😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP 2: Börsenfusion auf der Kippe - Aufsicht droht mit Veto

Veröffentlicht am 21.12.2011, 14:36
(neu: Gespräch von dpa-AFX und dpa mit Wirtschaftsminister Posch)

FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Megafusion von Deutscher Börse <63DU.ETR> und NYSE Euronext droht kurz vor dem Abschluss zu platzen. Die hessische Börsenaufsicht fordert für eine Genehmigung Änderungen an den bisherigen Plänen. Die Bedenken der Brüsseler Wettbewerbshüter versuchen die beiden Börsen durch weitere Zugeständnisse zu zerstreuen.

'Börsenrechtlich ist das, was uns bisher vorgelegt worden ist, nicht ausreichend für unsere Zustimmung', sagte der hessische Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP) am Mittwoch den Nachrichtenagenturen dpa-AFX und dpa. Poschs Ministerium ist die Aufsichtsbehörde für den Handelsplatz Frankfurt.

'Unsere börsenrechtliche Prüfung konzentriert sich darauf, dass die Weiterentwicklung der Deutschen Börse am Standort Frankfurt sichergestellt sein muss', erklärte Posch. 'Weiterentwicklung heißt, dass eine Entwicklung der Börse in wirtschaftlicher Hinsicht gewährleistet werden muss und die Börse nicht auf geringster Flamme aufrechterhalten wird.'

Deutsche Börse und NYSE Euronext wollen sich zum weltgrößten Marktbetreiber zusammenschließen. Das neue Unternehmen mit Hauptstandorten in Frankfurt, New York und Paris soll über eine in den Niederlanden angesiedelte Dachgesellschaft gesteuert werden. Als problematisch gilt, dass nach bisheriger Planung der gesamte Gewinn an die Holding abgeführt werden soll.

Hessens Justizminister und FDP-Landeschef Jörg-Uwe Hahn sagte der 'Frankfurter Neuen Presse' (Mittwoch): 'Die oberste Prämisse wird jetzt sein, dass der Finanzplatz Frankfurt durch diese Entscheidung nicht belastet, sondern gestärkt werden soll. Solange die Deutsche Börse AG nicht verpflichtend klarmacht, dass dieses sichergestellt ist, tendiert die Waage sicherlich nicht zu einer Genehmigung.'

Um die EU-Wettbewerbshüter positiv zu stimmen, machten die beiden Konzerne ein weiteres Zugeständnis: Sie bieten an, die Standardgebühren für europäische Derivatekontrakte über einen Zeitraum von drei Jahren konstant zu lassen. Informierten Kreisen zufolge dürfte dies wohl das letzte Zugeständnis sein.

Für Brüssel ist vor allem das Derivate-Geschäft Stein des Anstoßes, weil der neue Konzern 90 Prozent des börslichen Terminhandels in Europa beherrschen würde. Der Handel mit solchen Finanzprodukten, mit denen man auf künftige Kurse wetten und sich gegen Kursverluste absichern kann, ist eines der Filetstücke. Zuletzt hatten die Partner ihre Bereitschaft signalisiert, das gesamte Aktienderivate-Geschäft der zur NYSE Euronext gehörenden Terminbörse Liffe zu verkaufen.

Am Mittwoch sollte dem Vernehmen nach ein weiteres Treffen der Börsenvorstände mit den EU-Behörden in Brüssel stattfinden. Dabei sollte es um die Einschätzung der Wettbewerber wie London Stock Exchange (LSE) und Nasdaq OMX zu den Fusionsplänen gehen.

Viele an der Frankfurter Börse notierte Unternehmen sehen das Vorhaben kritisch. Die überwiegende Mehrheit von 150 Finanzchefs habe sich skeptisch geäußert, berichtete das 'Manager Magazin' (Freitag) vorab mit Verweis auf eine Umfrage des Wirtschaftsministeriums. Posch erklärte: 'Das ist eine reine Stimmungsabfrage, die wir gestartet haben, um eine Einschätzung zu bekommen.'

Die hessische Börsenaufsicht wird ihre Entscheidung zeitlich nach der kartellrechtlichen Beurteilung der Brüsseler Wettbewerbshüter bekanntgeben. Posch betonte: 'Wir entscheiden unabhängig von der EU-Kommission.' Die EU-Kommission nimmt sich nach letzten Angaben mit ihrer Prüfung Zeit bis zum 9. Februar 2012. Ursprünglich wollten Deutsche Börse und NYSE Euronext ihren Zusammenschluss bis Ende 2011 unter Dach und Fach bringen./ck/ben/

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.