MANNHEIM (dpa-AFX) - "Mannheimer Morgen" zu Antisemitismus:
"So berührend die Reden von Politikern und Überlebenden rund um den Jahrestag der Befreiung von Auschwitz in dieser Woche auch gewesen sein mögen: Sie haben einen Teil der deutschen Wirklichkeit ausgeblendet. Ein Land, in dem Synagogen, jüdische Schulen und Gemeindehäuser 70 Jahre nach Kriegsende noch immer von der Polizei geschützt werden müssen, in dessen Hauptstadt ein Rabbiner auf offener Straße brutal zusammengeschlagen wird und in dem Eltern ihren Söhnen die Kippa abnehmen, wenn sie aus dem Haus gehen, kann nicht so tun, als sei Antisemitismus nur das Problem einiger weniger.