MÜNCHEN (dpa-AFX) - 'Süddeutsche Zeitung' zu Merkel/EU:
Wenn sich die Kanzlerin einen Vorwurf gefallen lassen muss, dann den, dass sie auch nach sieben Jahren nicht verinnerlicht hat, dass Politik mehr ist als Management. Dass Politik auch Hoffnung verbreiten muss, dass sie gelegentlich von Symbolen lebt. Niemand etwa bestreitet, dass die Renten und Gehälter in Griechenland zu hoch waren. Warum aber hat Merkel nicht zugleich auf höhere Steuern für Reiche gedrungen? Oder auf Kapitalverkehrskontrollen, um zu verhindern, dass Millionäre ihr Geld ins Ausland bringen? Statt ein solches Zeichen zu setzen, verweist sie in bester Technokratenmanier auf irgendeinen Paragrafen im EU-Vertrag, der Beschränkungen des Kapitalverkehrs verbietet./zz/DP/zb
Wenn sich die Kanzlerin einen Vorwurf gefallen lassen muss, dann den, dass sie auch nach sieben Jahren nicht verinnerlicht hat, dass Politik mehr ist als Management. Dass Politik auch Hoffnung verbreiten muss, dass sie gelegentlich von Symbolen lebt. Niemand etwa bestreitet, dass die Renten und Gehälter in Griechenland zu hoch waren. Warum aber hat Merkel nicht zugleich auf höhere Steuern für Reiche gedrungen? Oder auf Kapitalverkehrskontrollen, um zu verhindern, dass Millionäre ihr Geld ins Ausland bringen? Statt ein solches Zeichen zu setzen, verweist sie in bester Technokratenmanier auf irgendeinen Paragrafen im EU-Vertrag, der Beschränkungen des Kapitalverkehrs verbietet./zz/DP/zb