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ROUNDUP 2: Commerzbank müht sich um Lösung für Kapitallücke

Veröffentlicht am 18.01.2012, 15:45
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die teilverstaatlichte Commerzbank stemmt sich mit allen Mitteln gegen neue Staatshilfe und will ihre gigantische Kapitallücke aus eigener Kraft schließen. Kurz vor Ablauf der Frist zur Einreichung eines Plans an diesem Freitag (20.1.) gab es allerdings Hinweise, dass Deutschlands zweitgrößte Bank statt 5,3 Milliarden sogar rund 6 Milliarden Euro Kapital benötigt. Angeblich will die Commerzbank sich auch nicht weiter bemühen, ihre Problemtochter Eurohypo zu verkaufen, sondern den Immobilienfinanzierer stattdessen größtenteils abwickeln. Die Commerzbank selbst hüllte sich auch am Mittwoch weiterhin in Schweigen über die Details ihres Kapitalplans.

Nach Informationen der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' (FAZ/Mittwoch) will die Commerzbank einen kleinen Teil der Eurohypo eingliedern und den Rest abwickeln. Dem müsste allerdings Brüssel zustimmen, denn die EU-Wettbewerbshüter hatten die Commerzbank im Gegenzug für die staatlichen Rettungsmilliarden in der Finanzkrise 2008/2009 dazu verpflichtet, die Eurohypo bis Ende 2014 zu verkaufen.

Die Commerzbank habe bereits Verhandlungen mit der EU-Kommission über den neuen Plan aufgenommen, schreibt die 'FAZ'. Angesichts des Umfeldes gilt die Eurohypo als nahezu unverkäuflich, das Neugeschäft wurde bereits eingestellt.

Die Eurohypo ist für den größten Teil der 5,3 Milliarden Euro großen Kapitallücke verantwortlich, welche die europäische Bankenaufsicht EBA bei der Commerzbank festgestellt hatte. Die Lücke muss bis zum Sommer geschlossen werden, um ausreichend Puffer für Krisenzeiten nachweisen zu können.

Nach Informationen der 'Welt' aus 'gut informierten Kreisen' rechnet die Bank inzwischen gar mit rund sechs Milliarden Euro Kapitalbedarf. Grund: Die derzeit laufenden Verhandlungen um einen Schuldenschnitt für private Gläubiger Griechenlands. Dort zeichne sich ein weitaus höherer Abschlag als 50 Prozent ab, was für Banken weitere Abschreibungen bedeuten würde.

Bis Freitag (20.1.) muss die Commerzbank - wie andere betroffene Institute - der Finanzaufsicht Bafin erläutern, wie sie die Kapitallücke schließen will. Vorstandschef Martin Blessing hatte wiederholt betont: Er werde nicht erneut den Staat um Hilfe bitten. Stattdessen sollen unter anderem Risiken abgebaut und Gewinne einbehalten werden. 700 Millionen Euro hat die Commerzbank bereits in der Bilanz durch den Rückkauf nachrangiger Anleihen.

Einem 'Handelsblatt'-Bericht vom vergangenen Freitag zufolge sollen 2,7 Milliarden Euro aus dem Abbau von Risiken stammen. Zudem soll die Allianz ihre Stille Einlage in hartes Eigenkapital umwandeln. Eine weitere Milliarde solle vor allem durch einbehaltene Gewinne aufgebracht werden, zitierte die Zeitung Verhandlungskreise. 'Der Kapitalplan enthält keine Kapitalerhöhung', hieß es in den Kreisen weiter. Diese Option wolle das Institut für den Fall in der Hinterhand behalten, dass die Finanzaufsicht Bafin die Pläne nicht für ausreichend hält und Nachforderungen stellt.

Wegen der schwierigen Lage bei dem Staats- und Immobilienfinanzierer Eurohypo droht der Konzernmutter zudem eine Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit. Die US-Ratingagentur Moody's stellte am Mittwoch die kurz- und mittelfristige Bewertung der Zahlungsfähigkeit der Commerzbank auf den Prüfstand.

Wegen der Eurohypo braucht der Dax-Konzern nach Einschätzung der Bonitätsprüfer möglicherweise weiterhin gelegentlich externe Unterstützung. Die spezielle Bewertung der Finanzkraft der deutschen Nummer zwei wurde von 'C-' auf 'D+' gesenkt, die der Eurohypo von 'D-'auf 'E+'. Damit trauen die Moody's-Analysten der Tochter kein eigenständiges Überleben zu./ben/zb

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