telefon: 0521 - 585261

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