SCHWERIN (dpa-AFX) - Mit einem Überbrückungsdarlehen verschaffen Bund und Land den schwer angeschlagenen P+S-Werften in Stralsund und Wolgast eine Atempause. Das Schiffbau-Unternehmen kann bis zu 152,4 Millionen Euro Kredit in Anspruch nehmen. Für das Darlehen bürgen das Land und der Bund je zur Hälfte. Die Landesregierung stimmte dem am Dienstag in einer Kabinettssitzung zu, wie Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) im Anschluss sagte.
Voraussetzung sei, dass die Zulieferer sich fest verpflichten, eine Beteiligung an den Werften mit 1750 Mitarbeitern einzugehen. Dazu seien in den kommenden Tagen noch intensive Gespräche nötig, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU).
Mit dem Geld soll die Zeit überbrückt werden, bis ein Sanierungsplan für die beiden Schiffbaubetriebe steht und die EU die dafür notwendige Umstrukturierungsbeihilfe genehmigt. Insgesamt geht es um knapp 300 Millionen Euro. Davon müssen 40 Prozent aus privaten Quellen aufgebracht werden. Das verlange die EU und darin liege auch eine der Unsicherheiten, erläuterte Sellering. Die Entscheidung des Kabinetts berge Risiken für den Landeshaushalt, räumte er ein.
'Wir haben zwar in unseren Gesprächen in Brüssel positive Signale erhalten, dass der von uns eingeschlagene Werg gangbar ist', sagte Sellering. Die EU werde aber erst am Ende über einen Sanierungsplan entscheiden, der in den nächsten Monaten erarbeitet werden soll. 'Vor uns liegen noch schwere Gespräche.'
Unklar sei auch, ob es dem Unternehmen letztendlich gelingt, sich erfolgreich zu restrukturieren und am Markt zu behaupten. Die Landesregierung gehe das Risiko, Geld zu verlieren, dennoch ein, da die Industriearbeitsplätze in der strukturschwachen Region Vorpommern erhalten werden sollen. Neben den 1750 Beschäftigten auf den beiden Werften wären von einer P+S-Pleite auch 5000 Jobs bei Zulieferern betroffen, hieß es.
Die Werftmitarbeiter haben zugestimmt, über den Verzicht auf Urlaubsgeld und mit unbezahlten Überstunden 68 Millionen Euro für die Werftrettung aufzubringen. Dafür sollen sie Anteile am Unternehmen erhalten. Die Banken bringen Sellering zufolge 32,6 Millionen Euro auf. Die Zulieferer sollen einen Beitrag von 20 bis 40 Millionen Euro leisten. Dies sollte eigentlich über einen teilweisen Verzicht auf Forderungen geschehen. Das akzeptiere Brüssel aber nicht, sagte Sellering. Die Zulieferer müssten einen echten Kapitalbeitrag leisten. Kommen die 40 Prozent Privatkapital zusammen und akzeptiert die EU die Art und Weise, wie es aufgebracht wurde, können Bund und Land 60 Prozent zur Umstrukturierungshilfe beitragen./ili/DP/wiz
Voraussetzung sei, dass die Zulieferer sich fest verpflichten, eine Beteiligung an den Werften mit 1750 Mitarbeitern einzugehen. Dazu seien in den kommenden Tagen noch intensive Gespräche nötig, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU).
Mit dem Geld soll die Zeit überbrückt werden, bis ein Sanierungsplan für die beiden Schiffbaubetriebe steht und die EU die dafür notwendige Umstrukturierungsbeihilfe genehmigt. Insgesamt geht es um knapp 300 Millionen Euro. Davon müssen 40 Prozent aus privaten Quellen aufgebracht werden. Das verlange die EU und darin liege auch eine der Unsicherheiten, erläuterte Sellering. Die Entscheidung des Kabinetts berge Risiken für den Landeshaushalt, räumte er ein.
'Wir haben zwar in unseren Gesprächen in Brüssel positive Signale erhalten, dass der von uns eingeschlagene Werg gangbar ist', sagte Sellering. Die EU werde aber erst am Ende über einen Sanierungsplan entscheiden, der in den nächsten Monaten erarbeitet werden soll. 'Vor uns liegen noch schwere Gespräche.'
Unklar sei auch, ob es dem Unternehmen letztendlich gelingt, sich erfolgreich zu restrukturieren und am Markt zu behaupten. Die Landesregierung gehe das Risiko, Geld zu verlieren, dennoch ein, da die Industriearbeitsplätze in der strukturschwachen Region Vorpommern erhalten werden sollen. Neben den 1750 Beschäftigten auf den beiden Werften wären von einer P+S-Pleite auch 5000 Jobs bei Zulieferern betroffen, hieß es.
Die Werftmitarbeiter haben zugestimmt, über den Verzicht auf Urlaubsgeld und mit unbezahlten Überstunden 68 Millionen Euro für die Werftrettung aufzubringen. Dafür sollen sie Anteile am Unternehmen erhalten. Die Banken bringen Sellering zufolge 32,6 Millionen Euro auf. Die Zulieferer sollen einen Beitrag von 20 bis 40 Millionen Euro leisten. Dies sollte eigentlich über einen teilweisen Verzicht auf Forderungen geschehen. Das akzeptiere Brüssel aber nicht, sagte Sellering. Die Zulieferer müssten einen echten Kapitalbeitrag leisten. Kommen die 40 Prozent Privatkapital zusammen und akzeptiert die EU die Art und Weise, wie es aufgebracht wurde, können Bund und Land 60 Prozent zur Umstrukturierungshilfe beitragen./ili/DP/wiz