MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Süddeutsche Zeitung" zum Rauswurf US-Geheimdienstlers:
"Die Deutschen haben ein Recht darauf, in dieser Partnerschaft anständig und auf Augenhöhe behandelt zu werden. Schon aus Selbstachtung muss sich Deutschland verwahren gegen ein massenhaftes Ausspähen seiner Bürger, gegen das Herumschnüffeln in den Behörden und im Handy der Kanzlerin. Was der BND oder das Bundesverteidigungsministerium so tun und planen, würden die Deutschen den Amerikanern in der Regel ohnehin bereitwillig und freiwillig erzählen. Ihre Spionage ist oft nur der Wichtigtuerei von Agenten geschuldet, die stolz darauf sind, irgendwo Quellen zu gewinnen und Dokumente zu fischen. Bisher haben die Deutschen einfach nur empört zur Kenntnis genommen, was die US-Geheimdienste so alles anstellen. Mit dem Rauswurf des Chef-Agenten setzt die Bundesregierung zum ersten Mal die Amerikaner unter Druck. Obama und seine Leute werden nun hoffentlich begreifen, dass sie sich doch nicht alles erlauben können."/al/DP/enl