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Veröffentlicht am 02.12.2011, 21:31
Aktualisiert 02.12.2011, 21:32
Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Euro-Krise

Bielefeld (ots) - Irgendwie wollen Weissagung und Wahrnehmung

nicht zusammenpassen: Während weltweit Ökonomen vor dem Kollaps der

Euro-Zone warnen, werden an diesem zweiten Adventswochenende auch in

Paderborn und Gütersloh, in Herford, Höxter und Bielefeld die

Innenstädte wieder voll sein. Das Weihnachtsgeschäft läuft auf

Hochtouren. Noch lassen sich die Menschen nicht verrückt machen. Das

ist gut so und sollte nicht nur den heimischen Einzelhandel freuen.

Zwar ist die Euro-Krise seit Jahr und Tag in aller Munde, doch hatten

wir Deutschen darunter bisher vergleichsweise wenig zu leiden. Auch

haben das mediale Dauerfeuer und die andauernden Gipfeltreffen das

Publikum ermüdet. Das alles führt zu einer Ruhe, die trügerisch ist.

Ohne die konzertierte Aktion der Notenbanken zur Wochenmitte wäre der

internationale Bankenhandel womöglich schon zusammengebrochen. Auch

ohne jede Panikmache kommt man nicht umhin, die Lage als überaus

bedrohlich zu beschreiben. Angela Merkel versucht genau diesen

Spagat. In ihrer Regierungserklärung sprach die Kanzlerin von »der

schwersten Bewährungsprobe, die Europa je erlebt hat«. Nur tat sie

dies angesichts der ungeheuren Aufregung rundherum erstaunlich

unaufgeregt. Auch weigert sie sich weiterhin standhaft, den Eindruck

zu erwecken, es könne den einen großen Befreiungsschlag geben.

Gleichwohl sind die Eckpunkte für das Treffen mit Nicolas Sarkozy und

den EU-Gipfel klar. Die Kanzlerin will Vertragsänderungen, die die

Einhaltung der Stabilitätskriterien der politischen Willkür und

nationalstaatlichem Egoismus entziehen - gerichtsfeste Sanktionen

inklusive. Angela Merkel nähme es notfalls in Kauf, dass dabei nur

die 17 Staaten der Euro-Zone mitziehen. Im Gegenzug wird sie, wenn

auch zähneknirschend, zustimmen, dass die Europäische Zentralbank

zumindest für einen längeren Zeitraum und in noch größerem Umfang als

bisher Staatsanleihen aufkauft. Vorerst weiter tabu bleiben für die

Kanzlerin Eurobonds. Was Wunder, würden ihr die doch innenpolitisch

um die Ohren gehauen - nicht nur von den Koalitionspartnern CSU und

FDP, sondern vor allem vom Bundesverfassungsgericht. Angela Merkel

bleibt bei ihrer Doppelstrategie: Sie will nicht nur den Euro durch

die Krise retten, sie will zugleich den institutionellen Rahmen der

EU so ändern, dass die Fehler im System behoben werden, die vor allem

mit Blick auf die Euro-Zone zu beklagen sind. Anders gesagt: Während

der Notfallversorgung des Patienten leitet sie schon die Reha ein,

weil der Leidensdruck in dieser Phase naturgemäß am größten ist. Das

ist und bleibt ein gewagtes Unterfangen. Die vermeintlich

risikoscheue Angela Merkel geht volles Risiko. Scheitert ihr Plan,

dürfte nicht nur ihre Kanzlerschaft, sondern auch der Euro am Ende

sein. Geht er auf, werden die Geschichtsbücher die Kanzlerin eines

Tages als Architektin eines neuen Europa ausweisen.

Originaltext: Westfalen-Blatt

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Pressekontakt:

Westfalen-Blatt

Nachrichtenleiter

Andreas Kolesch

Telefon: 0521 - 585261

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