BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der CDU-Handelsexperte Daniel Caspary hält im Streit um das potenziell weltgrößte Freihandelsabkommen zwischen der EU und der USA einen Abschluss noch 2015 für möglich. Voraussetzung sei allerdings ein Beschluss des US-Kongresses als klares Zeichen, "dass wir in die ernsten Verhandlungen eintreten", sagte der handelspolitische Sprecher der christdemokratischen EVP-Fraktion des Europaparlaments dem Informationsdienst dpa Insight EU. Die amerikanische Seite müsse eine Sondervollmacht zum Abschluss des Abkommens liefern, forderte er.
"Meine Befürchtung ist, dass wir die vor Ende des Jahres nicht bekommen", warnte Caspary. Seiner Einschätzung nach ist die Gefahr groß, dass sich 2014 für die Verhandlungen als verlorenes Jahr herausstellen könnte. Gründe sind beispielsweise der Wechsel der EU-Kommission nach der Europawahl im Mai sowie die Kongresswahlen in den USA im November.
Die EU und die USA verhandeln über die Schaffung der weltgrößten Freihandelszone mit insgesamt rund 800 Millionen Bürgern. Ziele der "Transatlantic Trade and Investment Partnership" (TTIP) sind vor allem, Zölle, unnötige Regulierungen und Hürden für Investitionen abzubauen.nl