DÜSSELDORF (dpa-AFX) - "Handelsblatt" zu Demonstrationen gegen Überfremdung:
"Zweifelsohne sind es die zwielichtigen Rädelsführer der Pegida, die den ersten Stein geworfen haben. Doch wer sich als vernunftbegabter Bürger oder auch als AfD-Mitglied diesen zündelnden Aufwieglern anschließt und Schulter an Schulter gegen Flüchtlinge, Asylbewerber und Überfremdung demonstriert, betreibt nicht nur deren Ressentiment-Geschäft, er fördert es. Wer Missstände der Integrationspolitik vor der eigenen Haustür anprangern will, muss sich nicht mit selbst stilisierten Rettern des Abendlandes in eine Kampffront begeben. Deshalb ist es abgrundtief irrig, wenn konservative Politiker in den Wutbürgern verführte, instrumentalisierte Gutbürger wähnen, so als ob diese nicht wüssten, wem sie sich anschließen. Nein, wer unter dem Bürgerkriegs-Banner des Fremdenhasses, der Vertreibung fremder Ethnien und der Säuberung des Abendlandes auf die Straße geht, dreht kräftig mit an der Hassspirale, die unversehens in Gewalt münden kann.