HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der starke Euro und ein schlechtes Golfgeschäft haben die Umsätze des Sportartikelherstellers Adidas (ETR:ADS) im ersten Quartal stärker sinken lassen als erwartet. Die Erlöse gingen um knapp 6 Prozent auf 3,53 Milliarden Euro zurück, wie der Dax (ETR:DAX)-Konzern am Dienstag in Herzogenaurach mitteilte. Trotzdem erwartet das Unternehmen insgesamt ein gutes WM-Jahr.
"Unsere Ergebnisse des ersten Quartals spiegeln den erwartet schwierigen Start in das Jahr 2014 wider", erklärte Vorstandschef Herbert Hainer. Der positive Beitrag der Schwellenländer und der von Adidas selbst betriebenen Läden sei durch die negativen Währungseffekte verdeckt worden. Zudem lief das Geschäft der Golftochter TaylorMade wegen des langen Winters in den USA schlecht.
Während die Marke Adidas im ersten Quartal nahezu stabil blieb und die Fitnesstochter Reebok einen leichten Umsatzrückgang verzeichnete, sanken die Erlöse im Golfgeschäft um 38 Prozent. Gründe hierfür waren zum einen interne Strukturveränderungen, zum anderen schrumpfte mit den USA der weltweit größte Markt spürbar.
Das erste Quartal fiel damit noch schwächer aus als Analysten erwartet hatten. Das Betriebsergebnis sackte um fast ein Drittel auf 303 Millionen Euro ab. Unter dem Strich blieben nach 308 Millionen Euro vor einem Jahr nun 204 Millionen Euro übrig. Die Aktie des Konzerns fand nach den vorgelegten Zahlen zunächst keine klare Richtung, sondern pendelte zwischen Gewinnen und Verlusten.
Vor allem die deutliche Abwertung des russischen Rubels wirkte sich nach Unternehmensangaben negativ auf den Umsatz und das Bruttoergebnis aus. Russland gehört zu Adidas' wichtigsten Märkten und steuerte im vergangenen Jahr über eine Milliarde Euro zum Gesamtumsatz bei.
In Nordamerika machten der weltweiten Nummer zwei der Branche zudem Umsatzrückgänge bei Adidas und Reebok zu schaffen. So seien einige Modetrends verschlafen worden, räumte Hainer ein. "Die USA sind definitiv eine Region, wo noch Arbeit vor uns liegt." Für das Gesamtjahr erwarte er dort aber bei beiden Marken ein Wachstum.
Auch an der Gesamtprognose hielt der Vorstand fest. Für das laufende Jahr peilt Adidas ein währungsbereinigtes Umsatzplus im hohen einstelligen Bereich an. Der Konzerngewinn soll zwischen 830 und 930 Millionen Euro landen, 2013 lag er bei 839 Millionen Euro. Dabei setzt Adidas vor allem auf die Fußball-Weltmeisterschaft im Juni und Juli in Brasilien. Die Auslieferung der Waren für das Großereignis ist so getaktet, dass das Unternehmen mit einem deutlichen Schub im zweiten Quartal rechnen kann.
Dem Sportartikelhersteller droht allerdings Ungemach von Investoren-Seite. Der Aktionär Union Investment will den Vorstand auf der Hauptversammlung am Donnerstag nicht entlasten. Die Kritik: Konkurrent Nike (NYS:NKE) FSE:NKE laufe Adidas davon, die für 2015 ausgegebene Zielmarke von 11 Prozent Gewinnmarke sei unrealistisch. Vorstandschef Hainer kündigte an, den Dialog mit dem Investor suchen zu wollen.nl/kja