DAMASKUS/GENF/MOSKAU (dpa-AFX) - Die syrischen Sicherheitskräfte haben am Freitag nach Angaben der Opposition mindestens 15 Menschen getötet. 50 weitere Demonstranten wurden bei den seit Monaten anhaltenden Protesten gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad verletzt. Unter den Getöten ist auch der kurdische Dissident Meschaal Timo. Er starb, als Sicherheitskräfte sein Haus in Kamischli stürmten, wie syrische Aktivisten in Beirut weiter mitteilten.
Timo war Mitglied des Politbüros der oppositionellen Kurdischen Volks-Union und praktisch ihr Sprecher. Die rund zwei Millionen Kurden in Syrien werden vom Assad-Regime systematisch diskriminiert. Doch auch andernorts gingen die Sicherheitskräfte mit gewohnter Brutalität vor. In der Ortschaft Al-Kusair in der Provinz Homs wurde ein Kind erschossen, seine Mutter wurde verletzt.
Die Proteste an diesem Freitag standen erstmals unter dem Motto 'Der Nationalrat vertritt mich'. Der Syrische Nationalrat hatte sich am vergangenen Wochenende in Istanbul als Dachverband der verschiedenen syrischen Oppositionsgruppen und Vereine gegründet. Erklärtes Ziel des 140-köpfigen Gremiums ist es, das Assad-Regime mit Mitteln des friedlichen Protests zu stürzen.
Das syrische Regime hat die Opposition beschuldigt, bei den Auseinandersetzungen während der vergangenen Monate 1100 Menschen getötet zu haben. Der stellvertretende Außenminister, Faisal Mekdad, kündigte am Freitag im UN-Menschenrechtsrat in Genf an, eine entsprechende Liste mit den Namen vorlegen zu wollen.
Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hatte zuvor bekanntgegeben, dass Sicherheitskräfte des Regimes von Baschar al-Assad mindestens 2900 Mitglieder der Opposition getötet haben .
Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat eine gewaltsame Einmischung in den Konflikt in Syrien nach libyschem Vorbild abgelehnt. Russland habe die jüngste Syrien-Resolution im Weltsicherheitsrat gerade deshalb verhindert, weil diese ein militärisches Einschreiten wie in Libyen ermöglicht hätte, erklärte Medwedew am Freitag. Moskau wolle die Wiederholung eines solchen Szenarios verhindern.
In Syrien lagen die Schwerpunkte der Demonstrationen am Freitag in den nördlichen Provinzen Homs und Idlib sowie die südliche Provinz Daraa. Die Sicherheitskräfte gingen an vielen Orten mit brutaler Gewalt gegen die Demonstranten vor. In Al-Rastan, wo die Armee jüngst eine Menschenjagd auf Deserteure unternommen hatte, umstellten Panzer die Moscheen, um die Gläubigen nach dem Freitagsgebet an Kundgebungen zu hindern.
Die Aktivistin Suhair al-Attasi rief den neuen Nationalrat dazu auf, 'sofort aktiv zu werden, um den Schutz der Zivilisten zu garantieren'. In einem von der Protestbewegung am Freitag veröffentlichten Video erklärte Al-Attasi, die Revolution werde so lange weitergehen, 'bis der Mörder (Assad) und seine Familie gestürzt sind'. Syrien müsse ein demokratisches Land werden, in dem die Bürger in Würde leben könnten./gm/DP/she
Timo war Mitglied des Politbüros der oppositionellen Kurdischen Volks-Union und praktisch ihr Sprecher. Die rund zwei Millionen Kurden in Syrien werden vom Assad-Regime systematisch diskriminiert. Doch auch andernorts gingen die Sicherheitskräfte mit gewohnter Brutalität vor. In der Ortschaft Al-Kusair in der Provinz Homs wurde ein Kind erschossen, seine Mutter wurde verletzt.
Die Proteste an diesem Freitag standen erstmals unter dem Motto 'Der Nationalrat vertritt mich'. Der Syrische Nationalrat hatte sich am vergangenen Wochenende in Istanbul als Dachverband der verschiedenen syrischen Oppositionsgruppen und Vereine gegründet. Erklärtes Ziel des 140-köpfigen Gremiums ist es, das Assad-Regime mit Mitteln des friedlichen Protests zu stürzen.
Das syrische Regime hat die Opposition beschuldigt, bei den Auseinandersetzungen während der vergangenen Monate 1100 Menschen getötet zu haben. Der stellvertretende Außenminister, Faisal Mekdad, kündigte am Freitag im UN-Menschenrechtsrat in Genf an, eine entsprechende Liste mit den Namen vorlegen zu wollen.
Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hatte zuvor bekanntgegeben, dass Sicherheitskräfte des Regimes von Baschar al-Assad mindestens 2900 Mitglieder der Opposition getötet haben .
Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat eine gewaltsame Einmischung in den Konflikt in Syrien nach libyschem Vorbild abgelehnt. Russland habe die jüngste Syrien-Resolution im Weltsicherheitsrat gerade deshalb verhindert, weil diese ein militärisches Einschreiten wie in Libyen ermöglicht hätte, erklärte Medwedew am Freitag. Moskau wolle die Wiederholung eines solchen Szenarios verhindern.
In Syrien lagen die Schwerpunkte der Demonstrationen am Freitag in den nördlichen Provinzen Homs und Idlib sowie die südliche Provinz Daraa. Die Sicherheitskräfte gingen an vielen Orten mit brutaler Gewalt gegen die Demonstranten vor. In Al-Rastan, wo die Armee jüngst eine Menschenjagd auf Deserteure unternommen hatte, umstellten Panzer die Moscheen, um die Gläubigen nach dem Freitagsgebet an Kundgebungen zu hindern.
Die Aktivistin Suhair al-Attasi rief den neuen Nationalrat dazu auf, 'sofort aktiv zu werden, um den Schutz der Zivilisten zu garantieren'. In einem von der Protestbewegung am Freitag veröffentlichten Video erklärte Al-Attasi, die Revolution werde so lange weitergehen, 'bis der Mörder (Assad) und seine Familie gestürzt sind'. Syrien müsse ein demokratisches Land werden, in dem die Bürger in Würde leben könnten./gm/DP/she