WARSCHAU/LONDON (dpa-AFX) - Die angestrebte Fusion der Rüstungskonzerne EADS und BAE Systems stößt bei der Ratingagentur Fitch auf ein positives Echo. Ein Zusammenschluss beider Firmen folge einer industriellen Logik und werde das Geschäftsprofil beider Konzerne deutlich verbessern, teilte Fitch am Donnerstag mit. Dies könnte auch einen positiven Effekt auf die Ratings haben. Derzeit werden sowohl EADS als auch BAE Systems mit 'BBB+' bewertet. Die Analysten von Fitch sehen aber auch vielfältige Risiken, die das Vorhaben zum Scheitern bringen könnten.
EADS und BAE Systems hatten am Vortag mitgeteilt, dass sie über eine Fusion sprechen. Dadurch würde der weltgrößte Flugzeugbauer und Rüstungskonzern entstehen, der den US-Rivalen Boeing beim Umsatz weit hinter sich ließe. Fitch sieht in der 'Ehe' der beiden den Vorteil, dass sich dann Rüstungs- und ziviles Geschäft die Waage halten. Ein fusionierter Konzern wäre besser gegen zyklische Schwankungen abgesichert. Auch sehen die Experten Kostenvorteile, eine stärkere Preismacht sowie geringere Währungsrisiken. Gerade BAE Systems rechnet aufgrund seiner starken Präsenz in den USA in US-Dollar ab. An der traditionell konservativen Kapitalstruktur beider Unternehmen dürfte sich den Analysten zufolge auch im Falle einer Fusion nichts ändern.
Allerdings seien auf dem Weg in den kommenden Monaten noch einige Hürden zu nehmen, gab Fitch zu bedenken. Gerade die vielen Akteure, die bei beiden Konzernen ihre Finger im Spiel haben, erschwerten eine Fusion. So bräuchten die Konzerne nicht nur die Zustimmung der Regierungen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien sondern auch grünes Licht aus den USA sowie Saudi Arabien. Angesichts der Komplexität und auch der sensiblen Sicherheitslage vieler Verträge, könnte sich der Prozess lange hinziehen. Auch die Gewerkschaften könnten noch eine Rolle spielen. Der Deal könnte deshalb auch scheitern./she/fn/stb
EADS und BAE Systems hatten am Vortag mitgeteilt, dass sie über eine Fusion sprechen. Dadurch würde der weltgrößte Flugzeugbauer und Rüstungskonzern entstehen, der den US-Rivalen Boeing
Allerdings seien auf dem Weg in den kommenden Monaten noch einige Hürden zu nehmen, gab Fitch zu bedenken. Gerade die vielen Akteure, die bei beiden Konzernen ihre Finger im Spiel haben, erschwerten eine Fusion. So bräuchten die Konzerne nicht nur die Zustimmung der Regierungen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien sondern auch grünes Licht aus den USA sowie Saudi Arabien. Angesichts der Komplexität und auch der sensiblen Sicherheitslage vieler Verträge, könnte sich der Prozess lange hinziehen. Auch die Gewerkschaften könnten noch eine Rolle spielen. Der Deal könnte deshalb auch scheitern./she/fn/stb