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RATING/ROUNDUP 2: Fitch droht Großbanken mit Abstufung - Deutsche Bank betroffen

Veröffentlicht am 14.10.2011, 12:59
(neu: Kursentwicklung, Landesbank-Detail, Hintergrund zu Griechenland-Anleihen)

NEW YORK (dpa-AFX) - Neue Hiobsbotschaft für die Finanzwelt: Die Ratingagentur Fitch droht angesichts der Staatsschuldenkrise einer Reihe von Großbanken mit der Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit. Neben Instituten aus den USA, Großbritannien, der Schweiz und Frankreich beurteilen die Experten auch die Aussichten für die Deutsche Bank düsterer als bislang und haben den Ausblick auf 'Negativ' gesenkt. Als Gründe führte die Agentur am Donnerstagabend die Turbulenzen an den Finanzmärkten und schärfere Vorschriften für Geldinstitute an. Für weitere Geldhäuser, darunter die Schweizer UBS , die Lloyds Banking Group und die Landesbank Berlin, setzte die Agentur das Langfrist-Rating direkt herab.

An den Finanzmärkten wurden die Nachrichten am Freitag mit Enttäuschung aufgenommen. Die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank bildeten mit Verlusten von 1,86 Prozent und 4,21 Prozent zur Mittagszeit die Schlusslichter im Dax. Die Papiere der französischen Großbank BNP Paribas verloren in Paris 2,45 Prozent.

TRÜBERE AUSSICHTEN

Der Deutschen Bank droht den Experten zufolge eine Abstufung um eine, höchstens um zwei Stufen auf der Bonitätsskala. Bislang sieht Fitch das Langfrist-Rating des größten deutschen Geldinstituts bei 'AA-'. Die Eurokrise werde die Bank voraussichtlich weniger direkt treffen als vielmehr indirekt. So schlügen ein dürftiges Wirtschaftswachstum und ein schwaches Geschäftsumfeld auf die Gewinnentwicklung durch. In Staatsanleihen von Griechenland, Portugal, Irland, Italien und Spanien hatte die Bank zur Jahresmitte noch 3,7 Milliarden Euro angelegt.

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hatte am Donnerstag betont, dass der europäische Bankensektor deutlich robuster dastehe als in der Finanzkrise im Herbst 2008. 'Die Banken sind erheblich besser kapitalisiert und weniger von kurzfristiger Liquidität abhängig', sagte er. Die jüngste Rating-Entscheidung wollte Sprecher der größten deutschen Bank am Freitag nicht kommentieren. Bei einer schlechteren Bonitätsnote müssen Banken wie andere Unternehmen für künftig aufgenommenes Geld höhere Zinsen bezahlen.

NEGATIV-STEMPEL

Kritischer als bislang beurteilen die Fitch-Experten auch die Aussichten für die britische Bank Barclays , die Schweizer Credit Suisse , die französischen Institute BNP Paribas , Societe Generale und Credit Agricole sowie die US-Banken Morgan Stanley und Goldman Sachs . Sie alle bekamen den Stempel 'Ausblick negativ' aufgedrückt. Damit droht ihnen ebenfalls die Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit.

Für die Bank of America gilt diese Perspektive schon länger. Die anderen beiden großen US-Institute, Citigroup und JPMorgan , blieben von dem Rundumschlag hingegen verschont.

UBS HERABGESTUFT

Der Schweizer UBS erkannte Fitch ihr bisheriges Rating ab. Die Bewertung, die auf einer praktisch geltenden Staatsgarantie aufbaute, sei nicht mehr berechtigt. Statt mit 'A+' bewertet Fitch die Bank nun mit 'A'. Dafür hielt sie den Ausblick 'stabil'.

Auch die britische Lloyds Banking Group, die Royal Bank of Scotland (Royal Bank of Scotland ) und die Landesbank Berlin tragen nun eine schlechtere Bonitätsnote. Das Langfrist-Rating wurde bei den britischen Banken von 'AA-' auf 'A' gesenkt. Die Landesbank Berlin stieg von 'AA-' auf 'A+' ab. Ein Doppel-A-Rating sei nur noch für Banken mit Staatsgarantie angemessen, urteilte Fitch.

Unternehmen mit einem 'A'-Rating gelten immer noch als sichere Schuldner. Die Ratingagentur macht mit der Abstufung allerdings deutlich, dass das Ausfallrisiko steigt, wenn überraschende Ereignisse die Gesamtwirtschaft oder die Branche belasten.

BANKEN VOR HOHEN GRIECHENLAND-ABSCHREIBUNGEN

Insidern zufolge bereiten sich deutsche Banken auf höhere Verluste bei griechischen Staatsanleihen vor. Vertreter deutscher Kreditinstitute hätten in einer Telefonkonferenz über mögliche Verluste bei den von ihnen gehaltenen Papieren zwischen 50 und 60 Prozent diskutiert, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagabend. Die Größenordnung von bis zu 60 Prozent ist spätestens seit dem vergangenen Wochenende im Gespräch. Laut Finanz- und Verhandlungskreisen wurden in der Eurogruppe Szenarien für einen Schuldenschnitt in diesem Umfang durchgespielt. Gläubiger Griechenlands müssten dann auf diesen Anteil ihrer Forderungen verzichten./stw/kja/tw

--- Von Steffen Weyer, dpa-AFX ---

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